be quiet! Dark Base Pro 900 im Test: Ein konkurrenzlos modulares, empfehlenswertes Gehäuse
4/5In der Praxis hervorragend einsetzbar
Zwar wurde der Einbau des Testsystems ohne Entnahme des Mainboardtrays bewerkstelligt und ging aufgrund des geräumigen Innenraums sehr zügig vonstatten, wer jedoch im Vorfeld sein System vor dem Gesamteinbau testen möchte, bekommt mit dem be quiet! Dark Base Pro 900 die Gelegenheit dazu. Ansonsten weiß der etwas zu groß geratene Midi-Tower schon in den ersten Minuten durch seine hohe Modularität, Anpassbarkeit und Vielseitigkeit zu überzeugen. Wer all dies des Öfteren in Anspruch nimmt oder nehmen muss, wird die Vorzüge des Dark Base Pro 900 ohne Zweifel zu schätzen wissen.
Beim Hindurchführen der Kabel bleiben alle drei Gummimanschetten selbst bei stärkerer Belastung an Ort und Stelle, Festplatten sind schnell in den Käfigen verstaut, auch wenn sie zunächst mittels vier Schrauben mit diesen verbunden werden müssen. Auch für die Montage des Netzteils muss zunächst das dafür benötigte Bracket von zwei Schrauben an der Seite gelöst werden, anschließend lässt sich die Stromversorgung an dem durch Moosgummi zusätzlich entkoppelten Bracket anbringen und wieder in das Gehäuse einbauen.
Die wichtigsten Stellen lassen sich gut erreichen
Ansonsten ist die Erreichbarkeit der wichtigen Komponenten wie der Staubfilter, der Lüftersteuerung und des Frontpanels hervorzuheben. All dies konzentriert sich auf die Frontpartie, also die dem Benutzer zugewandte Seite und ist somit immer gut und schnell erreichbar.
Für große Wasserkühlungen ist genügend Platz
Das be quiet! Dark Base 900 ist auch ein Gehäuse für Wasserkühler. In der Front und unter dem Deckel können 420-mm-Triple-Radiatoren verbaut werden, auf dem Boden ist zudem Platz für einen 280-mm-Dual-Radiator, abhängig von der Netzteillänge. Ein weiterer Wärmetauscher mit einem Lüfter findet am Heck des Gehäuses Halt. Für die Pumpe liefert der Hersteller eine Adapterplatte mit, auf der die gängigsten Pumpen entkoppelt befestigt werden können.
Mit einer maximalen Höhe von 185 mm passen alle gängigen Tower-Kühler in das be quiet! Dark Base Pro 900 hinein. Bleiben alle Festplattenkäfige eingebaut, beschränkt sich die Länge des Pixelbeschleunigers auf 325 mm. Werden Käfige auf der entsprechenden Höhe entfernt, sind bis zu 470 mm Platz. Hinter dem Tray stehen 26 mm für das Verlegen von Kabeln zur Verfügung, was in den meisten Fällen genug Raum sein sollte.
Messergebnisse
Wie ComputerBase Gehäuse testet und dabei Messwerte ermittelt, kann im Detail im Artikel „So testet ComputerBase Gehäuse“ nachvollzogen werden.
Lautstärke
be quiet!s Dark Base Pro 900 ist so still, dass die Geräuschkulisse der drei vorinstallierten 140-mm-Lüfter bei anliegenden 5 Volt außerhalb des zuverlässig messbaren Bereichs des verwendeten Schallmessgeräts liegt. Das Gehäuse gibt keinen Mucks von sich.
Daran ändert sich auch bei voller Umdrehungszahl der Ventilatoren kaum etwas. Zwar ist das Dark Base Pro 900 in diesem Szenario leicht aus der Stille eines Zimmers herauszuhören, 31,9 Dezibel im Durchschnitt sind dennoch ein hervorragender Messwert.
Die Festplattenentkopplung für 3,5"-Festplatten gelingt dem Dark Base Pro 900 im übrigen sehr gut. Aufgrund des hohen Eigengewichts und der zahlreichen Maßnahmen, die ergriffen wurden, um störenden Resonanzen keine Chance zu geben, ist nicht die geringste Vibration am Korpus des Midi-Towers auszumachen.
Temperatur
Gepaart mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost und einem Radiallüfter als Grafikkartenkühleinheit, erreicht der Prozessor 50 °C, wenn alle im System verbauten Lüfter mit 12 Volt Spannung betrieben werden. Im selben Szenario erreicht die CPU zusammen mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC und den zwei darauf verbauten Axiallüftern 57 °C. Die Pixelbeschleuniger selbst bleiben mit jeweils 64 °C verhältnismäßig kühl.
Selbiges gilt für die Hauptplatine und die 3,5"-Festplatte, die im Zusammenspiel mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC 40 beziehungsweise 25 °C erreichen und mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost mit jeweils 36 beziehungsweise 24 °C ein paar Grad Celsius kühler ausfallen.
Den selben Test durchlaufend, jetzt allerdings mit lediglich 5 Volt anliegender Spannung an jedem Lüfter, steigt die Prozessortemperatur in Kombination mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost um lediglich 4 °C auf 54 °C an. Deutlich kritischer ist die Zunahme unter der Verwendung der Asus GTX 760 DirectCU II OC. Die CPU-Temperatur wird durch die Luftverwirbelungen beider Axiallüfter stark erhöht und erreicht 71 °C, ist damit also um 14 °C im Vergleich zum 12-Volt-Szenario angestiegen.
Während die Nvidia GTX 650 Ti Boost 76 °C misst, erreicht die Asus GTX 760 DirectCU II OC 82 °C und ist damit unwesentlich wärmer als die durch einen Radiallüfter gekühlte Grafikkarte. Ähnlich geringfügige Unterschiede sind auch bei der Mainboard- und Festplattentemperatur zu verzeichnen. Während ersteres zusammen mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC 46 °C warm wird, erreicht letztere eine Temperatur von 28 °C. Im Verbund mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost liegen die Werte um drei beziehungsweise zwei Grad Celsius darunter.
Radiallüfter haben wieder einmal die Nase vorne
Auch beim be quiet! Dark Base Pro 900 gilt: Soll der Prozessor nicht unnötig von der Abwärme einer Grafikkarte mit Axiallüftern belastet werden, ist ein Pixelbeschleuniger mit einem Radiallüfter vorzuziehen. Die maximal erreichte CPU-Temperatur von 71 °C ist jedoch alles andere als kritisch, weshalb sich auch durch Axiallüfter gekühlte Grafikkarte ohne schlechtes Gewissen im Dark Base Pro 900 verbauen lassen. Die dadurch entstehenden Luftverwirbelungen lassen sich jedoch nur durch mehrere Ventilatoren beispielsweise im Boden und Deckel beseitigen.
Leistungsaufnahme
Erstaunlich gering fällt der Verbrauch der neuen Silent Wings 3 aus: Alle drei Lüfter verbrauchen bei anliegenden 5 Volt lediglich 0,9 Watt, was 0,3 Watt pro Ventilator bedeutet. Bei voller Umdrehungszahl steigt der Verbrauch zwar um mehr als das Doppelte auf 2,0 Watt an, ist mit gerundet 0,7 Watt pro Lüfter aber immer noch extrem niedrig.