Overwatch im Test: Mit MOBA-Helden auf Höhenflug
3/4Mikrotransaktionen: Teuer und fair
Ein weiterer Bestandteil dieser Hingabe zur Spielwelt sind Posen, Sprüche, Skins und Spraytags. Die Individualisierung von Helden ist allerdings eng mit den Mikrotransaktionen im Spiel verwoben: Freigeschaltet werden diese stimmigen Extras über Kisten, in denen vier zufällige Kosmetika enthalten sind. Bei 54 Elementen pro Held ergibt das derzeit insgesamt 1.134 freischaltbare Extras, die vollständig zu erlangen mindestens 284 Kisten bedeuten.
Eine Kiste spendiert Blizzard pro Profillevel, was das System zu einem langfristigen macht; ab Level 20 werden 22.000 Erfahrungspunkte für einen Stufenaufstieg erforderlich. Pro Match können rund 2.500 Erfahrungspunkte verdient werden, was etwa alle 60 bis 90 Minuten eine Kiste einbringt. Wer gratis freischalten möchte, spielt also bereits in der Idealrechnung lange, weil der Inhalt zufällig aus dem gesamten Angebot erstellt wird. Bereits freigeschaltete Gegenstände werden allerdings nur in Form von frei verwendbarer Ingame-Währung gutgeschrieben. Da die größte und bei Weitem billigste Kategorie Spraytags stellen, die man anno dazumal noch nach Belieben mit .jpeg-Dateien selbst erstellen durfte, treibt das die Freischaltdauer praktisch weiter in die Höhe.
Damit motiviert Blizzard mehr oder weniger zum Kauf von Kisten, deren Preise je nach Abnahmemenge zwischen 1 Euro und 80 Cent liegen; effektiv ist das System eine halbe Free-to-Play-Monetarisierung. Zu Gute kommt dieser geschäftstüchtigen Konzeption, dass keinerlei spielrelevanten Dinge angeboten werden, sondern lediglich Extras. Im Gegenzug werden neue Helden und Karten aber kostenlos veröffentlicht – das ist nicht großartig, erscheint aber fair.
Preisübersicht Loot-Boxen
Anzahl | 2 | 5 | 11 | 24 | 50 |
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Preis | 2 Euro | 5 Euro | 10 Euro | 20 Euro | 40 Euro |