Apple Watch: Wechsel von OLED zu Micro-LED geplant
Apple bereitet laut DigiTimes einen Wechsel der Display-Technologie bei der Apple Watch vor. Ab einem noch unbestimmten Zeitpunkt sollen statt der bisher verwendeten OLED-Technologie Micro-LED-Panels zum Einsatz kommen. Die Änderung sei frühestens zur zweiten Jahreshälfte 2017 zu erwarten.
Apple beschäftigt sich schon länger mit der Technologie und kaufte vor zwei Jahren den Micro-LED-Spezialisten LuxVue Technology. Seit April 2015 soll Apple zudem eine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung in Taiwan betreiben, die sich ausschließlich neuen Displaytechnologien widmet. Durch Eigenentwicklung und Produktion könnte der Konzern unabhängiger von Display-Zulieferern wie Samsung und Sharp werden.
Stromsparender, heller und langlebiger als OLED
OLED ist durch die selbstleuchtenden Dioden zwar bereits weniger energiehungrig als herkömmliche LC-Displays. Micro-LED senkt den Strombedarf aber selbst gegenüber OLED nochmals deutlich. Weitere Vorteile sind die bessere Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung, da Micro-LED-Panels bis zu 30-mal heller leuchten als OLED. Außerdem haben sie schnellere Reaktionszeiten. Zudem fällt einer der größten Schwachpunkte von OLED, die gegenüber normalen LC-Diplays kürzere Lebensdauer, weg.
Der Nachteil von Micro-LED ist die aufwendige und aktuell noch vergleichsweise teure Fertigung, weswegen sich die Technologie vorrangig für kleinere Displays, wie etwa von Smartwatches, eignet.
Nicht vor 2017
Die nächste Apple-Watch-Generation erscheint voraussichtlich im Herbst und soll kleinere Verbesserungen wie eine Kamera für Selfies sowie FaceTime-Anrufe und eine längere Akkulaufzeit bieten. Mit Micro-LED ist dagegen frühestens bei der übernächsten Apple Watch im kommenden Jahr zu rechnen.
iPhone soll 2017 OLED erhalten
Apple wird sich aller Voraussicht nach nicht komplett von OLED trennen, sondern im Gegenteil das umsatzstärkste hauseigene Produkt damit ausstatten. In mindestens einem Modell der 2017er-iPhone-Generation soll OLED zum Einsatz kommen. Daher erhöhe Samsung die OLED-Produktion im Laufe des Jahres um 50 Prozent, um als Display-Zulieferer auf den steigenden Bedarf an OLED-Panels vorbereitet zu sein. Auch der von Foxconn übernommene Display-Hersteller Sharp ist laut Nikkei als Apple-Zulieferer für OLED-Displays im Gespräch.