Alphacool Eisbaer im Test: Eine AiO-Kühlung für mehr als nur die CPU

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Thomas Böhm
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Fazit

Alphacool Eisbaer
Alphacool Eisbaer

Kompaktwasserkühlung oder kleine Custom-Wasserkühlung?

Bei der Alphacool Eisbaer stellt sich die Frage, ob die Kühlung als AiO oder Custom-Wasserkühlung beurteilt werden soll. Dadurch, dass Alphacool die Einzelteile der Eisbaer aus dem eigenen Produktsortiment gewählt hat, wird nämlich eine hohe Kompatibilität für Kühlkreis-Erweiterungen erreicht. Die Wahl des kupfernen NexXxos-ST30-Radiators macht sich auch bei den Testergebnissen bemerkbar: Die Eisbaer kühlt mit niedrigen Lüfterdrehzahlen relativ gesehen sehr gut und landet bei höheren Drehzahlen der Referenzlüfter immer noch im guten Mittelfeld der AiO-Konkurrenz.

Die Pumpe der Eisbaer arbeitet mit einem für eine Kompaktwasserkühlung absolut vertretbaren Betriebsgeräusch und kann bei Bedarf bis zur Unhörbarkeit gedrosselt werden – wenn dafür Leistungseinbußen in Kauf genommen werden. Zur Erweiterung steht eine Schnellkupplung zur Verfügung, für die Alphacool in Zukunft passende GPU-AiO-Kühlungen anbieten will. Alternativ kann die Kühlung auch wie eine Custom-Wasserkühlung um weitere Kühler und Radiatoren ergänzt werden, allerdings ist durch die kleine Pumpe nur eine begrenzte Erweiterung sinnvoll: Die Pumpe der Eisbaer ist nicht so leistungsstark und leise wie eine hochwertige und ideal entkoppelte Pumpe in einer Custom-Wasserkühlung.

Abzüge in der B-Note

Der gute Gesamteindruck der Eisbaer wird durch einige Kleinigkeiten getrübt. Zum einen stören die Lüfter der Kühlung empfindliche Ohren durch klackernde Laufgeräusche. Je nach eingesetztem Mainboard stört außerdem die hohe Minimaldrehzahl der Ventilatoren. Zum anderen muss zusätzlich Equipment für die Neubefüllung der Eisbaer erworben werden, wenn die Kühlung erneut befüllt werden soll. In dieser Hinsicht ist der Verpackungsinhalt etwas geizig: Eine kleine Spritzflasche mit Kühlflüssigkeit und ein ATX-Überbrückungsstecker wären dafür notwendig, befinden sich aber nicht im Lieferumfang.

Als Kompaktwasserkühlung macht die Eisbaer insgesamt dennoch eine gute Figur. Alphacool ruft für die 240-Millimeter-Version 115 Euro auf, womit die Kühlung zu den teureren AiO gehört. Dafür ist die Kühlleistung trotz schlankem Radiator gut, kann sich jedoch nicht ganz mit dem Push-/Pull-Leistungssieger Arctic Liquid Freezer messen. Sollte die Eisbaer also rein als geschlossene AiO eingesetzt werden, gibt es deutlich günstigere und zum Teil auch leistungsstärkere Alternativen.

Die Wasserkühlung möchte erweitert werden

Den eigentlichen Reiz der Eisbaer macht ihre Erweiterbarkeit aus. Im Gegensatz zu Wasserkühlungs-Komplettsets, bei welchen alle notwendigen Komponenten für eine Custom-Wasserkühlung als Kit angeboten werden, landet die Eisbaer als fertig befüllte Kühlung beim Kunden. Dennoch kann sie ebenso wie eine Custom-Wasserkühlung erweitert werden – als einzige Limitierung für große Projekte steht die kleine Pumpe im Weg. Doch auch das kann behoben werden: Die Kühler-/Pumpeneinheit der Eisbaer kann im Zweifelsfall als reiner Kühler dienen, wenn eine kräftigere Pumpe separat im Kühlkreis installiert wird.

Unter Kompaktwasserkühlungen ist die Eisbaer also eine interessante Option, stellt die Konkurrenz aber nicht in den Schatten. Doch für jeden, der schon länger mit der Idee gespielt hat, Wasser in den eigenen PC zu bringen, sich jedoch bisher nicht an eine Custom-Wasserkühlung gewagt hat, bietet die Eisbaer den einfachen und verhältnismäßig günstigen Einstieg ins nasse Element.

Alphacool Eisbaer (240)
27.06.2016
  • Kühlleistung im niedrigen Drehzahlbereich
  • Hohe Kompatibilität bei Erweiterung
  • Pumpe gut drosselbar
  • Serienlüfter mit Nebengeräuschen
  • Zubehör zur Neubefüllung nicht im Lieferumfang enthalten

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