Synology DS216+ im Test: Weniger Schnittstellen, schneller Braswell-SoC

Frank Hüber
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Synology DS216+ im Test: Weniger Schnittstellen, schneller Braswell-SoC

Wechsel von ARM zu x86 mit Braswell

Die Synology DS216+ überrascht in mehrerlei Hinsicht: Synology wechselt bei der DS21x+-Serie nicht nur erneut den SoC-Hersteller, sondern direkt auch die Architektur von ARMv7 hin zu x86. Der Annapurna Labs AL-212 mit zwei 1,4 GHz getakteten Kernen aus der DS215+ weicht einem Intel Celeron N3050 mit zwei Kernen und 1,6 GHz sowie Turbo auf bis zu 2,16 GHz. Von der Unterstützung von Intels AES New Instructions (AES-NI) des Celeron N3050 soll insbesondere die Übertragung verschlüsselter Daten profitieren.

Dieser Leistungsverbesserung im SoC-Bereich steht jedoch eine im Vergleich zur DS215+ reduzierte Schnittstellenanzahl gegenüber. Die DS216+ verfügt im Gegensatz zur DS215+ nur noch über einen einzigen LAN-Anschluss. Link Aggregation für eine schnellere Datenübertragung oder höhere Ausfallsicherheit bietet das neue Modell somit nicht. Auch bei den USB-Anschlüssen geht Synology ungewöhnliche Wege und erhöht nicht etwa die Anzahl der USB-3.0-Ports, sondern der USB-2.0-Anschlüsse, auf die die DS215+ bereits komplett verzichtete. Anstelle zweier USB-3.0-Anschlüsse der DS215+ verfügt die DS216+ somit über zwei USB-2.0-Anschlüsse und nur noch einen USB-3.0-Anschluss. Am Wechsel des SoC liegt dies nicht, denn der Intel Celeron N3050 bietet theoretisch bis zu vier USB-3.0-Ports.

Synology DS216+
Thecus N2810
Synology DS215+
QNAP TS-251+
SoC: Intel Celeron N3050
x86
1,60 GHz, 2 Kern(e), 2 Thread(s)
Annapurna AL-212
ARMv7
1,40 GHz, 2 Kern(e), 2 Thread(s)
Intel Celeron J1900
x86
2,00 GHz, 4 Kern(e), 4 Thread(s)
RAM: 1.024 MB 2.048 MB 1.024 MB
2.048 MB
Variante
8.192 MB
Festplatteneinschübe: 2
S-ATA-Standard: I/II/III
HDD-Format: 2,5" & 3,5"
RAID-Level: Einzellaufwerk, JBOD, RAID 0, RAID 1
M.2-Ports für SSD-Cache:
I/O-Ports: 1 × 1-Gbit-LAN
2 × USB 2.0, 1 × USB 3.0, 1 × eSATA, ?
2 × 1-Gbit-LAN
3 × USB 3.0, ?
HDMI
2 × 1-Gbit-LAN
2 × USB 3.0, 1 × eSATA, ?
2 × 1-Gbit-LAN
2 × USB 2.0, 2 × USB 3.0, ?
HDMI, Infrarot
Wake on LAN: Ja
Verschlüsselung: AES-256 (ordner- und laufwerksbasiert) AES-256 (laufwerksbasiert) AES-256 (ordnerbasiert) AES-256 (ordner- und laufwerksbasiert)
Lüfter: 1 × 92 × 92 × 25 mm
(nicht entkoppelt)
1 × 70 × 70 × 13 mm
(nicht entkoppelt)
1 × 92 × 92 × 25 mm 1 × 70 × 70 × 25 mm
(nicht entkoppelt)
Netzteil: 60 Watt (extern) 48 Watt (extern) 72 Watt (extern) 60 Watt (extern)
Maße (H×B×T): 165,0 × 108,0 × 233,2 mm 146,0 × 102,0 × 213,0 mm 157,0 × 103,5 × 232,0 mm 168,5 × 102,0 × 225,0 mm
Leergewicht: 1,25 kg 1,76 kg 1,69 kg 1,28 kg
Preis: 339,20 € 359 € 327,30 € ab 350 € / 475 €

Beim Gehäuse kommt ebenfalls nicht das Modell der DS215+, sondern der DS216 und DS216play zum Einsatz. Die Festplattenrahmen werden bei der DS216+ somit wieder von einer von Gummipuffern gehaltenen Abdeckung verdeckt.

Synology DS216+

Durch die x86-Architektur bietet die DS216+ ebenso wie die DS716+ aber Software-Vorteile im Vergleich zur DS215+. Anders als der Vorgänger unterstützt die DS216+ nämlich das Dateisystem btrfs mit Datenintegritätsprüfung und Snapshots. Eine automatische Datenkorrektur bietet Synology im Gegensatz zu beispielsweise Netgear jedoch weiterhin nicht.

Die unverbindliche Preisempfehlung der Synology DS216+ liegt bei 339,20 Euro und somit etwas über der Empfehlung für die DS215+, die zum Verkaufsstart bei 327,30 Euro lag. Die DS216+ ist derzeit ab 306 Euro als lieferbar gelistet, die DS215+ kostet derzeit rund 278 Euro.

Abseits des Vergleichs zum direkten Vorgänger bietet sich dieser zur preislich mit derzeit 278 Euro vergleichbar platzierten QNAP TS-251+ und dem Thecus N2810, das aktuell rund 310 Euro kostet, an. Die TS-251+ von QNAP bietet insgesamt mehr Schnittstellen, verzichtet allerdings auf eSATA, das die Synology DS216+ bietet. Der Celeron J1900 in der TS-251+ unterstützt zwar nicht die AES-NI, bietet allerdings vier statt zwei CPU-Kerne und der Arbeitsspeicher der TS-251+ fällt mit 2.048 MB doppelt so groß wie bei der Synology DS216+ aus. Das Thecus N2810 setzt hingegen auch auf den Intel Celeron N3050, bietet mit zwei Gigabyte aber ebenfalls mehr Arbeitsspeicher als die DS216+. Auch bei den Anschlüssen ist das N2810 mit drei USB-3.0- und zwei LAN-Anschlüssen, die Link Aggregation unterstützen, und einem HDMI-Ausgang besser aufgestellt als die DS216+, sofern auf eSATA verzichtet werden kann.