Crucial MX300 SSD im Test: Das 3D-NAND-Debüt ist von Unbeständigkeit geprägt
3/7Firmware-Probleme verzögerten Marktstart
Die erste Auflage der MX300 war zu langsam
Das erste Testmuster lieferte überraschend niedrige Resultate, die sich in manchen Tests deutlich bemerkbar machten. Zunächst wurde ein Problem mit dem Testsystem vermutet. Da der Defekt eines SATA-Kabels schon einmal Probleme verursacht hatte, wurde dieses getauscht. Doch auch mit dem neuen Kabel wurde das Problem nicht behoben, was aufgrund starker Leistungsschwankungen jedoch erst nach mehreren weiteren Tests feststand. Um sicherzugehen, dass das Testsystem nicht die Ursache dafür ist, wurde mit einer bereits zuvor getesteten SSD gegengeprüft. Diese erreichte die gewohnten Werte und zeigte keinerlei außergewöhnliche Schwankungen. Somit stand fest, dass die Crucial MX300 selbst für die schwache und schwankende Leistung verantwortlich ist.
Tests und Markteinführung verschoben
Nach Kontakt mit dem Hersteller zeigte sich, dass auch andere Redaktionen eine schwache Leistung beobachtet hatten. Die ursprünglich für den 26. April vorgesehene Sperrfrist für die Veröffentlichung des Tests und auch die Markteinführung wurden daraufhin auf den heutigen 14. Juni verschoben. Verbesserungen am Produkt wurden in Aussicht gestellt.
Neuer Anlauf mit neuer Firmware
Erst in der vergangenen Woche erreichte die Redaktion schließlich ein neues Testmuster. Das zweite Testmuster ist mit einer neuen Firmware versehen, die für bessere Leistung sorgen soll. Statt M0CR010 lautet die Firmware-Version nun M0CR011. An der Hardware hat sich augenscheinlich nichts geändert. Die Chips tragen die gleichen Kennnummern, das Platinen-Layout ist identisch, nur die Platine selbst besitzt eine andere Kennziffer. Auf Nachfrage bestätigte der Hersteller, dass die Änderungen nur die Firmware betreffen.
SLC-Cache wurde optimiert
Die neue Firmware ändert das Verhalten im Umgang mit dem adaptiven SLC-Cache alias Dynamic Write Acceleration (DWA). Laut Crucial respektive Micron wurde die DWA für typische Client-Umgebungen mit kurzfristig hoher Schreiblast (Burst) optimiert.
Dynamic Write Acceleration has been optimized for common client computing environments, where data writing operations tend to occur in bursts, offering the increased performance without decreasing user capacity.
Micron
Die in HD Tach zu beobachtende Änderung hat Micron indirekt bestätigt: Ab einer Transfergröße von rund 30 GByte wird in den TLC-Modus umgeschaltet. Dennoch sei die Dynamic Write Acceleration, bei der bis zu ein Drittel der Laufwerkskapazität als SLC angesprochen werden könne, geblieben.