360-Grad-Kameras im Test: Samsung Gear 360 und LG 360 Cam im Vergleich
360-Grad-Videos für jedermann
Nicht nur in die virtuelle Realität lässt sich eintauchen, auch das echte Leben kann mittlerweile mit Rundumsicht eingefangen und anderen Leuten zugänglich gemacht werden. Professionell angefertigte 360-Grad-Videos gibt es seit einigen Monaten auf YouTube und Facebook, jetzt sollen auch Privatanwender zum niedrigen Preis solche Videos ohne viel Aufwand anfertigen können. Zwei solcher All-in-One-Lösungen, die nicht mehrere Kameras in teuren Spezial-Gestellen voraussetzen, bieten LG mit der 360 Cam und Samsung mit der Gear 360 an.
LG kann Android und iOS
Die Hürden für den Einstieg in die Welt der 360-Grad-Kameras sind bei LG niedriger als bei Samsung gesteckt. Die LG 360 Cam kann mit beliebigen Android-Smartphones, auf denen mindestens das Betriebssystem 5.0 Lollipop installiert ist, genutzt werden. Auch zu iOS ist die Kamera kompatibel, sofern iOS 8.0 oder neuer installiert ist. Für beide Plattformen steht die 360-Cam-App zum kostenlosen Download bereit.
Samsung funktioniert nur mit Samsung
Die Gear 360 ist hingegen fest an Produkte aus dem Hause Samsung gebunden. Die Kamera lässt sich lediglich mit den aktuellen Premium-Smartphones Galaxy S6, S6 edge, S6 edge+, Note 5, S7 und S7 edge koppeln. Die für die Verbindung zum Smartphone benötigte Gear-360-App muss über Samsungs eigenen App Store geladen werden, der für Fremdgeräte mit Android oder auch iOS nicht angeboten wird.
Ohne Smartphone geht's auch
Ab Werk können beide Kameras theoretisch auch ohne Smartphone benutzt werden. Sowohl die 360 Cam als auch die Gear 360 verfügen über Bedienelemente, um die Basisfunktionen Foto und Video auszuführen. Bei LG signalisieren Töne und bei Sonnenlicht zu schwache LEDs, welcher Modus aktiv ist, bei Samsung gibt es außerdem noch ein helles kleines Display, über das sich tiefgehende Einstellungen vornehmen lassen und das außerdem über den Akkustand und den Restspeicher informiert.
Das Smartphone wird zum Live-Sucher
LG und Samsung nutzen das Smartphone respektive die Apps primär als Live-Sucher und zur Verwaltung der aufgenommenen Inhalte. Über die Apps lässt sich bei beiden Herstellern auch bestimmen, mit welcher Auflösung gearbeitet oder mit welchen Einstellungen ein Foto oder Video aufgenommen werden soll. Über in die Apps integrierte Galerien lässt sich das Ergebnis anschließend betrachten und wahlweise vom Speicher der Kamera auf den des Smartphones übertragen. Prinzipiell können die Inhalte aber auch klassisch nur auf den PC kopiert werden. Bei dieser Art der Nutzung entstehen alle Aufnahmen aber im Blindflug, weil der Sucher fehlt. Wer Fotos und Videos direkt vom Speicher der Kameras auf den PC zieht, umgeht außerdem das interne Stitching der beiden Bildhälften und muss diesen Schritt manuell am PC nachholen.