GeForce GTX 1080 im Test: Ein Paukenschlag in 16 nm mit 1,8 GHz und GDDR5X
13/13Fazit
Die Nvidia GeForce GTX 1080 ist eine beeindruckende High-End-Grafikkarte ohne gravierende Schwachstellen. Ganz so gut, wie es Nvidia mit der neuen Bezeichnung „Founders Edition“ suggerieren will, ist das Referenzdesign bei Kühlleistung und Lautstärke allerdings nicht – hier werden Designs von Partnern noch deutliche Vorteile aufweisen können.
Der extreme Takt ist der Schlüssel zur Leistung
Der wichtigste Pluspunkt der GeForce GTX 1080 ist die Geschwindigkeit, die in der Tat höher ausfällt, als es auf Basis der Anzahl der spekulierten Ausführungseinheiten lange Zeit erwartet wurde. Dass die erste Grafikkarte mit Pascal für Spieler selbst stark übertaktete Varianten der GeForce GTX 980 Ti hinter sich lässt, überrascht. Dafür verantwortlich ist der hohe Takt von bis zu 1,8 GHz. Erst mit rund 1,5 GHz unter Dauerlast ist die GeForce GTX 980 Ti so schnell wie die GeForce GTX 1080 im Referenzdesign mit Standardtaktraten. Die Konkurrenz aus dem Hause AMD kommt aktuell nicht in die Reichweite der Grafikkarte.
Die GeForce GTX 1080 ist damit die einzige Grafikkarte, mit der jedes aktuell erhältliche Spiel in Ultra HD flüssig läuft, ohne dass die Grafikpracht spürbar eingeschränkt werden muss. Hilfreich für die hohen Auflösungen ist dabei auch der acht Gigabyte große Speicher. Der dürfte, obwohl die GeForce GTX 1080 als erster 3D-Beschleuniger GDDR5X-Speicher nutzt, dabei durchaus noch schneller sein: Den Speicher zu übertakten bringt deutlich mehr Leistungsgewinn als mehr MHz auf der GPU.
Pascal ist Evolution im Detail
Pascal kommt gegenüber Maxwell darüber hinaus mit mehreren Verbesserungen daher. Während SMP zwar vor allem für VR viel Potenzial bietet, aufgrund fehlender Programme aber noch schwer einzuschätzen ist, sind die restlichen Features schon heute nutzbar. Die Videofähigkeiten haben einen großen Schritt gegenüber der GeForce GTX 980 nach vorne gemacht und übertrumpfen sämtliche andere Grafikkarten, dasselbe gilt für die Monitoranschlüsse mit DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0b inklusive HDCP 2.2. Das erweiterte Übertakten mittels GPU-Boost 3.0 richtet sich wiederum nur an OC-Enthusiasten und Fast Sync an High-FPS-Spieler. Die Unterstützung von Asynchronous Compute, wie es DirectX 12 und Vulkan bieten, hat Nvidia darüber hinaus derart optimiert, dass wie bei AMD ein Leistungsgewinn und kein -verlust zu verzeichnen ist.
Das effiziente Referenzdesign hat einen Namen
Die GeForce GTX 1080 Founders Edition – das neue alte Referenzdesign – zeigt trotz der sehr hohen Geschwindigkeit gute Messwerte bei der Leistungsaufnahme. Die Grafikkarte benötigt zwar knapp mehr Energie als die GeForce GTX 980, liegt damit aber mehr als 100 Watt vor einer übertakteten GeForce GTX 980 Ti – die dennoch langsamer ist. Die Energieeffizienz ist aufgrund der FinFET-Fertigung in 16 nm massiv gestiegen. Der Anstieg der Leistungsaufnahme beim Übertakten deutet allerdings darauf hin, dass Nvidia das eigene Design erneut in einem sehr effizienten Modus betreibt, schnellere Partnerkarten dürfte – bei höherer Leistung – wie bei Maxwell überproportional mehr Strom verbrauchen.
Der Haken: Für eine Referenzkarte bietet die GeForce GTX 1080 Founders Edition zwar einen durchaus brauchbaren Kühler, mit zuletzt vorgestellten Alternativen der Boardpartner mithalten kann er aber nicht. Wird die Karte übertaktet oder auch nur das freie Power- und Temperature-Target genutzt, wird der Lüfter sogar sehr laut.
Die UVP beträgt 789 Euro
Abseits des Kühlsystems ist die GeForce GTX 1080 (Founders Edition) die derzeit mit Abstand beste Grafikkarte am Markt. Und das hat wieder einmal seinen Preis: 789 Euro (UVP) wird das Modell kosten – ein großer aber kein überzogener Aufpreis gegenüber Radeon R9 Fury X oder GeForce GTX 980 Ti . Spätestens wenn die ersten Partnerkarten mit einem besseren Kühler erscheinen, führt für Enthusiasten – vorerst – kein Weg an der GeForce GTX 1080 mehr vorbei. Ob AMD so schnell in den Kampf gegen das neue Nvidia-Flaggschiff wird eingreifen können, ist zur Zeit unklar. Derzeit macht es den Anschein, als wolle AMD zunächst den Mainstream- und den Performance-Markt mit Polaris bedienen. Überraschungen sind aber auch hier gerne gesehen.
Partnerkarten im Test
Mit der Asus GeForce GTX 1080 Strix OC Edition hat ComputerBase mittlerweile eine erste Partnerkarte getestet. Eine Übersicht der angekündigten Partnerkarten ist ebenfalls verfügbar.
- aktuell schnellste Single-GPU-Grafikkarte
- schnell genug für 3.840 × 2.160
- AA/AF durchweg nutzbar
- mit 8.192 MB ausreichend großer Speicher
- deutliche Verbesserungen bei der Energieeffizienz
- trotz hoher Taktraten noch Reserven
- mit DP 1.4 und HDMI 2.0b modernste Anschlüsse
- mit Abstand modernste Videoeinheit
- Lüfter schaltet bei niedrigen Temperaturen nicht ab
- Lüfter hörbar bis laut unter Last
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