HTC 10 im Test: Ein echtes Flaggschiff mit hervorragendem Gehäuse
4/6Flotter Snapdragon 820 und eMMC
Unter der Metallhaube des 10 steckt ein Snapdragon 820 aus dem Hause Qualcomm. Dieser verfügt über vier Kyro-Kerne mit einer maximalen Taktrate von 2,15 GHz. Die Adreno 530 taktet maximal mit 624 MHz. Zur Seite stehen dem System-on-a-Chip 4 GByte LPDRR4 RAM.
Für hohe Leistung soll allerdings nicht nur die starke Hardware sorgen. Durch Optimierungen soll die Reaktionszeit auf Eingaben verkürzt werden. Im Alltag ist ein klarer Unterschied zu anderen ähnlich ausgestatteten Smartphones nicht fühlbar, das tut der hohen Leistung aber keinen Abbruch. Im direkten Vergleich zum LG G5, das ebenfalls mit einem Snapdragon 820 und 4 GByte Arbeitsspeicher ausgestattet ist, kann subjektiv kein klarer Sieger ermittelt werden.
Enorm schnell durch Apps und Menüs
Das HTC 10 bewegt sich flink und reaktionsfreudig durch Menüs und Apps. Anwendungen starten zügig und auch der Wechsel zwischen Apps gelingt schnell. Wartezeiten oder Ruckler sind nicht auszumachen. Das HTC 10 ist auf dem Niveau der Konkurrenz und zählt mit zu den schnellsten Smartphones auf dem Markt.
Auch in synthetischen Messungen spiegelt sich die hohe Leistungsfähigkeit wider, das Smartphone kann sich erwartungsgemäß in hohen Positionen einordnen. Ein Unterschied zu den aktuellen Topmodellen von LG und Samsung ist der Verzicht auf UFS 2.0 als Flash-Speicher. Stattdessen setzt HTC noch auf eMMC, die niedrigeren Schreib- und Leseleistungen zeigen sich im Androbench als auch teilweise bei der Installation großer Apps, die teils länger dauert als bei den Konkurrenten. Im Alltagseinsatz zeigt sich im Vergleich zum ähnlich ausgestatteten LG G5 allerdings kein fühlbarer Unterschied.
Auf konstante Leistung folgt abrupte Drosselung
Unter Dauerbelastung, ermittelt mit dem fordernden GFXBench Manhatten Offscreen in 20 Durchläufen, zeigt das HTC 10 lange Zeit eine konstante Leistung, bricht dann aber sehr stark und vor allem abrupt ein. Kurzzeitig steigert das Topmodell seine Leistung nochmal, bleibt aber schlussendlich bei 37 FPS. In der Spitze verliert der Anwärter aus Taiwan bis zu 24,5 Prozent, der niedrigste Wert von 37 FPS ist aber auch verglichen mit den ungedrosselten Ergebnissen eines Galaxy S7 mit Exynos-SoC nach wie sehr hoch. Weniger drosselt hingegen das G5, das auf sehr vergleichbare Hardware setzt.
HTC 10 | Samsung Galaxy S7 | LG G5 | ||||
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Durchgang | FPS | Delta höchster Wert | FPS | Delta höchster Wert | FPS | Delta höchster Wert |
1 | 49 | – 0,0 % | 40 | – 0,0 % | 47 | – 2,1 % |
2 | 48 | – 2,0 % | 40 | – 0,0 % | 47 | – 2,1 % |
3 | 48 | – 2,0 % | 40 | – 0,0 % | 48 | – 0,0 % |
4 | 48 | – 2,0 % | 40 | – 0,0 % | 48 | – 0,0 % |
5 | 48 | – 2,0 % | 39 | – 2,5 % | 48 | – 0,0 % |
6 | 48 | – 2,0 % | 39 | – 2,5 % | 45 | – 6,25 % |
7 | 48 | – 2,0 % | 38 | – 5,0 % | 43 | – 10,5 % |
8 | 48 | – 2,0 % | 38 | – 5,0 % | 43 | – 10,5 % |
9 | 47 | – 4,1 % | 38 | – 5,0 % | 42 | – 12,5 % |
10 | 38 | – 22,5 % | 37 | – 7,5 % | 40 | – 17,9 % |
11 | 37 | – 24,5 % | 37 | – 7,5 % | 42 | – 12,5 % |
12 | 37 | – 24,5 % | 32 | – 20,0 % | 40 | – 16,7 % |
13 | 38 | – 22,5 % | 37 | – 7,5 % | 42 | – 12,5 % |
14 | 37 | – 24,5 % | 36 | – 10,0 % | 40 | – 16,7 % |
15 | 37 | – 24,5 % | 34 | – 15,0 % | 40 | – 16,7 % |
16 | 37 | – 24,5 % | 36 | – 10,0 % | 42 | – 12,5 % |
17 | 46 | – 6,2 % | 19 | – 52,5 % | 40 | – 16,7 % |
18 | 37 | – 24,5 % | 26 | – 35,0 % | 40 | – 16,7 % |
19 | 37 | – 24,5 % | 24 | – 40,0 % | 40 | – 16,7 % |
20 | 37 | – 24,5 % | 27 | – 32,5 % | 40 | – 16,7 % |
Schlankeres HTC Sense
Wie von HTC gewohnt, stülpt der Hersteller über das aktuelle Android 6.0.1 die eigene Oberfläche Sense. Diese hat HTC im Vergleich zu früheren Versionen weiter reduziert, was vor allem bei der Anzahl der eingesetzten Apps auffällt. Bei Apps wie dem Musikspieler setzt HTC auf Google Apps und verzichtet, eigenen Anwendungen zu ergänzen.
Auch auf dem HTC 10 gefällt Sense durch seine klare Struktur bei Optik und Aufbau. Ebenso überzeugt die Übersichtlichkeit durch die Nähe zum Google Now Launcher. HTC liefert hauptsächlich Apps und Widgets mit, das Betriebssystem wirkt aufgeräumt und wenig verschachtelt.
Trotzdem kann Sense auch personalisiert werden. Die Optik lässt sich durch Themes anpassen, die LED ist konfigurierbar, optional gibt es als linken Homescreen den bekannten BlinkFeed, der Nachrichten unterschiedlicher Ressorts bündelt.
Auf der Front sitzt – wie vom One A9 bekannt – ein kapazitiver Home-Button inklusive Fingerabdrucksensor. Dieser lässt sich schnell und leicht konfigurieren, speichert maximal fünf Finger und reagiert zuverlässig und schnell. Die Geschwindigkeit reicht allerdings nicht an Galaxy S7, Xiaomi Mi5 oder iPhone 6s heran. Der Fingerabdrucksensor reagiert auch aus dem Standby heraus, um das 10 aufzuwecken.
Neben dem Home-Button geht HTC den Schritt weg von On-Screen-Tasten zurück zu kapazitiven Tasten. Diese lassen sich entweder durchgängig oder nur bei Benutzung beleuchten; eine Zeitschaltung ist nicht möglich. Weitere Funktionen sind die Unterstützung des mit Android 6.0 eingeführten Adoptable Storage und Kompatibilität mit Apple AirPlay.
Auch nach Jahren überzeugt Sense durch die klare Struktur und die einfache Bedienung. Die Oberfläche ist übersichtlich und durch die Reduzierung von Apps noch ein Stück schlanker geworden.