EpicGear Defiant im Test: Individualität durch eigene Taster und Zubehör
4/4Fazit
Zum Preis von 100 Euro erhalten Käufer der EpicGear Defiant eine schlichte beleuchtete Tastatur mit freistehenden Tastern. Wie bei allen „Eigenkonstruktionen“ liegen hier zwar keine Erfahrungen bezüglich Langlebigkeit und Alterungsverhalten vor, qualitativ wecken vor allem die violetten Modelle aber zunächst keine Bedenken. Qualitative Defizite lassen sich erst bei den schlecht erreichbaren Hochstellfüßen, der versteckten LED-Konfiguration sowie dem tagelang verharrenden chemischen Geruch des Musters ausmachen. So weit, so üblich.
Modularität ist kein Verkaufsargument
Ausgerechnet das Alleinstellungsmerkmal vermag es nicht, allgemeine Mehrwerte zu schaffen. Das liegt nicht an der hakeligen Demontage der Taster, sondern am Nutzen eines solchen Features: Die wenigsten Anwender werden verschiedene Schaltertypen auf ihrer Tastatur verbauen oder vollständig auswechseln wollen. Daran ändert auch die kostenlose Beigabe eines Probepakets an Tastern mit je acht Modellen der drei Typen nichts, mit der EpicGear das Feature schmackhaft machen möchte.
Flexibilität ist vor allem teuer
Auch die theoretisch vielversprechende Möglichkeit, eine auf persönliche Bedürfnisse angepasste Tastatur konfigurieren zu können, fällt mit Blick auf das Preisgefüge durch. Anstatt Makro-Pad, I/O-Hub und Handballenauflage nachzurüsten, ist es günstiger, sich gleich zu einer entsprechend ausgestatteten Tastatur zu bewegen, selbst wenn sich deren Preis oberhalb von 150 Euro bewegt. Ist mehr Ausstattung gefragt, lohnt es sich im Allgemeinen eher, gleich zu einem besser ausgestatteten Modell mit den Wunscheigenschaften zu greifen, das noch nicht einmal wesentlich teurer als die Basisversion der Defiant sein muss.
Ein Griff zur Defiant lohnt folglich dann, wenn das Basismodell ausreichend erscheint, eine schlichte mechanische Tastatur gesucht wird oder aus der Modularität im persönlichen Einsatzgebiet tatsächlich handfeste Vorteile erwachsen – dies scheint aber allenfalls im Einzelfall gegeben zu sein.
Alternativen für 100 Euro mit mehr Ausstattung
Alternativen sind in dieser Preisklasse reichlich vertreten, wenngleich mit MX-Tastentechnik und klassischem Design. Hier ist die Func KB-460 zu nennen, die mittlerweile von Fnatic als Rush G1 vertrieben wird und über Handballenauflage sowie I/O-Hub verfügt. Die Corsair Strafe ist etwas teurer, wartet jedoch mit einer mächtigeren Software auf und ist weit stärker konfigurierbar. Dies gilt auch für die Roccat Ryos MK mit Makrotasten und Handballenauflage. Mehr Ausstattung sowie ein besser nutzbares Scrollrad für ebenfalls rund 100 Euro mit Makro- und Medientasten bieten Logitechs G710 und G610, nochmals mehr Features, Romer-G-Taster und RGB-Beleuchtung gibt es für 135 Euro in Form der G910.
- Aufgeräumtes Layout
- Solides Chassis
- Taster mit einzigartiger Abstimmung
- Taster einfach austauschbar
- Umständliche Ausrichtung des Scrollrades
- Beleuchtungseffekte nicht programmierbar
- Hakeliger Tasterwechsel
- Zubehör teuer
- Kurzzeitige Geruchsbelastung
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