Sprachassistent: Viv stellt Sprachdienst mit Drittanbieter-Integration vor
Sprachassistenten wie Google Now, Microsofts Cortana und Apples Siri könnten noch in diesem Jahr Konkurrenz durch Viv bekommen. Die künstliche Intelligenz des virtuellen Assistenten kommt mit komplexeren Fragen als die Mitbewerber zurecht. Zudem unterstützt Viv Drittanbieter-Dienste.
Geld verschicken und Uber-Autos bestellen
Dag Kittlaus, Siri-Mitbegründer und jetziger CEO von Viv, hat seinen virtuellen Assistenten auf der TechCrunch Disrupt NY anhand der iOS-App von Viv präsentiert. Die Drittanbieter-Integration nennt Kittlaus als eine zentrale Stärke. Nutzer können per Sprachbefehl unter anderem Geld verschicken, Hotels buchen und Uber-Autos bestellen. Wer etwa Blumen an eine bestimmte Person schicken möchte, nennt Viv die Blumensorte und den Menschen, an den die Blumen gehen sollen. Viv erkennt anhand des Eintrages in der iOS-Kontaktliste automatisch die Adresse der Person und leitet den Versand ein.
Drittanbieter-Partner wie Venmo, ProFlower und Uber, deren Angebote in den virtuellen Assistenten integriert sind, ermöglichen die genannten Viv-Funktionen. Für Kittlaus ist die noch notwendige „Perfektion des Drittanbieter-Ökosystems“ essenziell für den Erfolg von Viv. Für Entwickler ergebe sich ein neuer, großer Markt, der moderner als jeder App Store funktioniere. Statt sich über einzelne Apps und Touch-Eingaben mit Anbietern in Verbindung zu setzen, sollen Nutzer mit Viv einen zentralen Online-Kanal für die vielfältigsten Inhalte, Geschäfte und Dienstleistungen erhalten. Dadurch entwickle sich der virtuelle Assistent irgendwann zur primären Quelle für Anwender und zum „Interface für alles mögliche“, so Kittlaus.
Viv beantwortet komplexe Fragen über das Wetter
Um das hohe Niveau der künstlichen Intelligenz von Viv zu demonstrieren, stellte Kittlaus dem Sprachassistenten eine komplexe Frage über das Wetter: „Wird es am Tag nach morgen um 17 Uhr in der Nähe der Golden Gate Bridge wärmer als 21 Grad sein?“ Viv beantwortete diese und weitere ähnlich umfangreichen Spracheingaben zwar noch ohne Stimme, dafür aber umgehend und präzise per Text mit Wetterdaten von Weather Underground. Viv schaffte es ebenso, auf Folgefragen die richtigen Antworten zu geben.
Erste Viv-Integrationen noch dieses Jahr
Viv sei auf absehbare Zeit für die Nutzung mit intelligenten Gegenständen des Internets der Dinge konzipiert und dadurch nicht auf bestimmte Mobil-Plattformen beschränkt, so Kittlaus. Der Viv-CEO blieb bei der Frage nach dem Erscheinungstermin vage. Mehr als dass „später in diesem Jahr“ mit den ersten Viv-Angeboten zu rechnen sei, ließ sich Kittlaus nicht entlocken.
Die Washington Post berichtete kürzlich über das Interesse von Google und Facebook an dem virtuellen Sprachassistenten. Im Interview nach der Viv-Vorstellung gab der Viv-CEO keine konkrete Antwort darauf, ob er sich mit den Angeboten der Silicon-Valley-Riesen auseinandersetzt und einen Verkauf anstrebt.