Quartalszahlen: AMD überrascht mit Umsatzsprung und schwarzen Zahlen
AMD ging mit breiter Brust in das zweite Quartal und versprach vor drei Monaten ein Umsatzwachstum von 15 Prozent und überraschte damit die Börsianer. Heute liefert AMD sogar noch bessere Zahlen als erwartet, am Ende steht seit vielen Quartalen sogar mal wieder ein Plus.
Gegenüber dem ersten Quartal wurde aus dem prognostizierten 15 Prozent Wachstum am Ende ein 23-Prozent-Sprung auf 1,027 Milliarden US-Dollar, gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies noch eine Steigerung von neun Prozent, seinerzeit waren es 942 Millionen US-Dollar. Aus dem Minus von 181 Millionen des vergangen Jahres machte AMD im zweiten Quartal ein Plus von 69 Millionen US-Dollar. Zum großen Teil ist dies dem neuen Joint Venture mit Nantong Fujitsu Microelectronics Co., Ltd. geschuldet, welches 150 Millionen US-Dollar in die Kassen spülte. Aber auch ohne diese einmaligen Einnahmen hat sich das operative Geschäft markant zum Positiven entwickelt.
Zu dem erhöhten Umsatz im zweiten Quartal in der Computer- und Grafiksparte von 435 statt 379 Millionen US-Dollar im Jahr zuvor führten Notebook-CPUs und -GPUs. Dort dürfte bereits Bristol Ridge einen gewissen Anteil haben, da AMD explizit von Mobile APUs spricht, wenngleich die Notebooks mit den neuen Chips hierzulande noch rar gesät sind. Unterm Strich konnte die Sparte den Verlust von 147 auf 81 Millionen US-Dollar eingrenzen, profitabel ist sie aber weiterhin nicht. Dafür muss erneut das Semi-Custom-Geschäft sorgen, mit einem leicht gesteigerten Umsatz von 563 auf 592 Millionen US-Dollar wuchs der Gewinn deutlich von 27 auf 84 Millionen US-Dollar an.
Erneut rosige Aussichten für Q3 angekündigt
Auch in das dritte Quartal geht AMD mit breiter Brust. Der Umsatz soll nun sogar noch einmal um 18 Prozent steigen, plus oder minus drei Prozent. In erster Linie soll dort die Semi-Custom-Sparte helfen, für die AMD eine Neuheit in Aussicht stellt – die Präsentation zu den Quartalszahlen spricht gar von mehreren Produkten, die im zweiten Halbjahr dieses Jahres und 2017 erscheinen sollen. Während das zweite Halbjahr bereits seit einiger Zeit als Produktionsstart für Nintendos neue Konsole vermutet wird, stehen 2017 die Ausbaustufen PlayStation Neo und Xbox Scorpio auf dem Programm. Was sich noch dahinter verbirgt, werden die kommenden Monate offenbaren.
Die weiteren Zukunftsziele sind die altbekannten, wenngleich AMD heute verkündet, dass für Zen im Serverbereich erste Design Wins von großen OEM-Fertigern eingefahren wurden. Dies ist insofern ein wichtiger Schritt, da nur das OEM-Geschäft am Ende für größere Marktanteile und Umsätze für AMD sorgen kann.