Asus Radeon RX 480 Strix im Test: WattMan macht die schnelle Partnerkarte leise
Einleitung
Nicht die AMD-exklusiven Hersteller PowerColor, Sapphire oder XFX können die Redaktion zuerst mit einem eigenen finalen Design der Radeon RX 480 beliefern, sondern Asus mit der Radeon RX 480 Strix.
Die Asus Radeon RX 480 Strix sieht deutlich mächtiger als das Referenzdesign aus. Das liegt an dem eigens entwickelten, großen PCB sowie dem noch recht neuen DirectCU-III-Kühler – demselben Modell, das auf der Asus GeForce GTX 1080 Strix OC zum Einsatz kommt. Aber hält die Grafikkarte, was sie zumindest optisch verspricht? Das klärt dieser Test.
Weitere Tests erster Partnerkarten werden jedoch schon in Kürze folgen. Finale Modelle der PowerColor Radeon RX 480 Devil sowie der Sapphire Radeon RX 480 Nitro (mit vier und acht Gigabyte) sind derzeit auf dem Weg in die Redaktion – deren Tests werden ebenfalls so schnell wie möglich veröffentlicht.
Asus Radeon RX 480 Strix
Asus hatte die Radeon RX 480 wie alle anderen AMD-Partner bisher nur als Referenzdesign im eigenen Portfolio. Diese Grafikkarte ist derzeit ab 279 Euro gelistet und auch lieferbar. Asus erweitert das Portfolio nun um die Radeon RX 480 Strix – mit eigenem PCB und eigenem Kühler. Darüber hinaus plant Asus zur Zeit keine weiteren Strix-Modelle der Radeon RX 480. Erscheinen soll die Grafikkarte noch im Juli, zur UVP schweigt sich der Hersteller indes noch aus.
Taktraten, PCB und Kühlung
Asus setzt auf der Radeon RX 480 Strix auf ein eigens entwickeltes PCB, das mit 30,5 Zentimeter deutlich länger ausfällt als die sehr kompakte Referenzplatine. Auch in der Höhe misst es zwei Zentimeter mehr. Vor dem Einbau in kurzen oder sehr schmalen Gehäusen gilt es abzumessen, ob die Grafikkarte passt.
Auch die Stromversorgung wurde komplett verändert. Zwar stehen der Polaris-10-GPU weiterhin sechs Phasen zur Verfügung, jedoch wird die komplette Stromversorgung der GPU ausschließlich über den mit zwei zusätzlichen Pins ausgestatteten Acht-Pin-Stromstecker abgewickelt. Auf diesem Weg möchte Asus der Kontroverse um das Referenzdesign komplett aus dem Weg gehen. Darüber hinaus kommen andere Komponenten auf der Radeon RX 480 Strix zum Einsatz, die bessere Übertaktungsergebnisse ermöglichen und die Energieeffizienz verbessern sollen – die üblichen Versprechen.
Der Kühler der GeForce GTX 1080
Auf der Radeon RX 480 Strix kommt der bekannte Dual-Slot-Kühler DirectCU III inklusive der drei im Durchmesser 85 Millimeter messenden Axiallüfter zum Einsatz. Er entspricht nicht nur optisch dem Modell auf der Asus GeForce GTX Strix 1080 OC, die Anzahl der Heatpipes und das Gewicht sind nahezu gleich. Die Heatpipes liegen direkt auf der GPU auf („Direct Touch“), drei stehen mit dem Chip in Berührung.
Auf dem Slotblech der Grafikkarte finden sich ein Dual-Link-DVI-, zwei HDMI-2.0b- sowie zwei DisplayPort-1.4-Anschlüsse vor. Damit weicht Asus deutlich von den Referenzempfehlungen ab – der einfache Anschluss eines VR-Headsets parallel zu einem HDMI-Bildschirm ist der Hintergrund. Erwähnenswert sind darüber hinaus die zwei vierpoligen Lüfteranschlüsse auf dem PCB, an dem zwei Gehäuselüfter angeschlossen werden können. Diese werden dann in Abhängigkeit von der GPU-Temperatur gesteuert – das ist von der GeForce GTX 1080 Strix bereits bekannt.
Die Radeon RX 480 bietet darüber hinaus die von der GeForce GTX 1080 Strix bekannte RGB-Beleuchtung „Aura“, die im hauseigenen GPU-Tweak-II-Tool konfiguriert werden kann. Sie umfasst LEDs neben den Lüftern und auf der Rückseite der Karte - dort in Form des ROG-Logos. Interessanterweise verzichtet Asus bei der ansonsten identisch aussehenden GeForce GTX 1060 Strix auf die LED in diesem Logo.
Merkmal | AMD Radeon RX 480 Referenz | Asus Radeon RX 480 Strix | |
---|---|---|---|
Karte | PCB-Design | AMD | Asus |
Länge, Breite | 24 cm, 11,0 cm | 30,5 cm, 13,0 cm | |
Stromversorgung | 1 × 6 Pin | 1 × 8 Pin | |
Kühler | Design | AMD, 2 Slot | Asus, 2 Slot |
Kühlkörper | Kupferkern, Alu-Radiator | 5 Heatpipes, Alu-Radiator | |
Lüfter | 1 × 65 mm (radial) | 3 × 85 mm (axial) | |
Lüfter abgeschaltet (2D) | Nein | Ja | |
Takt (Stromsparmodus) |
GPU-Basis | 1.120 (300) MHz | ? (300) |
GPU-Maximum | 1.226 MHz | 1.310 MHz 1.330 MHz (OC-Modus) |
|
Speicher | 4.000 MHz (300) MHz | 4.000 MHz (300) MHz | |
Speichergröße | 8.192 MB GDDR5, Samsung | 8.192 MB GDDR5, Samsung | |
Anschlüsse | 1 × HDMI 2.0b 3 × DisplayPort 1.4 |
1 × Dual-Link-DVI 2 × HDMI 2.0b 2 × DisplayPort 1.4 |
Die Modi Gaming, OC und Silent
Die Radeon RX 480 Strix bietet wie viele andere Strix-Grafikkarten drei verschiedene Betriebsmodi: Gaming, OC und Silent. Sie können im GPU-Tweak-II-Tool eingestellt werden. Im Auslieferungszustand und ohne Installation des Tools läuft die Grafikkarte im Gaming-Mode. In diesem taktet die Radeon RX 480 Strix mit maximal 1.310 MHz und der Speicher wird mit 4.000 MHz angesprochen. Auch das Power Target steht auf dem Standardwert (+/- null Prozent).
Im OC-Modus taktet die GPU um 20 MHz höher und erreicht so 1.330 MHz. Zugleich wird das Power Target um zehn Prozent erhöht. Der Speicher bleibt dagegen unangetastet. Im Silent-Modus agiert die Grafikkarte dagegen 20 MHz langsamer und kommt damit auf höchstens 1.290 MHz. Zugleich wird das Power Target um zehn Prozent reduziert. ComputerBase hat die Grafikkarte in allen drei Einstellungen über den gesamten Parcours getestet.
Garantie
Asus bietet auf die Radeon RX 480 Strix wie auf alle anderen Grafikkarten eine Garantie von drei Jahren ab Kaufdatum gegenüber dem Handel. Die Abwicklung erfolgt deshalb über den Händler und nicht den Hersteller selbst.
Hersteller | Zeitraum | Optional verlängerbar | Abwicklung |
---|---|---|---|
Asus | 3 Jahre | - | Händler |