Foxconn: Roboter ersetzen 60.000 Arbeiter
Foxconn und andere Firmen setzen in der Produktion zunehmend auf den Einsatz von Robotern. Im Werk des unter anderem für Apple und Samsung tätigen Auftragsfertigers im chinesischen Kunshan, Provinz Jiangsu ersetzen diese mittlerweile 60.000 der ehemals 110.000 Arbeiter.
Gegenüber der BBC gab Foxconn an, langfristig dennoch keine Stellen abzubauen. Vielmehr sollen Roboter repetitive Aufgaben übernehmen, während Angestellte durch eine zusätzliche Ausbildung für komplexere Aufgaben in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie in der Prozess- und Qualitätskontrolle qualifiziert werden sollen. Bereits im vergangenen Jahr hatte es Meldungen über den zunehmenden Einsatz von Robotern bei Foxconn gegeben. Auch damals beteuerte das Unternehmen, dass die Mitarbeiterzahl dadurch nicht maßgeblich beeinflusst werden soll.
Trend zur Automatisierung
Foxconn steht mit der Umstellung der Produktion keineswegs alleine da. Auch in China setzt eine Vielzahl von Unternehmen statt eines Heeres billiger Arbeitskräfte zunehmend Roboter in der Produktion ein. Als Zentrum der Elektronik-Industrie ist Kunshan von diesem Trend besonders betroffen. Kunshans Regierung gibt an, dass 35 der insgesamt rund 4.800 in der Stadt tätigen Unternehmen aus Taiwan alleine im vergangenen Jahr vier Milliarden Yuan (umgerechnet rund 546 Millionen Euro) in Robotertechnik investiert hätten und es in 600 weiteren wichtigen Betrieben ähnliche Pläne gebe.
Die Produktionsumstellung ist auch eine Reaktion auf den Kostendruck. Steigende Löhne machen eine Investition in teure Robotertechnik rentabel. Zudem leidet die Elektronikbranche unter einem Nachfragetief: In der Spitze liefen in Kunshan 120 Millionen Laptops pro Jahr vom Band, im letzten Jahr waren es dagegen nur noch 51 Millionen, was aber zumindest teilweise durch die Produktion von 20 Millionen Smartphones ausgeglichen wurde.