YouTube-Werbung: Warner Bros. hat PewDiePie und Co. für Videos bezahlt
Warner Bros. hat YouTube-Streamern wie PewDiePie viel Geld bezahlt, damit diese ihr Spiel Middle Earth: Shadow of Mordor kritikfrei präsentieren. Da in den Videos nicht ausreichend auf diese Art von Werbung hingewiesen wurde, sorgte die Federal Trade Commission (FTC) nun für entsprechende Auflagen.
In einer Presseaussendung der FTC wird eine entsprechende Einigung mit Warner Bros. verkündet. Die Auflagen (PDF) beinhalten, dass Warner Bros. künftig dafür Sorge tragen muss, dass derartig bezahlte Gameplay-Videos auch klar als Werbung erkenntlich sind. Unter anderem sollen die Hinweise künftig in gleicher Form wie das Medium dargestellt werden, in diesem Fall also Teil des Videos sein. Ohne solche Hinweise könnte der falsche Eindruck entstehen, dass die Videos die unabhängige Meinung der Videoproduzenten widerspiegeln.
Bisher unzureichende oder fehlende Kennzeichnung
Der FTC zufolge habe es zwar in einigen Fällen Hinweise auf die Marketing-Kampagne in der Videobeschreibung gegeben. Doch sei diese oft erst über die Schaltfläche „Mehr Anzeigen“ für Zuschauer ersichtlich gewesen. Wurde das Video über Facebook oder Twitter geteilt, fehlte der Hinweis komplett. Einige YouTuber hätten auch gar nicht auf die Marketing-Kampagne hingewiesen und lediglich erwähnt, dass sie eine Vorabversion des Spiels von Warner Bros. erhalten haben.
YouTuber bekamen viel Geld für Werbevideos
Warner Bros. hatte „Hunderte bis Zehntausende Dollar“ an sogenannte „Beeinflusser“ gezahlt, damit diese positive Gameplay-Videos zum Actionspiel Middle Earth: Shadow of Mordor auf YouTube veröffentlichten und in sozialen Netzwerken bewarben. Als prominentestes Beispiel wird der bekannte YouTube-Star PewDiePie angeführt, dessen Video zum Spiel alleine über 3,7 Millionen Mal aufgerufen worden sei. Die Kampagne für diese Form des versteckten Marketings geht auf das Jahr 2014 zurück, als das Spiel auf den Markt kam.
Angeblich habe Warner Bros. die YouTuber nicht nur mit einer kostenfreien Version des Spiels vor dessen Marktstart versorgt, sondern zugleich Anweisungen gegeben, wie dieses zu bewerben sei. Dabei sollte in den Videos ausschließlich auf positive Aspekte hingewiesen werden, Negativpunkte wie Fehler im Spiel sollten hingegen verschwiegen werden.
Schleichwerbung ist ein bekanntes Problem
Versteckte Werbung bei YouTube-Videos ist ein bekanntes Problem und betrifft nicht nur den Bereich der Videospiele. 2014 hatte die britische Advertising Standards Authority (ASA) erwirkt, dass Videos zum sogenannten „Oreo Lick Race“ aufgrund der fehlenden Kennzeichnung des Werbecharakters zwischenzeitig verboten wurden. Erst mit einem deutlichen Hinweis versehen, waren die Videos wieder online verfügbar.