Dota 2 Benchmark: Vulkan ist schneller und langsamer als DirectX 11
Das MOBA Dota 2 unterstützt nun sowohl unter Windows als auch unter Linux die Vulkan-API. Während unter Windows standardmäßig nur DirectX 11 angeboten wird, müssen sowohl OpenGL als auch Vulkan als DLC herunter geladen werden. ComputerBase hat erste Vergleichstests durchgeführt.
Für die Benchmarks werden zwei verschiedene Systeme sowie Grafikkarten unter Windows 10 genutzt. Als Prozessor kommt ein Intel Core i7-6700K und ein AMD Athlon X4 880K zum Einsatz, beide werden mit den Standardeinstellungen betrieben. Als Grafikkarten werden die Radeon R9 Fury X und die GeForce GTX 980 Ti im Referenzdesign verwendet. Die Testszene ist ein Replay eines klassischen Online-Duells in einer Endsequenz. Dort sind entsprechend viele Einheiten und diverse Effekte zu sehen.
AMD- und Nvidia-Grafikkarten verhalten sich sehr unterschiedlich
Derzeit reagieren AMD- und Nvidia-Grafikkarten in Dota 2 Reborn völlig unterschiedlich auf die verschiedenen APIs. Während zum Beispiel die GeForce GTX 980 Ti auf dem Core i7-6700K beim Wechsel von dem standardmäßigen DirectX-11-Pfad auf OpenGL um gute 35 Prozent zulegen kann, verliert die Radeon R9 Fury X zwölf Prozent der Performance. Und auch bei Vulkan fallen die Ergebnisse entsprechend unterschiedlich aus.
Eine Einigkeit gibt es immerhin: Vulkan läuft auf beiden Grafikkarten in Dota 2 schneller als DirectX 11. Und zwar 13 Prozent auf der Radeon- und 24 Prozent auf der GeForce-Hardware. Auf der Radeon R9 Fury X ist Vulkan damit die schnellste API und legt 28 Prozent vor OpenGL. Bei der GeForce 980 Ti bleibt OpenGL dagegen die schnellste Wahl. Auch wenn Vulkan flotter als DirectX 11 ist, muss sich die Low-Level-API auf der Nvidia-Karte um neun Prozent gegenüber OpenGL geschlagen geben.
Je langsamer ein Prozessor, desto geringer sind die Unterschiede
Kommt dagegen eine deutlich langsamere CPU, wie der AMD Athlon X4 880K zum Einsatz, fällt der Unterschied zwischen den APIs auf allen GPUs deutlich kleiner aus. So spielt auf dem Core i7-6700K der Treiber-Overhead eine deutlich größere Rolle und vor allem ist die CPU aufgrund der doppelten Anzahl an Kernen und Threads deutlich schwerer auszulasten. Die einzige Auffälligkeit gibt es auf der Radeon R9 Fury X zu beobachten. Dort ist plötzlich DirectX 11 die schnellste API und platziert sich elf Prozent vor Vulkan. Bei der genutzten CPU hat der Crimson-Treiber wahrscheinlich keine Schwierigkeiten in Dota 2, alle CPU-Kerne und Threads auszulasten, sodass der größte Vorteil von Vulkan wegfällt.
Auf der GeForce GTX 980 Ti sind die Frametimes in Dota 2 durch die Bank sehr gut – in DirectX 11, OpenGL und unter Vulkan. Die Unterschiede sind gering, wobei Vulkan schlussendlich gar die gleichmäßigsten Frametimes erzeugt. Das Spielgefühl ist bei allen drei APIs gleich rund.
Nvidia-Grafikkarten haben in Dota 2 die besseren Frametimes
Auf der Radeon R9 Fury X sieht das Ergebnis dagegen völlig anders aus. Im Vergleich zu Nvidia fallen die Frametimes bei allen Schnittstellen schlechter aus, problematisch ist dies schlussendlich aber nur unter OpenGL. Denn die API ist auf der Radeon R9 Fury X in Dota 2 schlicht unspielbar. Dort gibt es in regelmäßigen Abständen spürbare Ruckler.
Vulkan und DirectX 11 erzeugen auf der Radeon-Grafikkarte zwar längst keine perfekten, aber deutlich bessere Frametimes als OpenGL. Vulkan bietet per se gleichmäßigere Frameabstände als DirectX 11, jedoch gibt es immer wieder auftretende größere Ausreißer. Da ein MOBA wie Dota 2 allerdings nicht empfindlich auf ungleiche Frametimes reagiert, fühlt sich das Spiel unter DirectX 11 und Vulkan anders als mit OpenGL gut spielbar auf einer AMD-Karte an.
Die Bildqualität ist unter DirectX 11, OpenGL und Vulkan gleich
Was die Bildqualität angeht, gibt es zwischen DirectX 11, OpenGL und Vulkan keinerlei Unterschiede. Die Grafik sieht zwar nicht an allen Stellen absolut gleich aus, jedoch sind die Differenzen so klein, dass es nie besser oder schlechter aussieht. Anders dagegen der DirectX-9-Pfad, der optisch einige Unterschiede aufweist und auch deutlich schneller als DirectX 11 läuft. Aufgrund der optischen Unterschiede spielt die DirectX-9-API in diesem Test aber keine Rolle.