Ubuntu Touch: Meizu Pro 5 Ubuntu Edition im Alltagstest
Der erste Eindruck
Nach rund einem Monat Alltagstest des Meizu Pro 5 fällt der Abschied schwer. Das liegt sowohl an der exzellenten Hardware als auch am Konzept von Ubuntu Touch, das bereits im letzten Jahr auf dem Meizu MX4 Ubuntu Edition zu überzeugen wusste. Das Meizu Pro 5 ist ein edel wirkendes, gerade noch gut in einer Hand liegendes Smartphone mit gehobener Ausstattung. Es besteht, abgesehen von den zwei Kappen oben und unten, aus Glas und Aluminium und ist so echter Handschmeichler. Ähnlichkeiten mit dem Design von Apples iPhones lassen sich nicht leugnen.
Ubuntu Touch trifft erstmals ein Flaggschiff
Canonical hat das Meizu Pro 5 nach dem Bq Aquaris 4.5, dem Aquaris 5 und dem im letzten Jahr von ComputerBase getesteten Meizu MX 4 Ubuntu Edition zum vierten offiziellen Ubuntu-Phone auserkoren. Im Vergleich mit dem eher in der Mittelklasse angesiedelten Meizu Mx 4 hat Canonical mit dem Pro 5 gleich in die oberste Schublade gegriffen und ein Flaggschiff gewählt, um erneut den Stand der Entwicklung von Ubuntu Touch zu demonstrieren.
Erlesene Hardware
Das Meizu Pro 5, erstes Gerät der neuen Pro-Serie des chinesischen Herstellers, ist eines der Top-Smartphones des Jahres 2015. Das mit den Ausmaßen 156,7 × 78 × 7,5 mm und 168 Gramm Gewicht daherkommende Pro 5 bietet ein 5,7 Zoll großes SuperAMOLED-Display und zählt damit zu den größeren Vertretern seiner Gattung. Die Auflösung von 1.080 × 1.920 Pixeln resultiert in einer Pixeldichte von 386 ppi. Die Helligkeit wird mit 350 cd/qm angegeben. Geschützt wird das Display von Corning Gorilla Glass 3.
Als SoC kommt der Samsung Exynos 7420 Octa zum Einsatz, der vier Cortex-A57-Kerne mit je 2,1 GHz und vier Cortex-A53-Kerne mit je 1,5 GHz vereint. Die GPU ist vom Typ Mali-760MP8. Den gleichen SoC hat Samsung auch beim Galaxy S6 eingesetzt.
Auch beim Speicher hat Meizu nicht gegeizt und verbaut bei der mit Ubuntu Touch ausgelieferten Version des Pro 5 mit 32 GByte internem UFS-2.0-Speicher drei GByte RAM des Typs LPDDR4. Die Android-Ausgabe des Pro 5 gibt es auch in der 64-GByte-Variante mit vier GByte Hauptspeicher. Der interne Speicher kann im Gegensatz zum letztjährigen Meizu MX4 mit einer microSD-Karte von bis zu 256 GByte erweitert werden. Dabei wird dann allerdings einer der beiden Dual-SIM-Karten-Slots von der SD-Karte blockiert.
Verbindung mit der Außenwelt
Bei der Konnektivität setzt das Pro 5 auf die WLAN-Standards 802.11 a/b/g/n/ac, funkt sowohl im 2,4- als auch im 5-GHz-Netz und unterstützt Wi-Fi Direct. Bei LTE besteht das gleiche Problem wie beim Vorgänger und bei einigen anderen chinesischen Smartphones, indem Band 20 mit dem in Deutschland verbreiteten 800-MHz-Netz nicht unterstützt wird, sondern lediglich 1.800 und 2.600MHz. Somit ist LTE mit dem Pro 5 fast ausschließlich in Großstädten bei E-Plus und T-Mobile zu verwenden.
Darüber hinaus bietet das Pro 5 GPS mit A-GPS, GLONASS und BDS sowie Bluetooth 4.1 LE mit A2DP. Auch NFC wird unterstützt. USB wird mit Typ-C-1.0-Konnektor verbunden. Der vorhandene Fingerabdrucksensor auf dem Homebutton wird von Ubuntu Touch bisher nicht unterstützt. Das wird sich jedoch um den 20. Juli herum mit der Aktualisierung auf OTA-12 ändern.
Der 3.050 mAh leistende Akku ist nicht austauschbar, das Gehäuse des Pro 5 lässt sich nicht öffnen. Das kommt dem Gehäuse zugute, es wirkt dadurch wie aus einem Guss. Per mCharge 2.0, Meizus Version von Quick Charge, lässt sich der Akku des Pro 5 mit dem 12V-2A-Ladegerät in 30 Minuten auf 65 Prozent seiner Gesamtkapazität laden. Eine volle Ladung dauert rund 1,5 Stunden. Die Batterielaufzeit beträgt bei normaler Mischanwendung rund eineinhalb bis zwei Tage. Das ist auch dem Umstand zu verdanken, dass Meizu beim Pro 5 lediglich auf Full HD, anstatt eine höhere Auflösung setzt.
Zwei Kameras mit hoher Auflösung
Als Hauptkamera verbaut Meizu beim Pro 5 ein 21-MP-Modell, das den IMX230-Sensor von Sony verwendet, der unter anderem auch im Sony Xperia Z3 Verwendung findet. Mit Blende f/2.2 und einer Sensorgröße von 7.487 mm oder 1/2,4 Zoll ist der CMOS-Chip dem im MX 4 verbauten IMX220 leicht überlegen. Scharfe Bilder soll neben dem Kontrastautofokus und dem hybriden Autofokus des Sony-Chips der zusätzlich verbaute Laser-Autofokus bieten, mit dem die Kamera beim Scharfstellen eine Geschwindigkeit von 0,17 Sekunden erreichen soll. Als Frontkamera für Selfies kommt ein 5-MP-Modell von Omnivision zum Einsatz. Die mit der Kamera aufgenommenen Bilder wirken gestochen scharf und bieten ausgeglichen satte Farben.
Drei Knöpfe zum Bedienen und USB Typ C
Das Unibody-Chassis des Meizu Pro 5 weist drei Bedienelemente auf. Der Homebutton am unteren Rand der Vorderseite dient als Backbutton zum Appscreen und beherbergt gleichzeitig den Fingerabdrucksensor. An der rechten Schmalseite finden sich der Power-Knopf sowie der Balken für die Lautstärke. Der Träger für bis zu zwei SIM-Karten oder eine SIM- und eine SD-Karte befindet sich an der linken Seite und muss mit einer im Lieferumfang enthaltenen kleinen Nadel herausgedrückt werden. An der Unterseite sitzt der USB-Slot, oben links die Kopfhörerbuchse. Im Lieferumfang befinden sich auch ein Netzteil und ein Ladekabel mit USB-Typ-C-Stecker.