Xbox One S: Microsoft dementiert höhere Rechenleistung
Obwohl sich die Hardwareparameter der neuen Xbox One S quasi nicht verändert haben, ist die Slim-Version der Konsole leistungsstärker als das Urmodell. Grund dafür ist weder ein neuer Chip noch höhere Taktraten, sondern die neue HDR-Unterstützung. Microsoft selbst nennt den Zugewinn an Leistung allerdings „unbedeutend“.
Die höhere Mehrleistung ins Spiel gebracht hatte zunächst Rod Fergusson gegenüber Polygon. Der Studioleiter von The Coalition erklärte, dass die Unterstützung von High Dynamic Range (HDR) nicht nur den Detailgrad von Oberflächenmaterial wie Metall und Rüstungen in Gears of War 4 erhöht, sondern auch Auswirkungen auf die Bildwiederholfrequenz hat. Mit der Xbox One S müsse der Titel Auflösung und Details in geringerem Umfang dynamisch an das Spielgeschehen anpassen – auch, weil die Konsole zusätzliche CPU- und GPU-Rohleistung besitze.
Microsoft spricht von identischem Leistungsniveau
Microsoft selbst dementiert jedoch, dass die Xbox One S über signifikant schnellere Hardware verfügt. „Um HDR zu unterstützen, haben wir Entwicklern ein bisschen mehr CPU- und GPU-Leistung zur Verfügung gestellt. Das ist alles“, sagte Albert Penello, der für die Konzeption der Konsole zuständig war, im Gespräch mit Eurogamer. Es handle sich um einen „unbedeutenden“ Leistungszuwachs, Penello sei „verblüfft“, dass jemand diesen Umstand überhaupt erwähnt habe. Einen auffallenden Unterschied zwischen beiden Modellen gebe es nicht, das Leistungsniveau bleibe „identisch“.
I promise, it won't even show up. It will have no impact on games at all. Literally no impact. They will be identical. It's nothing, it is literally nothing.
Albert Penello
Spiele werden nicht besser abgespielt
Ähnlich äußerte sich Phil Spencer, der die Xbox-Sparte des Konzerns leitet: Die neue Konsole gebe Spiele genauso wieder wie die alte Xbox One. Das Slim-Modell sei nicht darauf hin konzipiert worden, um Spiele besser abzuspielen. Kleinere Unterschiede bei neuen Hardwarerevisionen, erklärte Spencer, wären bereits bei älteren Konsolen die Norm gewesen. Änderungen aus Kostengründen oder aufgrund von Verfügbarkeit der Komponenten hätten bereits in der Vergangenheit dazu geführt, dass nicht jeder Parameter einer Komponente „auf die exakt gleiche Zahl festgenagelt“ sei. Als Beispiel nannte Spencer optische Laufwerke mit unterschiedlichen Transferraten.
But honestly, do not buy this box if you think you're buying it to play your Xbox One games better, because it was not designed to go do that. It was designed to play your Xbox One games exactly the way your Xbox One does.
Phil Spencer
Microsoft sprach daher eine Warnung vor dem Kauf der Xbox One S in Erwartung höherer Leistung aus. Die einzige Neuerung sei, wie in der Vorstellung des Modells hervorgehoben, die HDR-Unterstützung.