KDE: Neon veröffentlicht Distribution für Endanwender
KDE gibt das Erscheinen der ersten dem Endanwender zugewandten stabilen Ausgabe des Projekts Neon bekannt. Sie hört auf den Namen KDE neon User Edition 5.6. Als Grundlage dient Ubuntu 16.04, darauf setzen KDE Plasma 5.6.4 und KDE Frameworks 5.22 auf.
KDE neon User Edition 5.6 ist ein Live-Medium mit Installer und nicht nur zum Testen und Vorzeigen gedacht, sondern soll enthusiastischen Anwendern, die ein Faible für die neueste Desktop-Anwendungen haben, auch als Haupt-Betriebssystem dienen können. Das ist eine teilweise Abkehr der bei der Projektgründung vor vier Monaten geäußerten Absicht, keine Distribution sondern eher eine Testplattform sein zu wollen. Die Linux-Szene hatte sich damals aufgeregt, dass KDE als Desktopumgebung eine eigene Distribution braucht, um seinen Desktop in ein gutes Licht zu setzen.
Developer- und User-Edition
Nun gibt es neben der Version für Entwickler, die ihre Pakete direkt aus dem KDE-Git-Repository bezieht, auch eine Version für Endanwender. Deren Software ist etwas weiter gereift, sie beinhaltet die jeweils neueste bereits veröffentlichten Versionen von KDE-Plasma, -Frameworks und -Applications. Eine technische Vorschau vor rund sechs Wochen erschien noch fast ohne vorinstallierte Programme. Das hat sich bei der finalen Version geändert, jetzt sind zumindest Kate, Firefox, Konsole, KDE Connect, VLC, Spectacle als Ersatz für Ksnapshot, Dolphin und der Print Manager vorinstalliert.
Nach eigenem Gusto
Der Rest bleibt immer noch dem Anwender überlassen. Das kommt Zeitgenossen entgegen, die zwar KDE bevorzugen, sich ihren Paketbestand aber gerne abseits von Meta-Paketen wie KDE-Standard oder KDE-Full selbst zusammenstellen. Um diese Anwender zu unterstützen, bauen die Neon-Entwickler, allen voran Jonathan Riddell, derzeit ein Repository mit der gesamten, jeweils neuesten KDE-Anwendersoftware auf.
Kontinuierliche Integration
Der automatisierte Arbeitsablauf, der dafür sorgt, dass die Images von KDE neon User Edition 5.6 stets die neueste, gerade veröffentlichte Software der KDE-Entwickler enthält, beinhaltet Werkzeuge wie Jenkins, Ruby, Aptly, Docker und On-Demand-Cloud-Server. Die aktuelle Version des knapp 970 MByte großen Image kann von der Webseite des Projekts heruntergeladen werden.