Autonomes Fahren: Jaguar Land Rover testet im Gelände
Aktuell macht der erste Todesfall eines autonomen Fahrzeuges Schlagzeilen, doch das hindert Unternehmen nicht daran, die Entwicklung zu beschleunigen. Im Gegenteil, Jaguar Land Rover arbeitet am nächsten Schritt, der von der Straße ins Gelände führt.
Egal ob Autobauer oder Technologiekonzern, Unternehmen arbeiten an und entwickeln autonome Fahrzeuge, mit dem Ziel, das Reisen den Computern zu überlassen und die Straßen sicherer zu machen. Doch damit ist das Ende der Entwicklung noch lange nicht erreicht, denn der nächste Schritt liegt abseits der Straße. Daran arbeitet der britische Automobilhersteller Jaguar Land Rover zur Zeit und hat jüngst zu einer ersten großen Vorführung auf dem Testgelände in Gaydon nahe Birmingham geladen.
Unterschiedliche Systeme sollen unterstützen
Die Basis für die Fahrerunterstützung bildet die bereits bekannte Technik „Terrain Response System“, bei dem der Fahrer die Geschwindigkeit vorgibt und das Fahrzeug die unterschiedlichen Untergründe erkennt und entsprechend darauf reagiert. Doch die nun erfolgte Entwicklung kann nicht nur die Geschwindigkeit halten, sondern reagiert auch auf das vor dem Fahrzeug liegende Gelände. Kommt es beispielsweise zu einer Kurve oder Wasserdurchfahrt, reduziert der Computer automatisch die Geschwindigkeit und passt diese der Situation an. Der Fahrer muss nur noch lenken und die Füße still halten.
Ein weiter Schritt ist das „Surface ID“, bei der eine Ultraschallkamera den Boden rund fünf Meter vor dem Fahrzeug abtastet. Damit ist es möglich, dass das Fahrzeug sich auf Änderungen am Untergrund vorbereitet und nicht nur darauf reagiert. Noch einen Schritt weiter geht „Offroad Connected Convoy“, bei dem mehrere Fahrzeuge drahtlos miteinander verbunden sind. Dies ermöglicht es, dass nachfolgende Fahrzeuge bereits im Vorfeld wissen, was genau als nächstes kommt und wie die Passage am sichersten durchquert werden kann.
Wohin geht die Reise?
Die Konzepte sind Teil eines Millionen Pfund schweren Forschungsprojekts mit dem Titel „Autonomous all-terrain driving“. Eingesetzt werden unterschiedlichste Technologien, wie Stereokameras, Ultraschall, Sensoren in Fahrzeugen. Aber auch auf Datenbanken und auf die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen wird gesetzt.
Das Ziel ist klar: Der Mensch soll ohne besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten sicher durchs Gelände fahren können. Offen ist die Frage, ob die Kunden dies auch wirklich wünschen. Die Antwort darauf wird der Markt liefern, denn Jaguar Land Rover rechnet damit, die Systeme in drei bis fünf Jahre zur Marktreife entwickelt zu haben.