Dell Latitude 7370 im Test: Hochkarätiges Notebook mit tief taktender CPU
2/4Leistung Anwendungen Spiele Taktraten
So beachtlich sich der maximale Takt des Core m5-6Y57 im Vergleich zur Konkurrenz anhört, so ernüchternd ist der vom Prozessor im Latitude 7370 in der Praxis bereitgestellte Takt: Sowohl im Cinebench R15 als auch in Prime95 agiert der Core m5-6Y57 näher am Basis- als am Turbo-Takt. Der auf dem Papier weniger leistungsfähige Core m3-6Y30 ist damit sowohl im Surface Pro 4 als auch im Galaxy TabPro S zu höheren Taktraten unter Dauerlast imstande – und beide sind ebenfalls passiv gekühlt.
Modell | CPU | Turbotakt (max.) | 1 Thread | x Threads |
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Cinebench R15, Takt nach drei sequenziellen Durchläufen | ||||
Surface Book | Core i7-6600U | 3,4 GHz | 3,2 GHz | 2,8 GHz |
Surface Pro 4 | Core i5-6300U | 3,0 GHz | 2,9 GHz | 2,9 GHz |
Surface Pro 4 | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | 2,0 GHz | 2,0 GHz |
Galaxy TabPro S | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | 2,0 GHz | 2,0 GHz |
Dell Latitude 7370 | Core m5-6Y57 | 2,8 GHz | 2,1 GHz | 1,5 – 1,6 GHz |
Prime95, Takt nach 15 Minuten | ||||
Surface Book | Core i7-6600U | 3,4 GHz | – | 2,5 GHz |
Surface Pro 4 | Core i5-6300U | 3,0 GHz | – | 2,3 GHz |
Surface Pro 4 | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | – | 1,9 GHz |
Galaxy TabPro S | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | – | 1,6 GHz |
Dell Latitude 7370 | Core m5-6Y57 | 2,8 GHz | – | 1,3 – 1,4 GHz |
Und das Problem ist nicht auf Benchmarks beschränkt. Auch in rechenintensiven Alltagsanwendungen erreicht der Prozessor im Latitude 7370 die kritische Hürde von 60 °C in der Regel nach Sekunden und der Takt wird deutlich gesenkt. In der Konsequenz fällt das kompakte Notebook in allen Benchmarks deutlich hinter die bisher getestete 2-in-1-Konkurrenz zurück. Die Ausnahme bildet der immer nur für kurze Zeit Spitzenleistung einfordernde PCMark: Hier kommt immer wieder der hohe Mehr-Kern-Turbo von 2,4 GHz zum Einsatz, dem der Core m3-6Y30 in den Geräten der Konkurrenz nichts entgegenzusetzen hat.
Kein Notebook für Spiele zwischendurch
Am gravierendsten fällt die Differenz zwischen Erwartung und Realität bei gleichzeitiger Belastung von CPU und im Prozessor integrierter GPU aus: Der Core m3-6Y30 im Surface Pro 4 ist in Counter-Strike: Global Offensive knapp 60 Prozent schneller als der grundsätzlich potentere Core m5-6Y57, der sein Potential im Latitude 7370 aber nicht im Ansatz ausspielen kann.
Im Gegensatz zum Lenovo X1 Tablet, das den Core m5-6Y54 bei 80 °C CPU-Temperatur lange hoch takten lässt, ist die Wahl dieses Prozessors im Dell Latitude 7370 damit nicht über die Leistung zu begründen, denn die würde mit dem Core m3-6Y30 nicht schlechter ausfallen. Vielmehr stehen erst mit dem großen Core m5 Intels erweiterte Funktionen für das geschäftliche Umfeld zur Verfügung.
Das Kühlsystem ist geradezu winzig
Warum der Prozessor so schnell Temperaturprobleme bekommt, wird nach dem Blick in das Innere ersichtlich: Das lüfterlose Kühlsystem fällt im Vergleich zur Variante im Surface Pro 4 Core M deutlich kleiner aus und der Boden aus Kunststoff trägt ebenfalls wenig zur Abfuhr der Wärme bei.
Die schnelle SSD lässt sich wechseln
Auch in der Praxis sehr schnell ist hingegen die verbaute PCIe-SSD (NVMe) von Toshiba. Sie erreicht beim sequentiellen Lesen und Schreiben knapp 1,4 GB/s respektive 0,9 GB/s.
Das spiegelt sich auch im Speicher-Test des PCMark 8 wider, der Ergebnisse nah denen des Surface Book aufweist.
Positiv hervorzuheben ist auch, dass sich die SSD beim Notebook von Dell unkompliziert selbst wechseln lässt: Der Boden aus Kunststoff lässt sich über herkömmliche Kreuzschrauben lösen und die SSD auf diesem Weg schnell erreichen.
USB 3.1 für externe Massenspeicher
Wird eine externe HDD wie die Seagate innov8 mit 8-TB-Laufwerk über USB 3.1 an den Thunderbolt-3-Port angeschlossen, werden sequentielle Schreib- und Leseraten von 123 respektive 173 MB/s erreicht.