AMD-Quartalszahlen: Zen im Plan, RX 470 und 460 in Kürze, Semi Custom legt zu
Im Zuge der Quartalszahlen hat AMD im einstündigen Conference Call weitere kleine Details zu neuen Produkten bekannt gegeben. Demnach liege Zen im Zeitplan für eine Vorstellung zum Ende des vierten Quartals für den Desktop, in Kürze sollen aber erst einmal RX 470 und 460 vorgestellt werden. Bei Semi Custom wird es interessant.
Die Semi-Custom-Sparte ist aktuell der wichtigste Bereich in AMDs Portfolio. Fußt diese Sparte derzeit nahezu vollständig auf den beiden Konsolenchips für die Xbox One und PlayStation 4, soll sich dies in naher Zukunft ändern. AMD kündigte für das zweite Halbjahr 2016 sowie das kommende Jahr neue Chips in dem Bereich an, gab gleichzeitig auch zu verstehen, dass es nicht nur Chips für Spielekonsolen sein werden: „We have design wins outside of game consoles“, gab CEO Lisa Su einem Analysten als Antwort. Bestätigt wurde als neues Produkt lediglich der Chip für die Xbox Scorpio, weitere Informationen zu den anderen Chips will AMD in den kommenden Monaten preisgeben.
Alles im grünen Bereich bei Zen
Bei der neuen Prozessorarchitektur Zen läuft laut AMD alles bestens. Dual-Sockel-Systeme für den Einsatz in Servern sind bereits sowohl in AMD-Laboren als auch bei Partnern im Test, an diesen werden die letzten Fehler ausgebügelt und Optimierungen vorgenommen. Im ersten Halbjahr 2017 will AMD diese ausliefern. Zum Ende des vierten Quartals 2016 wird Zen jedoch bereits für den Desktop kommen, wenngleich in sehr geringen Mengen, wie AMDs CEO noch einmal betonte. Der große Rutsch werde im ersten Quartal 2017 erfolgen. Ebenfalls für das Jahr 2017 sind erste Notebook-Chips mit Zen und Grafikeinheit geplant – die neue Generation an APUs.
We have been very focused on the server launch for first half of 2017. Desktop should launch before that. In terms of true volume ability, I believe it will be in the first quarter of 2017. We may ship some limited volume towards the end of the fourth quarter, based on how bring up goes and the customer readiness.
Lisa Su, AMD CEO
Was genau sich hinter der Zen-Architektur im Detail verbirgt, ist nach wie vor unbestätigt. Offiziell hat sich AMD bisher nur zu acht Kernen und 16 Threads für den Desktop-Teil bekannt, der eine um mindestens 40 Prozent gesteigerte IPC gegenüber den aktuellen Excavator-Kernen bieten soll. Alle Informationen darüber hinaus sind Gerüchte, die bis zu 32-Kern-Prozessoren mit angeblich 128 PCIe-3.0-Lanes reichen und so die Erwartungshaltung massiv anheben. Erste echte Fakten werden aber erst in einem Monat erwartet, dann will AMD bei Hot Chips 28 ein wenig den Vorhang lüften.
Neue Grafikkarten in Kürze
Im Bereich der Grafikkarten kündigte Lisa Su die unmittelbar bevorstehende Vorstellung der Radeon RX 470 und der Radeon RX 460 mit dem kleineren Polaris-11-Chip an – letzterer soll auch in Notebooks verbaut werden. Die RX 480 werde sehr gut angenommen, erklärte Su, die Auslieferungen im Desktop-Bereich erreichten erstmals wieder das Niveau des vierten Quartals 2014, damals stand die preisgesenkte Radeon-200-Familie mit dem Hawaii-Flaggschiff am Ruder, hinzu kam der neu vorgestellte Tonga-Chip.
Zu Vega verlor AMD keine neuen Worte, erklärte nur erneut, dass dieser mit HBM-Speicher auf den High-End-Markt zielt. Weitere Informationen dazu wird es geben, wenn der Starttermin in greifbare Nähe rückt, erklärte Su abschließend, ohne diesen näher einzugrenzen.