New Retro Arcade: Neon: Virtuelle Arcade-Halle erhält Vive-Neuauflage
Auf dem Oculus Rift DK2 zählte das VR-Experiment aus dem Hause Digital Cybercherries zu den faszinierendsten „Spiel im Spiel“-Konzepten der frühen VR-Bewegung. Wie das Studio verkündet, bleibt es nicht dabei: Neben einer angepassten Version für die aktuellen VR-Brillen wird gerade an einer umfangreichen Neuauflage gearbeitet.
Anpassbare Arcade-Halle im Neon-Look
Die mittlerweile nicht mehr als Download erhältliche VR-Demo ermöglichte es Spielern, ihre eigene virtuelle Arcade-Halle einzurichten und Spiele-Klassiker in Neonlicht-getränkter 80er-Jahre Umgebung neu aufleben zu lassen. ROMs wurden auf den virtuellen Spielautomaten via MAME abgespielt, wobei auch Game Boy, NES und SNES mit virtuellen Kassetten gefüttert werden konnten. Das Design der Videospielautomaten war durch die Nutzer anpassbar und Speicherabbilder der eigenen Retro-Spiele konnten ebenfalls nachträglich hinzugefügt werden.
In den vergangenen Tagen deuteten die Entwickler auf Twitter „große Pläne“ für eine runderneuerte Vive-Version der einstigen VR-Tech-Demo an. Im Interview mit Forbes liefert Joseph Henson, Community Manager bei Digital Cybercherries, nun erste Details zur „New Retro Arcade: Neon“ getauften Vollversion.
Die virtuelle Arcade-Halle als soziales Erlebnis
Da Arcade-Spielhallen im amerikanischen Raum zumeist auch soziale Treffpunkte für die Jugend und Enthusiasten waren, soll auch dem VR-Abbild nicht an Mehrspieler-Unterstützung mangeln. Dazu wollen die Entwickler zunächst die Anzahl „physischen“ Rahmen-Attraktionen erweitern. In der DK2-Version konnten Spieler die virtuelle Bowlingbahn, eine Dart-Zielscheibe sowie einen Basketball-Automaten nutzen. Am Beispiel des virtuellen Air-Hockeys zeigte Henson, in welche Richtung es in Zukunft gehen könnte. Bereits erhältliche Early-Access-Titel wie Pierhead Arcade oder Anarchy Arcade bewegen sich ebenfalls in dieser VR-Nische.
Inwiefern sich die Mehrspieler-Features jedoch auch auf selbst eingebundene ROMs übertragen lassen, wird sich noch bei weiteren Experimenten im Lauf der Entwicklung zeigen. Aktuell seien Spieler, die sich gemeinsam in einer virtuellen Spiel-Halle aufhalten, in der Lage sich gegenseitig beim Spielen über die Schulter zu sehen. Ob sich die Retro-Spiele auch kooperativ bestreiten lassen, hänge in erster Linie von den Netzwerk-Fähigkeiten der Emulatoren ab, die im Programmcode von New Retro Arcade: Neon eingebettet sind, so Henson.
Steam-Veröffentlichung nur eine Frage der Zeit
Für die Steam-Version von New Retro Arcade: Neon konnte Henson noch keinen festen Zeitplan nennen, sicher sei jedoch, dass sie Unterstützung für die SteamVR-Bewegungscontroller mitbringen wird. Das Studio erhielt vor wenigen Tagen ihr Vive-System von Valve mit der expliziten Bitte, New Retro Arcade in SteamVR lauffähig zu machen, so Henson. Im Gegensatz zur grundlegenden Unterstützung des aktuellen Oculus SDKs sei die Implementierung von Bewegungscontrollern „nicht ganz so einfach“, aber das immersive Gefühl bei der Interaktion mit Objekten in der virtuellen Umgebung „den Aufwand wert“. In diesem Sinne will sich das Team mit der Entwicklung so lange Zeit lassen, wie nötig.
VR-Nutzern, die bisher nicht die Möglichkeit hatten, New Retro Arcade mit dem Oculus Rift DK2 zu testen, rät Declan Doyle, Lead Programmer bei Digital Cybercherries, auf Reddit zu geduldiger Zurückhaltung: Eine für die Oculus Rift und HTC Vive angepasste Version der ursprünglichen Tech-Demo soll noch innerhalb der nächsten zwei Monate erscheinen.