Dell Latitude 7370 im Test: Hochkarätiges Notebook mit tief taktender CPU

 2/4
Jan-Frederik Timm
63 Kommentare

Leistung Anwendungen Spiele Taktraten

So beachtlich sich der maximale Takt des Core m5-6Y57 im Vergleich zur Konkurrenz anhört, so ernüchternd ist der vom Prozessor im Latitude 7370 in der Praxis bereitgestellte Takt: Sowohl im Cinebench R15 als auch in Prime95 agiert der Core m5-6Y57 näher am Basis- als am Turbo-Takt. Der auf dem Papier weniger leistungsfähige Core m3-6Y30 ist damit sowohl im Surface Pro 4 als auch im Galaxy TabPro S zu höheren Taktraten unter Dauerlast imstande – und beide sind ebenfalls passiv gekühlt.

Tatsächlicher CPU-Takt unter Last mit 1 und x Threads
Modell CPU Turbotakt (max.) 1 Thread x Threads
Cinebench R15, Takt nach drei sequenziellen Durchläufen
Surface Book Core i7-6600U 3,4 GHz 3,2 GHz 2,8 GHz
Surface Pro 4 Core i5-6300U 3,0 GHz 2,9 GHz 2,9 GHz
Surface Pro 4 Core m3-6Y30 2,2 GHz 2,0 GHz 2,0 GHz
Galaxy TabPro S Core m3-6Y30 2,2 GHz 2,0 GHz 2,0 GHz
Dell Latitude 7370 Core m5-6Y57 2,8 GHz 2,1 GHz 1,5 – 1,6 GHz
Prime95, Takt nach 15 Minuten
Surface Book Core i7-6600U 3,4 GHz 2,5 GHz
Surface Pro 4 Core i5-6300U 3,0 GHz 2,3 GHz
Surface Pro 4 Core m3-6Y30 2,2 GHz 1,9 GHz
Galaxy TabPro S Core m3-6Y30 2,2 GHz 1,6 GHz
Dell Latitude 7370 Core m5-6Y57 2,8 GHz 1,3 – 1,4 GHz

Und das Problem ist nicht auf Benchmarks beschränkt. Auch in rechenintensiven Alltagsanwendungen erreicht der Prozessor im Latitude 7370 die kritische Hürde von 60 °C in der Regel nach Sekunden und der Takt wird deutlich gesenkt. In der Konsequenz fällt das kompakte Notebook in allen Benchmarks deutlich hinter die bisher getestete 2-in-1-Konkurrenz zurück. Die Ausnahme bildet der immer nur für kurze Zeit Spitzenleistung einfordernde PCMark: Hier kommt immer wieder der hohe Mehr-Kern-Turbo von 2,4 GHz zum Einsatz, dem der Core m3-6Y30 in den Geräten der Konkurrenz nichts entgegenzusetzen hat.

Diagramme
Adobe Photoshop
  • Umwandlung von 34 RAW-Bildern:
    • Intel Core i7-6700K
      1:08
    • Intel Core i7-5930K
      1:11
    • Intel Core i7-4790K
      1:13
    • Intel Core i7-5820K
      1:14
    • Intel Core i5-6600K
      1:22
    • Intel Xeon E3-1231 v3
      1:23
    • Intel Core i5-5675C
      1:24
    • Intel Core i7-3770K
      1:26
    • Intel Core i5-4690
      1:27
    • Intel Core i7-2600K
      1:37
    • AMD FX-8350
      1:38
    • Intel Core i5-2500K
      1:43
    • Intel Core i5-6500
      1:47
    • Intel Core i7-6600U (Surface Book)
      2:03
    • Intel Core i3-4330
      2:09
    • Intel Core i5-6300U (Surface Pro 4)
      2:10
    • Intel Pentium G3440
      2:23
    • Intel Core i5-4300U (Surface Pro 3)
      2:34
    • Intel Core m3-6Y30 (Surface Pro 4)
      2:53
    • Intel Core m3-6Y30 (TabPro S)
      2:53
    • Intel Celeron G1840
      3:03
    • Intel Core m5-6Y57 (Latitude 7370)
      3:28
Einheit: Minuten, Sekunden

Kein Notebook für Spiele zwischendurch

Am gravierendsten fällt die Differenz zwischen Erwartung und Realität bei gleichzeitiger Belastung von CPU und im Prozessor integrierter GPU aus: Der Core m3-6Y30 im Surface Pro 4 ist in Counter-Strike: Global Offensive knapp 60 Prozent schneller als der grundsätzlich potentere Core m5-6Y57, der sein Potential im Latitude 7370 aber nicht im Ansatz ausspielen kann.

Counter-Strike: Global Offensive
  • Full HD, maximale Details:
    • Surface Book Core i7 (GeForce)
      61,0
    • Surface Book Core i7 (Intel)
      34,0
    • Intel Core i5-6300U (Surface Pro 4)
      32,0
    • Intel Core m3-6Y30 (Surface Pro 4)
      28,0
    • Intel Core m3-6Y30 (TabPro S)
      22,0
    • Intel Core m5-6Y57 (Latitude 7370)
      18,0
  • Full HD, minimale Details:
    • Surface Book Core i7 (GeForce)
      160,0
    • Surface Book Core i7 (Intel)
      78,0
    • Intel Core i5-6300U (Surface Pro 4)
      76,0
    • Intel Core m3-6Y30 (Surface Pro 4)
      64,0
    • Intel Core m3-6Y30 (TabPro S)
      55,0
    • Intel Core m5-6Y57 (Latitude 7370)
      41,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Im Gegensatz zum Lenovo X1 Tablet, das den Core m5-6Y54 bei 80 °C CPU-Temperatur lange hoch takten lässt, ist die Wahl dieses Prozessors im Dell Latitude 7370 damit nicht über die Leistung zu begründen, denn die würde mit dem Core m3-6Y30 nicht schlechter ausfallen. Vielmehr stehen erst mit dem großen Core m5 Intels erweiterte Funktionen für das geschäftliche Umfeld zur Verfügung.

Das Kühlsystem ist geradezu winzig

Warum der Prozessor so schnell Temperaturprobleme bekommt, wird nach dem Blick in das Innere ersichtlich: Das lüfterlose Kühlsystem fällt im Vergleich zur Variante im Surface Pro 4 Core M deutlich kleiner aus und der Boden aus Kunststoff trägt ebenfalls wenig zur Abfuhr der Wärme bei.

Das Kühlsystem für den Prozessor ist winzig (oben links)
Das Kühlsystem für den Prozessor ist winzig (oben links)

Die schnelle SSD lässt sich wechseln

Auch in der Praxis sehr schnell ist hingegen die verbaute PCIe-SSD (NVMe) von Toshiba. Sie erreicht beim sequentiellen Lesen und Schreiben knapp 1,4 GB/s respektive 0,9 GB/s.

Die SSD ist sehr schnell
Die SSD ist sehr schnell

Das spiegelt sich auch im Speicher-Test des PCMark 8 wider, der Ergebnisse nah denen des Surface Book aufweist.

PCMark 8 – Storage
  • Punkte:
    • Surface Book Core i7 512 GB
      5.027,0
    • Latitude 7370 256 GB
      5.014,0
    • Surface Pro 4 Core i5 (256 GB)
      4.980,0
    • Surface Pro 4 Core M 128 GB
      4.920,0
    • Galaxy TabPro S Core M 128 GB
      4.867,0
    • Surface Pro 3 Core i5 256 GB
      4.844,0
    Einheit: Punkte
  • Durchsatz:
    • Surface Book Core i7 512 GB
      383,0
    • Latitude 7370 256 GB
      337,0
    • Surface Pro 4 Core i5 (256 GB)
      271,6
    • Surface Pro 4 Core M 128 GB
      213,8
    • Galaxy TabPro S Core M 128 GB
      175,0
    • Surface Pro 3 Core i5 256 GB
      157,8
    Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Positiv hervorzuheben ist auch, dass sich die SSD beim Notebook von Dell unkompliziert selbst wechseln lässt: Der Boden aus Kunststoff lässt sich über herkömmliche Kreuzschrauben lösen und die SSD auf diesem Weg schnell erreichen.

Die SSD zu wechseln ist kein Problem
Die SSD zu wechseln ist kein Problem

USB 3.1 für externe Massenspeicher

Wird eine externe HDD wie die Seagate innov8 mit 8-TB-Laufwerk über USB 3.1 an den Thunderbolt-3-Port angeschlossen, werden sequentielle Schreib- und Leseraten von 123 respektive 173 MB/s erreicht.

Seagate innov8 über USB Typ C
Seagate innov8 über USB Typ C