Kindle Oasis: Hülle lädt internen Akku nicht immer
Kurz nach dem Verkaufsstart des neuen Reader-Flaggschiffes von Amazon mehrten sich kritische Stimmen über eine ungleichmäßige Beleuchtung, welche auch im Test auf ComputerBase bestätigt wurde. Jetzt soll es auch Probleme mit der Akku-Hülle zu geben, welche in einigen Fällen den internen Energiespeicher nicht immer lädt.
Das berichtet das Reader-Portal The Digital Reader. Die Hülle sollte nach dem Anlegen an den Reader sofort den internen Akku laden, dies soll aber bei manchen Nutzern nicht der Fall sein. Dies führte dazu, dass dem Kindle Oasis in einigen Fällen bereits nach sechs bis zehn Stunden trotz geladener Akku-Hülle die Energie ausging. Bei anderen Nutzern war der Akku nach ein paar Tagen mit gelegentlichem Lesen bei einem ansonsten unberührten Lesegerät leer. Dies würde massiv der von Amazon angegebenen Laufleistung von acht Wochen bei einer täglichen Lesezeit von 30 Minuten bei mittlerer Beleuchtung und aktiviertem WLAN widersprechen. Dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, belegen zahlreiche Rezensionen sowohl auf der amerikanischen wie auch auf der deutschen Amazon-Seite.
Keine Verbindung zum Reader und Fehlermeldungen
Einige Nutzer merkten nichts von den Ladeproblemen, andere wiederum bekamen zumindest die Fehlermeldung, dass sich der Reader nicht mit der Akku-Hülle verbinden konnte. Ein anderer Nutzer gibt an, dass er mehrere Male die Meldung erhalten hatte, dass der Oasis die Verbindung zur angesteckten Hülle verloren hätte – und das, obwohl der Reader auf einem Tisch lag und für längere Zeit nicht bewegt wurde.
Probleme soll es auch in anderer Weise mit der zum Lieferumfang gehörenden Hülle geben: Es sieht so aus, als ob Amazon sowohl Reader wie auch das Cover mit einem System versehen hat, welches die Nutzung von nicht vom Onlinehändler freigegebenen Hüllen unterbinden soll. So erklärt ein Nutzer in einem Foreneintrag, dass er bereits mehrfach eine Fehlermeldung darüber erhalten habe, dass der Reader mit einer unautorisierten Akku-Hülle verbunden wurde – obwohl dieser das Originalcover verwendet.
Amazon nicht zum ersten Mal mit Problemen nach Einführung
Es kann bei Amazon mittlerweile schon fast als Tradition bezeichnet werden, dass neu eingeführte Reader anfänglich massive Probleme besitzen, vor allem was die Ausleuchtung betrifft: Bereits einen Monat nach der Einführung des ersten Kindle Paperwhite im September 2012 wurden erste Probleme bezüglich der Beleuchtung bekannt. Dies zwang Amazon zu der Aussage, dass auch die kurze Zeit später in Deutschland erhältlichen Lesegeräte keine „perfekt ausgeglichene integrierte Beleuchtung “ besitzen würden.
Noch schlechter lief es für Käufer des rund zwei Jahre später vorgestellten Kindle Voyage: Bereits wenige Tage nach der Einführung in Deutschland äußerten sich Käufer in den ersten Rezensionen negativ über die verbaute Beleuchtung. Für die Probleme machte Amazon anfänglich die Scanner eines Transportdienstleisters verantwortlich. Die hohe Rücklaufquote und die geringe Anzahl von produzierten Geräten führten am Ende dazu, dass Amazon nicht genügend Ersatzgeräte liefern konnte und zudem neue Käufer Wochen auf ihre bestellten Geräte warten mussten. Erst rund zwei Monate später bekam der Händler das Problem in den Griff und konnte neue Geräte liefern.
So stellt sich auch dieses Mal die Frage, wie schnell Amazon ausgebesserte Lesegeräte liefern kann oder ob Kunden wieder befürchten müssen, fehlerhafte Neu- oder Austauschgeräte zu erhalten.