Corsair H100i v2 im Test: Eine Pumpe mit USB für eine leise AiO-Kühlung
4/5Einflüsse durch die Pumpe
Spannungs- und Drehzahlmessungen
Anlaufspannung und Drehzahlen unterliegen gewissen Serienstreuungen. Daher sollten Anwender diese Werte für die eigene Kühlung vor einer Drosselung immer selbst bestimmen, um einem Ausfall der Pumpe vorzubeugen.
Wenn die Pumpe der Corsair H100i v2 über den 3-Pin-Stromanschluss gedrosselt werden soll, müssen die Lüfter separat angeschlossen werden. Der Hersteller sieht nämlich die Stromversorgung der Ventilatoren über die Pumpeneinheit vor – weniger Spannung für diese würde also auch eine geringere Drehzahl für die Lüfter bedeuten. Über die USB-Verbindung besteht diese Einschränkung nicht: Im Tool des Herstellers können Lüfterdrehzahlen unabhängig von der Pumpendrosselung verändert werden, wenn die Lüfter an der Pumpe angeschlossen werden.
Corsair lässt für die Pumpe im Corsair Link zwei Modi zu. „Performance“ ist die Voreinstellung, bei der die Pumpe mit 12 Volt arbeitet. Als Drosselung wird die Stufe „Quiet“ angeboten. Bei dieser Einstellung entspricht die ausgegebene Pumpendrehzahl einer manuellen Drosselung durch eine Betriebsspannung von 7,1 Volt. Mit passenden Einstellungsmöglichkeiten des Mainboards kann die Pumpe aber noch weiter gedrosselt werden. Auch mit vier Volt läuft sie noch zuverlässig.
Über den Corsair Link werden andere Pumpendrehzahlen als über das Tachosignal der Pumpe ausgegeben: Die angegebenen Umdrehungsgeschwindigkeiten werden in der Software um den Faktor 2 erhöht. Zum Vergleich: Die vom Liquid Freezer mit gleich wirkender Asetek-Pumpe ausgegebenen Drehzahlen liegen um den Faktor 4 über dem Tachosignal der H100i v2, obwohl sie beurteilt am Betriebsgeräusch gleich schnell arbeiten. Für die Asetek-Pumpe in der Cryorig A40 Ultimate fehlen die Messwerte, weil Cryorig kein Tachosignal der Pumpe ausgibt und auch keine Drosselung vorsieht.
Die ermittelte Anlaufspannung beträgt 3,2 Volt und liegt somit ganze 1,4 Volt unter der Pumpe im Arctic Liquid Freezer. Unklar ist, ob das rein durch Serienstreuung bedingt ist oder ob Corsair eine abgewandelte Version der Pumpe einsetzt.
Schalldruckmessungen
Messungen des Pumpenschalldrucks erfolgen bei geöffnetem Gehäuse und als Geräuschquelle existiert ausschließlich die Pumpe im Testsystem.
Die H100i v2 ist bei ungedrosselter Pumpe auf Augenhöhe mit dem Liquid Freezer. Wird die Pumpenspannung reduziert, geht die Pumpe aber leiser zu Werke als die Konkurrenz von Arctic. Interessant ist, dass die Pumpe bei vier Volt ein wenig lauter arbeitet als bei sechs Volt Spannung. Ebenso leise wie bei sechs Volt ist die „Quiet“-Einstellung im Corsair Link: Hier wurden 33,9 dB(A) gemessen. Damit surrt die Pumpe nur noch leise und kann kaum noch bei geschlossenem Gehäuse wahrgenommen werden. Ungedrosselt ist das rasselnde Pumpengeräusch deutlich aus dem Gehäuse heraus hörbar.
Angesichts der bei Drosselung leiseren Pumpe und der niedrigeren Anlaufspannung bei der H100i v2 im Vergleich zum Liquid Freezer stellt sich die Frage, ob Corsair eine andere Revision der Pumpe nutzt. ComputerBase hat beim Fertiger der Pumpen weitere Informationen angefragt.
Kühlleistung bei gedrosselter Pumpe
Um die Leistungen der Kühlungen bei reduzierter Pumpenspannung zu analysieren, wird im Umbau auf Referenzzustand mit einer Drehzahl von 800 U/min die Kühlleistung gemessen.
Die von Corsair vorgegebene Drosselungsstufe „Quiet“ stellt einen idealen Kompromiss dar. Die Kühlleistung nimmt kaum ab und gleichzeitig arbeitet die Pumpe sehr leise. Bei noch weiter reduzierter Pumpenspannung sinkt die Kühlleistung merklich, aber ohne einen positiven Effekt bezüglich der Geräuschcharakteristik. Um den PC möglichst leise zu halten, sollte also auf diese Drosselung zurückgegriffen werden – wer die USB-Verbindung nicht nutzen möchte, kann sie mit einer Spannung von 7,1 Volt erreichen.