Speicherpreise: RAM bleibt günstig, erst 2017 Stabilisierung erwartet
Die Preise für Arbeitsspeicher sollen in diesem Jahr auf günstigem Niveau verharren, erst 2017 rechnen die Marktforscher mit einer Besserung für die Hersteller. Seit März diesen Jahres, als Nanyas Präsident bereits eine ähnliche Vorhersage traf, haben die Preise noch einmal um bis zu 20 Prozent nachgegeben.
Der Durchschnittspreis für einen DDR3-1.600-Speicherchip in der Größe von 4 Gbit lag seinerzeit an der Speicherbörse DRAMeXchange bei 1,67 US-Dollar, heute sind es nur noch 1,23 US-Dollar. Für einen DDR4-2.133-Chip mussten seinerzeit noch 1,68 US-Dollar gezahlt werden, dieser agiert mit Spitzen von bis zu 1,67 US-Dollar – im Mittel liegt aber auch der Chip bei nur noch 1,46 US-Dollar. Der 8-Gbit-Chip für die Speicherriegel mit größerer Kapazität ist in der gleichen Zeit von durchschnittlich 4,70 auf 3,63 US-Dollar abgerutscht.
Auch im Handel gibt der Preis stetig leicht nach
Auf dem Papier sind die Unterschiede zwischen DDR4- und DDR3-Speicher damit wieder etwas größer geworden, im Handel liegen sie aber nahezu auf identischem Niveau. Dort entscheiden letztlich die Taktraten und Timings aber auch die Gesamtkapazität, wie der Preis pro Gigabyte ausfällt. Im März kostet ein 16-GByte-Kit DDR4-2.133 56 Euro aufwärts (3,50 Euro pro Gigabyte), heute zahlt der Kunde im Laden für das gleiche Kit knapp 52 Euro. Der Preis nähert sich nun langsam der 3-Euro-pro-Gigabyte-Marke.
Bei DDR3-1.600 sieht es nahezu exakt gleich aus. Im März waren rund 3,60 Euro pro Gigabyte oder am Ende 58 Euro für das 16-GByte-Kit bestehend aus zwei Modulen nach Standard DDR3-1.600 fällig, jetzt sind es noch 54 Euro. Die Aufpreise für schnelleren Speicher sind insbesondere auch bei DDR4 alles andere als hoch, DDR4-2.666 gibt es bereits ab 3,50 Euro pro Gigabyte, DDR4-3.000 ab 3,80 Euro pro Gigabyte – jeweils bei einem 16-GByte-Kit bestehend aus zwei Modulen. Erst ab DDR4-3.200 ist mit 4,80 Euro ein minimaler Sprung erkennbar, was bei 16 GByte im Endeffekt aber keine 20 Euro ausmacht.
Höhere Preise durch Produktionsverlagerung
Laut den Marktforschern von TrendForce sollen erst größere Verlagerungen in der Produktion von PC- zu Smartphone-Speicher für höhere Durchschnittspreise sorgen. Dem entgegen geht jedoch die Transformation der Fertigungstechnologie von 2x nm zu 1x nm, wobei die Speicherhersteller dort selbst ein wenig auf die Bremse treten. Im zweiten Halbjahr soll neben der verstärkten Nachfrage nach DRAM-Chips mit höherer Kapazität für Smartphones nur noch das Server- und Cloud-Geschäft für eine erhöhte Nachfrage sorgen, vom rückläufigen PC-Geschäft werden laut letzten Studien von IDC kaum Impulse erwartet.