Grafikkarten: Benchmarks & Methodik (2016)

 2/10
Wolfgang Andermahr
21 Kommentare

Testmethodik

Mit dem im Jahre 2016 umgestellten Testsystem hat sich das Testverfahren bei Grafikkarten-Tests auf ComputerBase geändert. Weiterhin eine Rolle spielen die Referenzkarten, da diese den Vorstellungen von AMD und Nvidia für das finale Produkt entsprechen. Ebenso vertreten sein wird darüber hinaus eine Partnerkarte eines Herstellers, die mit einem eigenen Kühlsystem sowie höheren Taktraten ausgestattet ist – denn (falls verfügbar) wird meistens solch ein Modell gekauft.

Die benutzten Grafikkarten und die Taktraten

Der Referenzkarten

Auch wenn AMD und Nvidia für Grafikkarten Taktraten angeben, bedeuten diese heutzutage nicht mehr viel. So gibt AMD zwar eine einzelne Frequenz für die GPU an, dies repräsentiert jedoch nur den Maximaltakt. Werden gewisse Aspekte bezüglich der Temperatur und der Leistungsaufnahme nicht eingehalten, taktet die Grafikkarte herunter.

Nvidia gibt dagegen einen Basistakt an. Diese Frequenz wird nicht unterschritten, doch kann der anliegende Takt deutlich höher ausfallen, wenn Temperatur und Leistungsaufnahme gewisse Werte nicht überschreiten. Darüber hinaus gibt es noch einen Wert für eine „durchschnittliche Taktrate“, doch sagt dieser schlussendlich überhaupt nichts aus – und wird daher ignoriert.

Doch mit welchen Taktraten testet ComputerBase nun? Diese Frage wird in der folgenden Tabelle geklärt. Allerdings gelten die Werte nur für Grafikkarten, die sich an die Referenzvorgaben inklusive Kühlsystem halten. Partnerkarten können dagegen mit einer unterschiedlichen Frequenz arbeiten (siehe nächster Abschnitt). Die getestete Taktrate hält sich nicht unbedingt an die Herstellerangaben. Stattdessen bezieht sich der Takt auf die tatsächlich ermittelten Taktraten, die während des Testens gewonnen wurden. Sprich: Gibt ein Hersteller einen Takt von 1.000 MHz an, doch die Grafikkarte arbeitet bei den Testreihen nur mit 950 MHz, dann wird der 3D-Beschleuniger auch mit 950 MHz getestet.

Die Taktraten der von ComputerBase getesteten Referenzkarten
Modell Offizieller GPU-Takt (Basis) getesteter Takt
AMD Radeon RX 480 1.120 MHz variiert je nach Spiel
AMD Radeon R9 Fury X 1.050 MHz 1.050 MHz
AMD Radeon R9 Fury 1.000 MHz 1.000 MHz
AMD Radeon R9 390X 1.050 MHz 1.050 MHz
AMD Radeon R9 390 1.000 MHz 1.000 MHz
AMD Radeon R9 380X 970 MHz 970 MHz
AMD Radeon R9 380 970 MHz 970 MHz
AMD Radeon R7 370 975 MHz 975 MHz
AMD Radeon R9 290 947 MHz 947 MHz
AMD Radeon R9 280X 1.000 MHz 1.000 MHz
Nvidia GeForce GTX 1080 1.607 MHz variiert je nach Spiel
Nvidia GeForce GTX 1070 1.506 MHz variiert je nach Spiel
Nvidia GeForce GTX 1060 1.506 MHz variiert je nach Spiel
Nvidia GeForce GTX 1050 Ti 1.290 MHz variiert je nach Spiel
Nvidia GeForce GTX 1050 1.354 MHz variiert je nach Spiel
Nvidia GeForce GTX 980 Ti 1.000 MHz 1.066 MHz
Nvidia GeForce GTX 980 1.126 MHz 1.142 MHz
Nvidia GeForce GTX 970 1.050 MHz 1.178 MHz
Nvidia GeForce GTX 960 1.127 MHz 1.289 MHz
Nvidia GeForce GTX 780 Ti 875 MHz 928 MHz
Nvidia GeForce GTX 770 1.046 MHz 1.127 MHz

Der Partnerkarten

Modell Referenz GPU-Takt Partnerkarten-Takt
Asus Radeon RX 470 Strix 1.250 MHz variiert je nach Spiel
Sapphire Radeon RX 460 Nitro+ 4 GB 1.250 MHz variiert je nach Spiel
Gigabyte Radeon RX 460 2 GB 1.212 MHz variiert je nach Spiel
Sapphire Radeon R9 Fury Nitro 1.000 MHz 1.050 MHz
MSI Radeon R9 390X Gaming 8G 1.050 MHz 1.080 MHz
MSI Radeon R9 390 Gaming 8G 1.000 MHz 1.040 MHz
Sapphire Radeon R9 380X Nitro 970 MHz 1.040 MHz
Asus Radeon R9 380 Strix 970 MHz 990 MHz
Asus Radeon R7 370 Strix 975 MHz 1.050 MHz
Gigabyte GeForce GTX 1080 G1 Gaming 1.721 MHz 1.911 MHz
MSI GeForce GTX 1060 Gaming X 6G 1.569 MHz 1.936 MHz
Gigabyte GeForce GTX 980 Ti G1 Gaming 1.000 MHz 1.290-1.304 MHz
Asus GeForce GTX 980 Strix 1.126 MHz 1.227-1.240 MHz
MSI GeForce GTX 970 Gaming 4G 1.050 MHz 1.316 MHz
Asus GeForce GTX 960 Strix 1.127 MHz 1.392 MHz
Asus GeForce GTX 950 Strix 1.024 MHz 1.392-1.404 MHz
Asus GeForce GTX 950 2G 1.024 MHz 1.088-1.113 MHz

DirectX 12. Die neue API im neuen Testparcours

Mit Vulkan und DirectX 12 kommen nun wieder so genannte Low-Level-APIs, die mehr direkte Kontrolle über die GPU erlauben, auf den Desktop-PC. Mittlerweile gibt es auch einige Spiele mit DirectX 12, die die ersten Vorteile gegenüber DirectX 12 zeigen. Potenzielle DirectX-12-Spiele im neuen Testsystem sind Ashes of the Singularity, Hitman und Rise of the Tomb Raider.

Nur weil ein Spiel DirectX 12 unterstützt, bedeutet dies aber nicht, dass die Grafikkarten auch zwangsweise in der Low-Level-API getestet werden. DirectX 12 wird nur genutzt, wenn die Leistung höher als unter DirectX 11 ausfällt – ansonsten werden die Ergebnisse der alten API genutzt. In den Diagrammen ist gekennzeichnet, welche 3D-Beschleuniger welche API nutzen.

World of Warcraft? World of Tanks?

Auch wenn Enthusiasten primär technisch anspruchsvolle AAA-Produktionen wie Battlefield sowie Call of Duty spielen, gibt es eine riesige Spielergruppe, die grafisch schlechtere Titel spielen, die deutlich geringere Anforderungen haben. Zwei dieser beliebten Spiele sind World of Tanks sowie World of Warcraft. Für High-End-Grafikkarten stellt die Grafik zwar keine Herausforderung dar, langsamere Modelle müssen aber schon gut ackern. Aus diesem Grund stehen die beiden Spiele nun stellvertretend für Massenphänomene. In die Performanceratings werden diese jedoch nicht miteingerechnet.

Du hast am heutigen Black Friday einen tollen Technik-Deal gefunden? Teile ihn mit der Community!