Toshiba OCZ RD400 im Test: Mit schneller NVMe-SSD zum neuen Image
Die Toshiba OCZ RD400
Während bei gewöhnlichen SATA-SSDs eine schier unüberschaubare Vielfalt herrscht, ist das Angebot an schnellen PCIe-SSDs mit NVMe-Unterstützung noch dünn. Für Endkunden gab es PCIe 3.0 x4 und NVMe lange nur von Intel und Samsung, jüngst gesellte sich Zotac hinzu.
Jetzt ist Toshiba mit einem Produkt der Tochtermarke OCZ an der Reihe. Genau genommen lautet die neue Marke Toshiba OCZ, denn neuerdings tragen die SSDs beide Namen. Den Einstieg in die höchste Leistungsliga bildet die M.2-SSD Toshiba OCZ RD400, die im Vorfeld als OCZ RevoDrive 400 bekannt geworden war.
Größere Laufwerke als bei der Konkurrenz
Mit Transferraten von bis zu 2.600 MB/s beim Lesen und 1.600 MB/s beim Schreiben wird die Zielgruppe der Enthusiasten bedient und Intels SSD 750, Samsungs 950 Pro und Zotacs Sonix die Stirn geboten. Dabei stehen mit 128 bis 1.024 GByte mehr Speicherkapazitäten zur Auswahl als bei der Konkurrenz.
Technik im Überblick
Die Toshiba OCZ RD400 ist eine PCIe-SSD im M.2-Format als Modul mit 80 mm Länge. Für den Einsatz auf Mainboards ohne geeigneten M.2-Anschluss steht zudem die Variante RD400A zur Verfügung, der eine PCIe-x4-Adapterkarte mit Wärmeleitpad beiliegt.
Getestet wurde mit und ohne Adapter
Für den Test stellte OCZ die RD400A mit 512 GByte zur Verfügung. Die Tests wurden zunächst ohne den Adapter (RD400) durchgeführt, die in das Rating einfließenden Tests wurden anschließend zum Vergleich mit dem Adapter (RD400A) wiederholt.
Erstmals M.2 und NVMe mit 1 TByte
Die RD400-Serie wird mit 128, 256, 512 oder 1.024 GByte nutzbarem Speicherplatz angeboten. Damit bietet Toshiba OCZ die größte Modellvielfalt in dieser Klasse und auch die höchste Kapazität unter den M.2-SSDs mit NVMe. Samsungs 950 Pro mit 1 TByte lässt bis heute auf sich warten.
Toshiba OCZ RD400 | Samsung 950 Pro | Intel SSD 750 | Zotac Sonix | |
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Modelle/Kapazitäten | 128 GB, 256 GB, 512 GB, 1.024 GB | 256 GB, 512 GB | 400 GB, 800 GB, 1.200 GB | 480 GB |
Formfaktoren | M.2, PCIe-Karte (Adapter) | M.2 | PCIe-Karte, 2,5 Zoll (U.2) | PCIe-Karte |
Schnittstelle | PCI Express 3.0 x4 | |||
Protokoll | NVMe | |||
Seq. Lesen (max.) | 2.600 MB/s | 2.500 MB/s | 2.400 MB/s | 2.600 MB/s |
Seq. Schreiben (max.) | 1.600 MB/s | 1.500 MB/s | 1.200 MB/s | 1.300 MB/s |
4K Random Read (max.) | 210.000 IOPS | 300.000 IOPS | 440.000 IOPS | k. A. |
4K Random Write (max.) | 140.000 IOPS | 110.000 IOPS | 290.000 IOPS | k. A. |
Garantie | 5 Jahre AWP* | 5 Jahre | 3 Jahre | |
*Advanced Warranty Program mit Ersatz vorab und kostenloser Rücksendung |
Controller und Speicher von Toshiba
Das 512-GB-Modell ist einseitig mit Controller, DRAM-Cache und NAND-Flash bestückt. Der Controller trägt mit TC58NCP070GSB die gleiche Kennung wie der Controller der OEM-SSD Toshiba XG3. Details zur Steuereinheit verriet Toshiba auch auf Nachfrage nicht. Dennoch ist die Information, dass der Chip acht Speicherkanäle besitzt, im Internet zu finden. Die ebenfalls zu findende Annahme, dass es sich im Grunde um den Phison PS5007-E7 handelt, lässt sich mit der fehlenden Datenkompression widerlegen (siehe unten). Ob Toshiba stattdessen mit Marvell kooperiert hat und der Controller auf dem 88SS1093 basiert, bleibt reine Spekulation.
Toshiba OCZ RD400 512 GB | |
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Controller | Toshiba TC58NCP070GSB |
Cache | 1 × 512 MB (LPDDR3-1600 Samsung) |
NAND-Packages | 2 × TH58TFT1JFLBAEG |
NAND-Dies/Package | 16 × 128 Gbit (Toshiba 2-Bit-MLC 15 nm) |
Schnittstelle | PCIe 3.0 x4 |
MLC-Flash der 15-nm-Generation
Die Kennnummer TH58TFT1JFLBAEG der beiden Speicherbausteine (Packages) ist in Toshibas offiziellem Flash-Katalog (PDF) nicht zu finden. Der Hersteller hat jedoch bestätigt, dass es sich um planaren MLC-NAND-Flash der 15-nm-Generation handelt. In beiden Chip-Gehäusen befinden sich je 16 Dies zu je 128 Gbit, sodass ein Speicherbaustein 256 GByte Speicherplatz liefert. Damit hat die RD400 auch den Speicher mit der XG3 gemein, die Unterschiede liegen vermutlich allein bei der Firmware.
Keine Kompression wie bei Phison PS5007-E7
Aufgrund der engen Kooperation zwischen Toshiba und Phison wurde zunächst vermutet, dass der Toshiba-Controller im Grunde ein Phison PS5007-E7 ist.
Ein wesentlicher Unterschied lässt sich aber beim CrystalDiskMark feststellen: Während die Zotac Sonix mit PS5007-E7 bei komprimierbaren Daten einen starken Leistungsschub erfährt, ist dies bei der Toshiba OCZ RD400 nicht der Fall.
Ein eigener NVMe-Treiber für bessere Leistung
In einigen Benchmarks liefern NVMe-SSDs im Zusammenspiel mit den Standard-NVMe-Treibern von Microsoft eine miserable Schreibleistung, da das Caching nicht richtig funktioniert. Aus diesem Grund hatte Samsung für die 950 Pro einen eigenen NVMe-Treiber herausgebracht, der das Problem umgeht. Intel hatte von vornherein auf die eigenen NVMe-Treiber verwiesen. Auch Toshiba und OCZ gehen mit einem eigenen NVMe-Treiber für die RD400-Serie auf Nummer sicher und versprechen dadurch eine höhere Leistung.