Familienministerium: Modernisierter Jugendschutz für Online-Angebote
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) will den Kinder- und Jugendschutz im Internet modernisieren. So ist etwa ein Gütesiegel geplant, um Online-Angebote auszuzeichnen, die als tauglich für Kinder und Jugendliche eingestuft werden, erklärt die Ministerin im Interview mit der Welt am Sonntag.
Einer der Kernpunkte ist dabei, dass die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien zu einer Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz umgebaut wird. Diese neue Behörde soll dann die Gütesiegel basierend auf einem einheitlichen Standard entwickeln. Als Vorbild diene dabei die klassische Alterskennzeichnung für Filme. „Wichtig ist, dass wir die Standards aus dem Offline-Bereich möglichst gut in den Online-Bereich übersetzen“, so Schwesig.
Generell gehe es allerdings nicht darum, dass Kinder und Jugendliche überwacht werden. Das Ziel sei vielmehr, dass Medienkompetenz entwickelt werde. Ebenso sollen die Eltern eine Orientierungshilfe erhalten. Schwesig: „Wir wollen darüber hinaus erreichen, dass für Eltern die Angebote im Netz, die sich an Kinder richten und dabei Standards beachten, auch schnell als solche erkennbar sind.“ Das gelte dann sowohl für Kommunikationsplattformen als auch klassische Internetseiten und Mediatheken.
Wie so ein Konzept in der Praxis aussehen kann, zeige etwa die Streaming-Plattform Netflix. Dort „gibt es ja immerhin einen Kinderbereich“, so Schwesig.