Kabel-Modding: Sleeves von CableMod im Vergleich zum Eigenbau

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Thomas Böhm
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Einkauf und Eigenbau im Vergleich

Die PCIe-Kabel von CableMod sowie das selbst gesleevte Kabel des be quiet!-Netzteils im Direktvergleich am Testobjekt: Angeschlossen an einer Grafikkarte. Die schwarzen Sleeves sind farblich kaum zu unterscheiden, jedoch sieht man den Unterschied im Querschnitt. Die Litzen von be quiet! sind deutlich dicker, was sich auch in der Textilstruktur des Sleeves bemerkbar macht. Die Sleeves von CableMod wurden gedehnt, um eng anliegend um die dünnen Kabel zu passen – bei den 16 AWG-Litzen von be quiet! ist das nicht notwendig.

Die blauen Sleeves von CableMod sind blasser als „electric blue“ Paracord. Die selbst angefertigten Sleeves besitzen einen klaren Farbvorteil: Es gibt über 50 verschiedene Farbtöne und zusätzlich mehrfarbigen, nachleuchtenden oder auch reflektierenden Paracord.

Einschränkung Mehrfach-Verteiler

Die Paracord-Mäntel werden von CableMod beim Crimpen fixiert. Dadurch können mehrfache Verteilerkabel gesleevt werden. Dies kann mit der Do-it-Yourself-Methode nicht bewerkstelligt werden. Mehr als die Y-Verteilung einer Doppelader ist durch nachträgliches Sleeven nicht möglich. Stromkabel mit mehreren Anschlüssen können nur am ersten und letzten Teilstück gesleevt werden.

CableMod-Sleeve wird beim Crimpen fixiert
CableMod-Sleeve wird beim Crimpen fixiert
CableMod SATA-Verteiler
CableMod SATA-Verteiler

Fazit

CableMod bietet Kunden mit individuellen Kabelsets die Möglichkeit, mit sehr wenig Aufwand zu individuell gesleevter Stromversorgung im PC zu kommen. Die Kabel sind dünner und damit weniger leistungsfähig, der Sleeve ist allerdings gut verarbeitet und blickdicht. Sogar die Kabellänge kann vom Kunden vorgegeben werden, so dass das Kabelmanagement hinter dem Mainboardtray wesentlich vereinfacht wird.

Die Kosten für einen individuell konfigurierten Kabelsatz sind aber nicht zu verachten: Selbst wenn nicht der gesamte Kabelbaum eines modularen Netzteils benötigt wird, muss mit umgerechnet 100 Euro und mehr gerechnet werden. Dennoch ist der Preis angemessen, da der Zeitaufwand berücksichtigt werden muss, den das Sleeven in Anspruch nimmt. Für die gezeigte selbst gesleevte PCIe-Stromversorgung kann mit mindestens zwei bis drei Stunden gerechnet werden und ein ATX-Kabel mit 24 Pins kann fünf Stunden in Anspruch nehmen.

Die Do-it-Yourself-Variante belohnt mit dem Erfolgsgefühl, das Sleeving selbst vollbracht zu haben. Ob dafür zerkratzte und wunde Fingerkuppen in Kauf genommen werden, oder doch lieber das fertige Produkt bestellt wird, muss jeder Modder für sich selbst entscheiden.

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