Aus der Community: CapTens Light Glass begeistert mit Detailverliebtheit
Wieder einmal begeistert das Community-Mitglied CapTen mit seinem Ideenreichtum im Bereich Case-Modding. Das jüngst fertiggestellte Projekt Light Glass entstand vollends in Eigenkonstruktion und zeigt handwerkliche Finesse für technische Details.
Das Konzept
CapTens nunmehr drittes Projekt steht im Zeichen der Transparenz. Das Ziel war ein möglichst kleines ATX-Gehäuse auf Acrylglas- und Aluminiumbasis mit einem Zweikammersystem, bei dem Blu-ray-Laufwerk, Netzteil und Radiator im Sockelbereich und Mainboard, Grafikkarte und Ausgleichsbehälter darüber untergebracht werden.
Ausführung und der Kampf mit dem Acrylglas
Mit den Arbeiten an Grundgerüsten aus Holz oder Aluminiumprofilen war CapTen bereits aus früheren Projekten vertraut. Gleich im ersten Arbeitsschritt hieß es aber, die schwierigste Hürde zu nehmen: das Biegen und Kanten der Acrylglasplatten, was mit Hilfe zweier selbst gebauter Vorrichtungen versucht wurde. Das gleichmäßige Biegen genügte den hohen Ansprüchen des Modders jedoch nicht, weshalb CapTen sich zunächst der Glaserfirma wyco bediente. Das Kanten wurde hingegen selbst ausgeführt, wobei die Erwärmung des Werkstoffes beim Kanten ein wenig Knowhow erforderte. In der improvisierten Kantbank wurde hierfür ein Heizdraht gespannt. Nach der Erkenntnis, diesen nicht direkt an eine 220-Volt-Stromquelle anzuschließen, gelang auch dies. Wie CapTen gegenüber ComputerBase verriet, habe er nun auch die richtige Methode zum eigenständigen Biegen gefunden. Hierfür holte sich der Bastler Tipps von einem Cockpitbauer. Er führte weiter aus, dass das Gehäuse auf der Modding Masters zu sehen sein wird und dass er, je nach Platzierung, ein eigenes Arcylfenster zur GamesCom fertigen möchte.
Im weiteren Verlauf wurde das Grundgerüst des Sockels bearbeitet. Ehe sich nun der Hauptkammer gewidmet wurde, gestaltete CapTen – seines Zeichens Maler und Lackierer – aber zunächst die Peripherie bestehend aus Tastatur, Maus und Headset von Cooler Master. Alle Teile wurden dafür in den Farben Weiß, Silber und Schwarz lackiert.
Die aus mehreren Arcylglassplatten bestehende Hauptkammer wurde im nächsten Arbeitsschritt mit Hilfe von Verbindungsstücken verschraubt. Nachdem das Grundgerüst fertiggestellt war, wurde sich den Details des Projekts zugewandt. Hierzu zählt unter anderem eine ausfahrbare Tür im Sockelbereich, die über ein Code-Eingabefeld geöffnet wird.
Hardware und Feinschliff
Neben weiteren Arbeiten am Grundgerüst, wie etwa dem Ausfräsen von Lüfter- und Mainboard-Öffnungen, wurden nun Feinheiten im Gehäuse untergebracht, allen voran die Beleuchtung. Diese reagiert als Besonderheit auf Berührungen der Fensterfront. Ein weiteres Highlight ist die Verlegung der Kabel. Zwar sind gesleevte Kabel keine Neuheit, doch hat CapTen diese mit einem außergewöhnlich hohen Grad an Detailverliebtheit einzeln verlegt und durch speziell angeordnete Bohrungen geführt.
Das Projekt wurde seit der Vorstellung im Forum in einem Zeitraum von knapp neuneinhalb Monaten gebaut. Im Inneren verrichtet ein Intel Core i7-6700K auf einem Z170-Mainboard gepaart mit zwei Grafikkarten vom Typ MSI GTX 970 4GD5T OC seinen Dienst. Das fertige Gehäuse thront wie ein Kunstwerk auf einem eigens dafür gebauten Podest, das das dahinter liegende Wandmuster aufgreift.
Ein ausführliches Worklog zum Light Glass kann im Forum eingesehen werden.
Frühere Projekte
Case-Modder CapTen konnte im letzten Jahr bereits mit Projekten wie dem wassergekühlten Modding-Tisch „Dreamy Water“ und dem Case-Mod „Der Zwerg“ auf Cooler-Master-Basis die Community für sich begeistern.