NVMe-SSDs: Erster Prototyp von SanDisk ist ein M.2-Modul
Intel, Samsung und Toshiba haben schon lange schnelle PCIe-SSDs mit NVMe-Unterstützung am Markt. Drittanbieter wie Adata und Plextor werden in diesem Jahr folgen. SanDisk als Schwergewicht im Flash-Speichermarkt lässt NVMe-SSDs dagegen noch missen. Auf der Computex wurde zumindest ein Prototyp demonstriert.
In einem kompakten Notebook von HP hat SanDisk die nicht näher benannte NVMe-SSD untergebracht und anhand des Benchmarks CrystalDiskMark deren Leistung demonstriert. Den Fotos von PC World ist zu entnehmen, dass die SSD rund 2.100 MB/s beim sequenziellen Lesen und 660 MB/s beim sequenziellen Schreiben erreichte. Beim 4K-Lesen mit niedriger Befehlswarteschlange wurden 32 MB/s erreicht, was kein besonders hoher Wert ist. Allerdings kommt es hier auch auf die CPU-Leistung an. Fehlende Details zum Testsystem und den Benchmark-Einstellungen lassen keine nähere Analyse zu.
Das Bildmaterial ist nicht besonders hochauflösend, weshalb es schwer fällt, das Schild neben dem Demosystem zu entziffern. Es lässt sich aber erkennen, dass die „SanDisk NVMe SSD“ mit bis zu 2.000 MB/s beim Lesen und 800 MB/s beim Schreiben spezifiziert ist und als M.2-Modul mit 80 mm Länge (M.2 2280) vorliegt. Die Speicherkapazität beträgt 512 GByte. Mehr erahnen als erkennen lässt sich die Angabe zur Haltbarkeit: 320 TBW (Terabytes Written) oder rund 180 GB pro Tag über einen Zeitraum von fünf Jahren werden genannt.
Keine Details zur Markteinführung
Weder ein Termin, noch ein Preis oder Produktname werden in dem Bericht angeführt. Der Autor schreibt: „Es wirkt so, als hätten sie es nicht eilig“. Wie eine baldige Markteinführung klingt dies nicht. Der Produkt-Manager vor Ort habe zudem auf niedrige Marktanteile von NVMe-SSDs hingewiesen, um deren angeblich noch geringe Relevanz zu unterstreichen. Demnach würden NVMe-Laufwerke nur etwa zwei Prozent des globalen Absatzes und etwa drei bis vier Prozent des Umsatzes ausmachen.
NVMe hat laut Marktforschern bereits größeren Stellenwert
Gänzlich andere Zahlen hatte Plextor auf der Computex genannt und sich dabei auf eine Marktanalyse von Trendfocus berufen. Demnach hätte bereits im vergangenen Jahr der Anteil von SSDs mit NVMe im Verbrauchermarkt (inklusive OEM) hohe 19 Prozent betragen. Für 2016 sagt Trendfocus bereits einen NVMe-Anteil von 29 Prozent vorher. Im Preisvergleich arbeiten aktuell knapp fünf Prozent der gelisteten SSDs mit NVMe. Allerdings sind darunter noch viele Restposten, während nicht unbedingt alle OEM-Modelle mit NVMe aufgelistet werden. Hinzu kommt, dass die Verkaufszahlen der einzelnen Modelle nicht berücksichtigt werden, weshalb der Anteil tatsächlich bereits höher ausfallen könnte.