Quadro P6000 und P5000: Nvidias große Pascal‑GPU im Vollausbau für Profis

Update Volker Rißka
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Quadro P6000 und P5000: Nvidias große Pascal‑GPU im Vollausbau für Profis
Bild: Nvidia

Mit 3.840 Shadern bringt Nvidia die große Pascal-GPU erstmals im Vollausbau in den Profimarkt. Die Quadro P6000 geht zudem mit 24 GByte Speicher an den Start. Da die Grafiklösung aber auf dem GP102-Grafikchip basiert, ist es kein High Bandwidth Memory (HBM) sondern GDDR5X.

Quadro P6000 mit GP102-Vollausbau

Bei Nvidia geht es jetzt Schlag auf Schlag: Nach der neuen Titan X in der letzten Woche als erster Lösung auf Basis des GP102-Grafikchips schiebt der Hersteller zur Siggraph 2016 die Profilösungen hinterher. Doch während auf der Titan X noch die leicht kastrierte Variante des GP102-Chips mit 3.584 Shader-Einheiten zum Einsatz kommt, die zudem „nur“ 12 GByte Speicher bietet, will Nvidia bis Oktober voll funktionstüchtige Chips sammeln und diese zusammen mit 24 GByte GDDR5X-Speicher dann als Quadro P6000 verkaufen.

Die 24 GByte Speicher sind dabei in dieser Sparte aber nicht neu. Nach Kritik am zu geringen Speicherausbau der ersten Profi-Maxwell-Lösungen hatte Nvidia erst vor vier Monaten, Ende März dieses Jahres, eine Quadro M6000 vorgestellt, die ebenfalls 24 GByte Speicher bot. Am meisten Speicher in diesem Segment bietet nach wie vor AMD mit 32 GByte auf der FirePro S9170.

Quadro P6000
Quadro P6000 (Bild: Nvidia)

Zu den genauen Taktraten hat Nvidia heute keinen Ton verlauten lassen. Aufgrund der TDP-Beschränkung, die in der Regel bei maximal 250 Watt in dem Segment liegt, ist im Vergleich zur Titan X von ähnlichen, eventuell minimal geringeren Taktraten auszugehen. Fest steht die zur Verfügung stehende Speicherbandbreite: Da auch in diesem Bereich der bisher einzig verfügbare GDDR5X-Speicher mit 10 Gigabit pro Sekunde zum Einsatz kommt, liegt die Speicherbandbreite bei 480 GByte pro Sekunde.

Quadro P5000 mit GP104 und 16 GByte GDDR5X

Die Quadro P5000 ist im einfachsten Sinne eine GeForce GTX 1080 mit doppeltem Speicher. Der GP104-Grafikchip kommt auch dort mit 2.560 Shadern zum Einsatz, der GDDR5X-Speicher bietet auch in dem Bereich aufgrund des gleichen Speicherinterfaces eine Bandbreite von 320 GByte pro Sekunde. Taktraten gibt es aber auch für die P5000 nicht, eine TDP-Klassifizierung fehlt aktuell ebenfalls noch. Die Quadro P5000 soll ebenfalls erst ab Oktober zu einem bisher nicht genannten Preis verfügbar sein.

Anders als der große GP100 bietet der GP102 der Quadro P6000 keine schnellen FP16- und FP64-Berechnungen. Das Verhältnis ist vielmehr identisch zum Spielerchip GP104: Die Double-Precision-Leistung (FP64) beträgt nur ein 1/32tel der Single-Precision-Leistung (FP32) und mit Half Precision (FP16) können die Karten zwar umgehen, allerdings gibt es keinen Leistungsgewinn gegenüber dem SP-Einsatz. INT8 kann dagegen vom GP102 schneller berechnet werden und bringt den vierfachen Durchsatz wie FP32.

Quadro P5000
Quadro P5000 (Bild: Nvidia)
Update

Nvidia hat über die Produktseite der neuen Quadro-Karten zusätzliche Details veröffentlicht. Demnach bietet das neue Flaggschiff Quadro P6000 eine Leistung von 12 TFLOPS, was einen GPU-Takt von mindestens 1.550 MHz bedeutet. Die Quadro P5000 mit 8,9 TFLOPS müsste demnach mit 1.750 MHz arbeiten. Da Nvidia in letzter Zeit aber gern die TFLOPS unter dem maximal möglichen Turbo-Takt angibt, kann der Wert im Alltagsbetrieb abweichen.

Bestätigt wird durch die Webseite aber bereits die Vermutung hinsichtlich der TDP der Quadro P6000, sie liegt bei 250 Watt. Die Quadro P5000 wird mit 180 Watt TDP in den Handel geschickt.