Kickstarter: „Fortschrittlichste“ Maus aller Zeiten finanziert
Wie die Spielemaus der Zukunft aussehen soll, versucht Swiftpoint auf Kickstarter zu zeigen: Der „Z“ getaufte Nager werde das „fortschrittlichste“ Modell aller Zeiten, heißt es dort und biete neben „dutzenden“ gut erreichbaren Tasten unter anderem eine „6-axis in air control“.
Kern des Konzeptes sind nicht nur viele Tasten, sondern vor allem viele Sensoren, mit denen zur Erfassung von Eingaben deutlich mehr und feiner abgestufte Optionen zur Verfügung stehen sollen. Die Z verfügt daher über einen Beschleunigungssensor, ein Gyorskop und einen „Linearantrieb“, die das Erfassen von Bewegungen in sechs Dimensionen ermöglichen.
Damit kann die Maus Neigungen, Schwenks und Rollen erfassen, wobei sich diese Arten von Bewegungen entweder als Klick oder als Analogeingabe nutzen lassen, bei der die Stärke der Bewegung die Stärke der Eingabe beeinflusst. Über das Ankippen des Nagers lässt sich etwa in Shootern aus Deckung schauen, über das Drehen die Kamera steuern. Hängt die Z in der Luft, ließen sich zudem Weltraumspiele oder Flugsimulationen wie mit einem Joystick steuern, schreibt das Unternehmen.
The Z is compatible with all games and applications. You can map any button click, tilt gesture or pivot gesture to a keyboard combination that the application uses. For analog functionality we support games or applications that can use both a mouse and analog controller or joystick.
Swiftpoint
Tiefe Klicks sollen den Komfort erhöhen
Die zusätzlichen Tasten der Z sollen sich zudem mit minimalem Bewegungsaufwand betätigen lassen, etwa, indem der Zeigefinger leicht gestreckt oder angezogen wird. Zudem erfasst die Maus nicht nur den Klick als solchen, sondern auch dessen Stärke. Auch diese Eingabeebene kann, etwa in Rennspielen zur Steuerung des Gaspedals, analog eingesetzt werden oder verschiedene Klicks generieren.
In Battlefield 4 zeigen die Entwickler, wie ein leichter Klick zum Anlegen der Waffen führt, ein mittlerer Klick den Zoom eines Scharfschützengewehrs steuert und die maximale Druckstärke den Atem des Alter Egos zum Zielen anhält. Diese Funktion soll sich auch in Programmen wie Photoshop zum flüssigen Wählen der Pinselstärke einsetzen lassen.
Verpackt werden die Funktionen in einem 130 × 91 × 43 mm (L × B × H) großen Chassis, das gegenwärtig 124 Gramm auf die Waage bringt; das Gewicht der mit einem 3D-Drucker erstellten Prototypen soll bei Produktionsexemplaren allerdings gesenkt werden. Einfache Bewegungen erfasst ein PixArt-Sensor des Typse PMW 3360, dessen Abtastrate zwischen 200 und 12.000 dpi gewählt werden kann. Zudem verfügt die Z über ein seitliches OLED-Display. Dank der zahlreichen Sensorik ist die Maus zudem in der Lage, automatisch in den Konfigurationsmodus zu wechseln, wenn ihr Nutzer das Gehäuse anhebt und dreht, um das Display zu betrachten.
Die Zukunft kostet viel Geld
Von den erwünschten 140.000 US-Dollar sind bei 36 Tagen Restlaufzeit bereits 183.000 US-Dollar eingegangen. Für die Maus mitsamt Unterlage und Kabelführung werden 149 US-Dollar veranschlagt, die Auslieferung soll im Dezember 2016 erfolgen. Swiftpoint gewährt fünf Jahre Garantie.
Risiken sieht das Unternehmen nur in geringem Umfang: Verwiesen wird hier auf die erste, erfolgreiche Kickstarter-Kampagne für die Mobile-Maus Swiftpoint GT. Zudem sei das Design der Z vollständig abgeschlossen, Treiber für Windows und Mac OS sowie die Firmware in einer ersten Version verfügbar. Unter Linux kann die Maus zwar genutzt werden, aber nicht in vollem Umfang, weil ein Treiber „nicht am ersten Tag“ zur Verfügung stehen wird. Ausstehend sind, so Swiftpoint, lediglich Tooling und Produktion.