Sicherheit: Chrome blockiert ab Ende 2016 Flash-Inhalte
Der Gegenwind für Adobes Flash-Technologie wird immer stärker: So will Google mit dem eigenen Browser Chrome ab Ende des Jahres automatisch alle Flash-Anzeigen blockieren. Dies könnte den langsamen Tod der von Sicherheitslücken gebeutelten Technik doch beschleunigen.
Funktionsumfang schon seit längerem eingeschränkt
Schon im letzten Jahr hat Google die Funktionalität von Flash unter Chrome stark eingeschränkt: So werden unter anderem seit geraumer Zeit auf der Technologie basierende Werbe-Banner automatisch nicht mehr angezeigt und Funktionen ausgegrenzt, welche nicht für die Funktionalität der Web-Seite wichtig sind. Mit der jetzigen Entscheidung soll der zweite Akt im vierten Quartal 2016 folgen. Das endgültige Aus für Flash auf Chrome bedeutet dies jedoch nicht, Nutzer können entsprechende Inhalte auf Wunsch manuell freischalten, eine Vorgehensweise, welche Firefox bereits seit einiger Zeit verfolgt.
Gegenüber Web-Seiten wird sich Chrome zukünftig zudem als Browser ohne Flash-Plugin ausgeben, was unter anderem Auswirkung auf Verbreitungsstatistiken für Flash haben dürfte. Dies hätte zudem die Konsequenz, dass Web-Seiten entsprechende Inhalte wenn möglich zunächst primär über äquivalente HTML5-Techniken ausgeben würden und diese somit bevorzugen.
Ausnahmen sieht Google aber auch hier vor: So sollen in einer Übergangsphase von rund einem Jahr die zehn beliebtesten Webseiten mit Flash in einer Whitelist geführt werden, zu denen unter anderem Amazon, Facebook und YouTube gehören.
Immer mehr Anbieter grenzen Flash aus
Chrome ist aber nicht das einzige Feld, auf dem der Suchmaschinenspezialist gegen Adobes Technologie vorgeht. So wurde Anfang Februar dieses Jahres seitens Google angekündigt, ab 2017 keine Flash-Werbung mehr in der eigenen Suchmaschine anzuzeigen. Eine Ausnahme bestünde lediglich für Videowerbung. Damit befindet sich das Unternehmen in guter Gesellschaft: Amazon zeigt bereits seit September 2015 keine Flash-Werbung mehr an und Facebook verabschiedete sich Ende des letzten Jahres endgültig von Flash-Videos. Bis zum endgültigen Aus für den Flash Player dürfte aber noch einige Zeit ins Land gehen.
72 Lücken in den letzten zwei Monaten
Der Flash Player von Adobe hat besonders in den letzten Monaten immer wieder durch schwere Sicherheitslücken von sich Reden gemacht. Anfang März sah sich der Software-Hersteller gezwungen, 23 kritische Lücken in Flash zu stopfen, im April waren es derer 24 und in der letzten Woche sogar 25 als kritisch eingestufte Probleme.