Acer Switch Alpha 12 im Test: Sehr hohe Taktraten trotz passiver Kühlung
2/4Hohe Taktraten unter Last
Die von allen Notebooks und 2-in-1-Tablets zu absolvierenden Stresstests Cinebench R15 und Prime95 bestätigen: Der eingesetzte Core i5-6200U kann hohe Taktraten trotz passiver Kühlung auch unter Dauerlast halten. In Cinebench R15 liegen die Taktraten nach mehrmaligem Durchlauf sogar näher am aktiv gekühlten Core i5-6300U im Surface Pro 4 als an den passiv gekühlten Core M in den Geräten der Konkurrenz.
In Prime95 erreicht das passiv gekühlte Acer Switch Alpha 12 sogar das Taktniveau des aktiv gekühlten Surface Pro 4. Allein daran, dass sich Acer in der Dicke 1,1 mm und bei der maximal zulässigen CPU-Temperatur 15 °C (75 zu 60 °C Zieltemperatur) mehr genehmigt als Microsoft, liegt das nicht.
Modell | CPU | Turbotakt (max.) | 1 Thread | x Threads |
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Cinebench R15, Takt nach drei sequenziellen Durchläufen | ||||
Acer Switch Alpha 12 | Core i5-6200U | 2,8 GHz | 2,7 GHz | 2,7 GHz |
Huawei MateBook | Core m5-6Y54 | 2,7 GHz | 2,2 GHz | 1,8 – 2,0 GHz |
Lenovo X1 Tablet | Core m5-6Y54 | 2,7 GHz | 2,2 GHz | 2,2 GHz |
Dell Latitude 7370 | Core m5-6Y57 | 2,8 GHz | 2,1 GHz | 1,5 – 1,6 GHz |
Microsoft Surface Pro 4 | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | 2,0 GHz | 2,0 GHz |
Samsung Galaxy TabPro S | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | 2,0 GHz | 2,0 GHz |
Microsoft Surface Book | Core i7-6600U | 3,4 GHz | 3,2 GHz | 2,8 GHz |
Microsoft Surface Pro 4 | Core i5-6300U | 3,0 GHz | 2,9 GHz | 2,9 GHz |
Prime95, Takt nach 15 Minuten | ||||
Acer Switch Alpha12 | Core i5-6200U | 2,8 GHz | – | 2,3 GHz |
Huawei MateBook | Core m5-6Y54 | 2,7 GHz | – | 1,6 – 1,7 GHz |
Lenovo X1 Tablet | Core m5-6Y54 | 2,7 GHz | – | 2,0 GHz |
Dell Latitude 7370 | Core m5-6Y57 | 2,8 GHz | – | 1,3 – 1,4 GHz |
Microsoft Surface Pro 4 | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | – | 1,9 GHz |
Samsung Galaxy TabPro S | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | – | 1,6 GHz |
Microsoft Surface Book | Core i7-6600U | 3,4 GHz | – | 2,5 GHz |
Microsoft Surface Pro 4 | Core i5-6300U | 3,0 GHz | – | 2,3 GHz |
Das Kühlmittel fließt im Kreis
Acer führt die von der CPU erzeugte Abwärme über einen Kühlmittelkreislauf ab. Der Standard ist hingegen die Nutzung einer Heatpipe, in der das erwärmte und das wieder abgekühlte Medium in entgegengesetzte Richtung fließen. Der Acer LiquidLoop getaufte Kreislauf verteilt die Wärme großflächig in der rechten Gehäusehälfte. Das wiederum wird auch nach einer halben Stunde Last in Prime95 nicht übermäßig heiß: 47 °C beträgt die maximale Temperatur hinter der rechten Bildschirmhälfte, 36 °C sind es auf der linken. Das Lenovo X1 Tablet mit Core m6-6Y57 wird hingegen bis zu 54 °C warm.
Der in Cinebench R15 und Prime95 erzielte Taktvorteil gegenüber dem Core m3-6Y30 findet sich auch in den meisten getesteten Anwendungen wieder. Das Acer Switch Alpha 12 positioniert sich somit immer leicht hinter dem aktiv gekühlten Surface Pro 4 mit Core i5-6300U, aber deutlich vor der passiv gekühlten Konkurrenz. Die Ergebnisse im PCMark sind allerdings mit Vorsicht zu genießen: Obwohl offiziell vergleichbar, schneiden aktuell getestete Produkte in der neuen Version des Benchmarks potenziell besser ab.
Höchstleistung nur unter Höchstleistung
Im Gegensatz zu den meisten anderen Tablets verfügt das Acer Switch Alpha 12 über das Energiesparprofil „Höchstleistung“. Und im Test waren nur in dieser Einstellung verlässlich die zum Takt passenden Ergebnisse möglich. Unter „Ausbalanciert“ fiel die Leistung hingegen wiederholt – aber nicht gezielt reproduzierbar – ab.
Viel Leistung für Spieler
Als nicht minder gut erweist sich die Kühlung im Spiel Counter-Strike, das durch die kombinierte Inanspruchnahme von CPU und GPU hohe Ansprüche an das Kühlsystem stellt. Sowohl im ersten Durchlauf (Full HD, niedrige Details) als auch im anschließenden zweiten Durchlauf (Full HD, hohe Details) liegt das Acer Switch Alpha 12 auf Augenhöhe mit dem Surface Pro 4. Und auch nach einer Stunde Laufzeit zeigt die CPU Taktraten auf dem Niveau des aktiv gekühlten Tablets von Microsoft und distanziert sich dadurch deutlich von MateBook oder TabPro S, die den Takt der integrierten GPU drastisch senken müssen.
Die SSD setzt noch auf SATA
Bei der SSD, die Kunden mit 128, 256 und 512 GB wählen können, setzt Acer auf ein Modell mit SATA-Schnittstelle, während die meisten Konkurrenten in den Topmodellen auf PCIe (NVMe) vertrauen. Im Alltag beschleunigt der Flash-Massenspeicher das Arbeiten trotzdem ausreichend, auch wenn die sequenziellen Lese- und Schreibraten nicht zur Spitzenklasse gehören.
Die Schreibrate fällt mit knapp 200 MB/s vergleichsweise niedrig aus. Aktuelle TLC-SSDs erreichen dank eines SLC-Zwischenspeichers weitaus höhere Transferraten in diesem Test. Daher liegt die Vermutung nahe, dass es sich um MLC-Speicher ohne SLC-Cache handelt. Dafür sollte die Schreibrate auch bei größeren Transfers dieses Niveau erreichen, während TLC-SSDs in der 120-GB-Klasse deutlich einbrechen, wenn ihnen der SLC-Cache ausgeht.
Öffentliche Informationen zur SSD von Kingston (RBU-SNS8152S3128GG2) liegen nicht vor. Auch auf Anfrage der Redaktion bei Kingston Deutschland wurden keine technischen Eckdaten zu den verfügbaren Modellen genannt. Modelle mit mehr Speicherkapazität sollten aber auch bei dieser Serie schneller schreiben, da Zugriffe auf mehr Speicherbausteine aufgeteilt werden können.
Die Firmware-Kennung „SAFM“ ist häufig bei SSDs mit Phison-Controller zu finden, womit ein solcher Chip auch hier denkbar ist. Außerdem weisen Tools auf die Unterstützung des DevSleep-Modus für eine besonders niedrige Leistungsaufnahme bei Inaktivität hin.