HoloLens ausprobiert: Von Holo-Dinosauriern bis Machu Picchu in VR

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Robert McHardy
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App-Entwicklung für HoloLens

Zur Entwicklung von Anwendungen für HoloLens können Entwickler auf Visual Studio 2015 (mit installiertem Update 2) und eine spezielle Vorabversion von Unity 5.4 zurückgreifen. Microsoft bietet in Visual Studio einen HoloLens-Emulator an und gibt Entwicklern ein umfangreiches Software Development Kit (SDK) an die Hand.

In diesem finden sich auch bereits vorgefertigte Funktionen für das sogenannte Spatial Mapping. Dieses ermöglicht es der HoloLens, die Umgebung nach Objekten abzusuchen und diese als solche zu erkennen. Anschließend können Hologramme auf oder an den Objekten platziert werden, ohne aktiviertes Spatial Mapping fliegen die Hologramme nur vor den Augen des Betrachters umher. Von der Brille erfasste Räume werden als Raumprofile gespeichert, die im Durchschnitt etwa 30 Megabyte messen.

Der Arbeitsspeicher ist aktuell ein Flaschenhals

Besonderes Augenmerk müssen Entwickler auf den Detailgrad und die Anzahl von Hologrammen richten. Laut medialesson-CEO Philipp Bauknecht ist vor allem die Arbeitsspeicher-Limitierung von 900 Megabyte schnell ausgeschöpft. Aber auch die CPU- und GPU-Leistung der HoloLens kann problematisch werden. Dafür empfiehlt Microsoft in Unity die Grafikqualität auf „Fastest“ zu setzen, wodurch unter anderem die Schatten deaktiviert werden.

Die zwei Bildschirme der HoloLens
Die zwei Bildschirme der HoloLens

Entwicklern steht es frei, weitere Gesten als die drei bereits von Microsoft bereitgestellten zu implementieren. Auch die Physik-Features von Unity lassen sich für Apps nutzen. So kann beispielsweise ein virtueller Ball fallengelassen werden, der dann korrekt von dem Boden und anderen Gegenständen abprallt.

Technische Spezifikationen

Die HoloLens arbeitet im Gegensatz zu Virtual-Reality-Brillen wie Oculus Rift oder HTC Vive autark und benötigt keinen angeschlossenen Computer. Im Akkubetrieb kommt sie daher auch gänzlich ohne Kabel aus. Bezüglich der verbauten Hardware hält Microsoft sich zwar noch bedeckt. Aus der offiziellen Dokumentation geht aber hervor, dass die Brille in der aktuellen Version für Entwickler über zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und 64 Gigabyte (Flash-basiertem) Massenspeicher verfügt.

Neben der von Microsoft entwickelten Holographic Processing Unit (HPU) ist ein Prozessor von Intel verbaut. In den aktuellen Entwicklermodellen, die für 3.000 US-Dollar den Besitzer wechseln, handelt es sich dabei um einen Intel Atom x5-8100 mit vier Airmont-Kernen, die mit 1,04 Gigahertz arbeiten. Die Grafikberechnungen übernimmt die in dem Chip integrierte GPU. Dass es bis zur finalen Version noch Änderungen am verbauten Prozessor gibt und Microsoft deshalb keine öffentlichen Angaben macht, davon ist auszugehen.

Der integrierte Akku soll laut Microsoft für zwei bis drei Stunden Nutzung reichen. Im Standby sind bis zu zwei Wochen möglich. Das Gewicht der Brille liegt bei 579 Gramm, sie wird mittels eines Bandes am Kopf fixiert.

Als Betriebssystem kommt Windows 10 zum Einsatz. Apps für HoloLens dürfen im Betrieb maximal 900 Megabyte Arbeitsspeicher belegen. Wenn ein Programm mehr Speicher verlangt, den Prozessor unüblich hoch belastet oder die HoloLens zu warm wird, beendet die Brille eigenständig die Ausführung.

Microsoft HoloLens
Betriebssystem Windows 10.0.11802.1033 (32 Bit)
CPU Intel Atom x5-Z8100
1,04 GHz
Intel Airmont (14 nm)
4 Threads
64-Bit-fähig
GPU/HPU HoloLens Graphics
GPU Vendor ID 8086h (Intel)
Dedizierter Videospeicher 114 MB
Geteilter Systemspeicher 980 MB
RAM 2 GB
Massenspeicher 64 GB (54,09 GB frei)
RAM-Limit für Apps 900 MB
Akku 16,5 Wh
Kamera (Fotos) 2,4 MP (2.048 × 1.152)
Kamera (Videos) 1,1 MP (1.408 × 792) @ 30 FPS
Quelle: Windows Central, ausgelesen mit AIDA64 Mobile

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