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Aus der Community: Eine Maus für einen Euro inklusive Versandkosten

Max Doll
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Aus der Community: Eine Maus für einen Euro inklusive Versandkosten
Bild: Xes

ComputerBase-Leser „Xes“ hat sich eine schlichte Maus mit drei Tasten gekauft. Die Besonderheit des Nagers: Der Kaufpreis von nur einen Euro inklusive(!) Versandkosten. Im Erfahrungsbericht des Nutzers geht es daher um eine einfache Frage: „Kann das gutgehen?

Besondere Features kennt die Maus nicht: Wie Xes ausführt, verpackt der Hersteller in dem 125 × 70 mm (L × B) großen und 106 Gramm schweren Eingabegerät einen Sensor mit einer Abtastrate von 1.600 dpi sowie ein Mausrad. Zusatztasten, Konfigurationsmöglichkeiten oder Software gibt es zu diesem Preis nicht. Die Maus wird zudem in neutraler Umverpackung und ohne weiteres Zubehör geliefert, heißt es im Erfahrungsbericht.

Negativ angemerkt wird lediglich, dass das Kabel der Maus mit einer Länge von nur 120 cm außergewöhnlich kurz ausfällt. Ansonsten hebt Xes den „angenehmen Druckpunkt“ der Tasten sowie den Umgang des Sensors mit unterschiedlichen Oberflächenarten hervor – hier konnte der Nutzer keine Auffälligkeiten feststellen. Die Präzision wird dabei als ausreichend hoch für „normale Gelegenheitsspieler“ befunden. Auch die Verarbeitung sei „solide“; alle Teile des Gehäuses befänden sich an den korrekten Stellen, die Spaltmaße werden für akzeptabel befunden.

Die Maus für einen Euro
Die Maus für einen Euro (Bild: Xes)

Das Fazit wird nicht nur geteilt

Dementsprechend zieht Xes eine positive Bilanz: Zwar wären deutlich teurere Mäuse „wertiger“, verglichen mit Produkten zum Preis von weniger als 20 Euro stehe „die getestete Maus aber einwandfrei da“, weshalb der Erfahrungsbericht mit einer Empfehlung schließt: „Wer einfach nur eine sehr günstige Maus, die einfach und ohne größere Probleme zu bedienen ist sucht, wird hiermit bestimmt auch glücklich.

„Terrschi“ ist hingegen anderer Ansicht: Die Maus sei keine Alternative zu günstigen Office-Mäusen. Als Grund für diese Einschätzung werden das billige Material, die offenbar Qualitätsschwankungen unterworfene Verarbeitung sowie Probleme auf dem hier genutzten Untergrund ins Feld geführt. Das Fazit hier: „Ja sie funktioniert, aber mehr schlecht als recht“ – was allerdings auch von den Ansprüchen an das Produkt abzuhängen scheint.

Zu einem ähnlichen Fazit kommt außerdem Aaron Fischer, der die Maus in seinem Blog auch auseinandergebaut hat. Die Maus sei „benutzbar“, aber „nicht wirklich akkurat und ohne Mauspad funktioniert sie gar nicht“, heißt es dort. Zudem weist Fischer auch darauf hin, dass das Produkt mutmaßlich zum Selbstkostenpreis oder sogar mit Verlust verkauft wird.

Die Suche nach dem Haken

Im ComputerBase-Forum schließt sich an den Erfahrungsbericht von Xes eine Diskussion an, die vor allem nach dem Haken fragt: Für einen Preis von einem Euro für eine Maus, die sich tatsächlich benutzen lässt, erwarten viele Nutzer auf andere Art zahlen zu müssen. Spekuliert wird über zwei Varianten, mit denen Anbieter aus dem Niedrigpreis Gewinn ziehen kann: Über „vorinstallierte“ Viren, die den eigenen Rechner mit Schadsoftware fluten – eine Option, die Xes für seine Maus ausgeschlossen hat – sowie zum Generieren von Bewertungen. Außerdem wird den Materialien misstraut, Leser rechnen auch mit gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen.

Gänzlich einzigartig sind Produkt und Preis nicht: „China-Mäuse“ sind für weniger als fünf Euro inklusive Versandkosten in Mengen auf Ebay zu finden, darunter Varianten mit mehr Tasten, höherer Sensorauflösung oder Funkübertragung.