Aerocool XPredator II im Test: Tower mit Kiemen, 5 × 140 mm und Problemen
4/5Praktische Erfahrungen
Bei 77 Liter Stauraum sind keine nennenswerten Restriktionen oder Hindernisse beim Hardware-Einbau zu erwarten. Das gesamte Testsystem ist schnell verbaut und einsatzbereit. Positiv zu erwähnen sind die Gummimanschetten, die auch bei stärkerer Belastung nicht aus der Aussparung rutschen. Auch die Abstandshalter lassen sich problemlos in den Mainboardtray eindrehen, da die Innengewinde erst nach der Lackierung gedreht wurden.
Während kleinere 2,5"-SSDs mit den Schienen des Festplattenkäfigs zu verschrauben sind, werden 3,5"-Festplatten über vier Kunststoffstifte fixiert. Anders als von vielen anderen guten Gehäusen gewohnt, rasten die Festplattenschienen im XPredator II nicht mit einem spürbaren Klick ein, sondern bleiben selbst nach dem Einsetzen bedenklich lose im Käfig liegen.
CPU-Kühler dürfen im Aerocool XPredator II eine Höhe von 187 mm nicht überschreiten, Grafikkarten mit bestehendem Festplattenkäfig nicht länger als 340 mm ausfallen. Wird der obere Käfig entnommen, erweitert sich das Raumangebot für Erweiterungskarten auf 460 mm. Hinter dem Mainboardtray ist mit 26 mm ausreichend Platz zum Verlegen sämtlicher Kabel gegeben.
Messergebnisse
Wie ComputerBase Gehäuse testet und dabei Messwerte ermittelt, kann im Detail im Artikel „So testet ComputerBase Gehäuse“ nachvollzogen werden. Die Lufthutzen des Aerocool XPredator II befanden sich während des gesamten Praxistests im geöffneten Zustand.
Lautstärke
Mit einer durchschnittlichen Lautstärke von 31,1 Dezibel ist das XPredator II bei anliegenden 5 Volt sehr ruhig. Aus einem stillen Raum ist der Big Tower nur sehr leicht oder gar nicht herauszuhören.
Das Gegenteil ist der Fall, wenn die fünf verbauten Gehäuselüfter mit ihrer maximalen Umdrehungszahl angesteuert werden. Hier wird eine Geräuschkulisse von 39,5 Dezibel erreicht, was definitiv zu laut ist.
Aufgrund der fehlenden Festplattenentkopplung und der lose im Käfig sitzenden Festplattenschienen verursacht die im Test verwendete 3,5"-Festplatte starke Resonanzen am Korpus des Big Towers. Sie ist dadurch deutlich aus dem Lüfterbetrieb bei 5 Volt herauszuhören.
Eine Festplattenentkopplung gehört heutzutage schlicht und ergreifend zum guten Standard eines jeden Computergehäuses. Schade, dass Aerocool diesen Standard nicht erfüllt.
Temperatur
Im 12-Volt-Betrieb, also bei voller Umdrehungszahl sämtlicher im Big Tower verbauten Lüfter, ist zwischen den beiden Grafikkarten, der Nvidia GTX 650 Ti Boost mit ihrem Radiallüfter und der Asus GTX 760 DirectCU II OC mit zwei Axiallüftern, lediglich eine Differenz von 2 °C bei der Prozessortemperatur auszumachen, die mit 50 °C zugunsten der Nvidia GTX 650 Ti Boost ausfällt. Die Pixelbeschleuniger selbst bleiben mit jeweils 63 °C ebenfalls sehr kühl.
Selbiges gilt für die Mainboard- und Festplattentemperatur. Während erstere Komponente bei beiden Grafikkarten 34 °C erreicht, liegt die Temperatur der Festplatte unter Verwendung der Asus GTX 760 DirectCU II OC mit 24 °C einen Grad Celsius höher als mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost und dem Radiallüfter.
Deutlicher fallen die Temperaturunterschiede zwischen den beiden Kühlungskonzepten von Grafikkarten im 5-Volt-Szenario aus. Während die CPU mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost 55 °C erreicht und damit nur unwesentlich wärmer im Vergleich zur vorausgegangenen Messung ausfällt, steigt der Wert zusammen mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC auf 63 °C um ganze 11 °C an. Die Grafikkarten bewahren mit 73 beziehungsweise 76 °C noch immer einen verhältnismäßig kühlen Kopf.
Diese Aussage trifft auch auf die Temperatur der Hauptplatine und der Festplatte zu. Die Komponenten erreichen maximal 39 beziehungsweise 26 °C.
Dank der fünf vorinstallierten 140-mm-Ventilatoren sind beide Grafikkarten-Kühlungskonzepte grundsätzlich problemlos im Aerocool XPredator II realisierbar. Wie so oft fällt allerdings insbesondere die Prozessortemperatur in Kombination mit einer durch einen Radiallüfter gekühlten Grafikkarte um ein paar °C kühler aus.
Leistungsaufnahme
Gerade einmal 3,2 Watt verbrauchen die fünf 140-mm-Lüfter, wenn sie mit 5 Volt angesprochen werden. Wird die Spannung auf 12 Volt erhöht, steigt der Verbrauch auf 10,9 Watt an. Das ergibt einen Verbrauch von 2,2 Watt pro Ventilator, was wenig ist.