Autonomes Fahren: GM und Lyft testen selbstfahrende Elektrotaxis
Das Rennen um den Markt für selbstfahrende Autos nimmt weiter Fahrt auf. Mit General Motors (GM) plant nun eine Größe der Automobilbranche ein ausgedehntes Testprogramm. Gemeinsam mit dem Fahrdienst-Anbieter Lyft sollen innerhalb eines Jahres Straßentests mit autonomen Elektrotaxis auf Basis des Chevrolet Bolt beginnen.
Die Einzelheiten des Testprogramms sind laut Wall Street Journal noch nicht endgültig beschlossen, einige Eckdaten stehen aber schon fest. So wird die Technik für autonomes Fahren, mit der die Flotte von Chevrolet-Bolt-Taxis ausgerüstet wird, von Cruise Automation kommen. GM hat das Startup erst im März für eine Milliarde US-Dollar übernommen und plant das Know-how nun dem Anschein nach schnellst möglich zu nutzen.
Tests im Praxiseinsatz mit Kunden
Die Taxis sollen nicht nur auf öffentlichen Straßen getestet werden, sondern auch im Praxiseinsatz bei der Passagierbeförderung von Lyft-Kunden. Der Uber-Konkurrent, an dem GM durch eine 500-Millionen-Investition beteiligt ist, entwickelt hierzu eine spezielle Version seiner Smartphone-App, die den Kunden in der auserkorenen Teststadt nicht nur die Möglichkeit bieten wird, die autonomen Taxis explizit anzufordern oder abzulehnen, sondern auch die grundlegende Kommunikation mit dem autonomen Fahrzeug erlauben wird.
Hierzu zählt beispielsweise die Aufforderung loszufahren oder die Fahrt zu beenden. Im Falle von Problemen kann zudem die Hotline von GMs OnStar-Service kontaktiert werden. Zumindest anfangs werden die Fahrzeuge aber voraussichtlich auch noch einen menschlichen Fahrer an Bord haben, der im Notfall eingreifen kann.
Unklare Rechtsgrundlagen ein Problem
Denn wie die Konkurrenz kämpfen auch GM und Lyft mit der unklaren Rechtslage beim Thema autonomes Fahren. Für eine möglichst zügige Ausarbeitung eines verlässlichen Rechtsrahmens engagiert sich Lyft daher seit kurzem – zusammen mit der Konkurrenz – in einer Lobbygruppe für autonomes Fahren, zu der auch Google, Uber sowie die Autohersteller Ford und Volvo gehören.
Die Konkurrenz schläft nicht
Mit dem angekündigten Testprogramm wappnet sich GM auch dagegen, beim Thema autonomes Fahren unversehens von Unternehmen aus dem Silicon Valley überrollt zu werden und den Anschluss zu verlieren. So gab Google erst diese Woche eine Kooperation mit Fiat Chrysler bekannt und auch über eine mögliche Kooperation zwischen Google und Ford wurde in den vergangenen Monaten bereits spekuliert.
Uber arbeitet in Pittsburgh gemeinsam mit der Carnegie Mellon University ebenfalls an autonomen Taxis und plant bis 2020 eine eigene Flotte. In Teslas Elektrofahrzeugen sind bereits erste Funktionen für autonomes Fahren integriert worden und dass auch Apple mit hohem personellen Aufwand an einem Elektroauto arbeitet, das selbstständig fahren kann, ist ein offenes Geheimnis.