Intelligente Sprachassistenten: Datenschützer warnen vor Google Home
Intelligente Sprachassistenten waren bei Datenschützern noch nie sonderlich beliebt. Einst sorgten die Kinect-Funktionen der Xbox One für Aufsehen, später erhielt dann eine lauschende Barbie-Puppe den Big Brother Award. Nun äußert sich die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff skeptisch über Google Home.
So erklärt Voßhoff im Interview mit der Wirtschaftswoche: „Als Datenschützerin sehe ich intelligente Sprachassistenten, die mit einem Mikrofon permanent ihre Umgebung ‚belauschen‘, kritisch.“ Bedenken hat sie dabei vor allem bei den Datenschutzvorgaben. Denn in der Regel sei es nicht hinreichend transparent, inwieweit die erfassten Informationen genutzt und gespeichert werden. Verschärfte Vorgaben oder eine Beschwerde plant Voßhoff jedoch nicht, vielmehr handelt es sich bei der Aussage um eine Warnung an die Nutzer.
Abwägen zwischen Komfortgewinn und Privatsphäre
Denn per se sei es jedem selbst überlassen, ob man so ein System nutzen will. Voßhoff rät allerdings, eine „solche Entscheidung gut zu überdenken“. Auf der einen Seite stehe zwar ein „Komfortgewinn durch die Nutzung des Sprachassistenten“, auf der anderen aber „eine – jedenfalls theoretische – Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Privatsphäre“. Das sollten die Nutzer abwägen.
Google Home wurde Mitte Mai auf der Entwicklerkonferenz I/O 2016 vorgestellt. Mit den sprachgesteuerten Lautsprechern lässt sich etwa das Smart Home steuern, indem Lichter und Thermostate reguliert werden können. Zudem wurde der Assistent Google Now weiterentwickelt, um etwa Suchanfragen präziser zu bearbeiten.
Google Home ist als Konkurrenz zu Amazon Echo geplant. Diese sprachgesteuerten Lautsprecher sind bereits mit einigem Erfolg in den USA auf dem Markt.