Patentantrag: So stellt sich Samsung faltbare Smartphones vor
Vom United States Patent and Trademark Office (USPTO) freigegebene Patentanträge zeigen, wie sich Samsung die Funktionsweise von faltbaren Smartphones und Tablets vorstellt. Laut früheren Berichten aus Branchenkreisen soll Samsung schon im nächsten Jahr mit zwei faltbaren Smartphones mit OLED-Display auf den Markt kommen.
Displays können schon seit Jahren gefaltet werden
Faltbare, rollbare oder biegbare OLED-Displays sind für sich genommen keine Sensation mehr. Seit Jahren zeigen vor allem Samsung und LG auf Messen, über welche Fähigkeiten beide Unternehmen in der Display-Fertigung verfügen.
Zur Serienreife haben es bisher aber nur Smartphones mit leicht gebogenen Displays geschafft – darunter zunächst das Galaxy Round und Galaxy Note Edge, später dann auch die Edge-Modelle des Galaxy S6 und Galaxy S7. LG hat es mit dem G Flex sogar bereits zum flexiblen Display geschafft. Das seit dem im Januar 2015 vorgestellten G Flex 2 nicht mehr aktualisierte Gerät konnte sogar leicht verbogen werden. Dabei hat es sich aber mehr um eine Schutzfunktion als um ein Feature der alltäglichen Nutzung gehandelt. Bei den neuen Falt-Smartphones von Samsung soll das anders sein.
Edge-Display und Gesten im Rahmen
Die Seite Patently Mobile hat Skizzen aus den Patentanträgen von Samsung veröffentlicht, die zeigen, wie sich faltbare Tablets und Smartphones beim Öffnen verhalten würden. Zum Beispiel könnte ein Tablet einen anderen Inhalt anzeigen, je nachdem mit welcher Geste auf der zum Nutzer gerichteten Seite des Rahmens das Gerät geöffnet wird. Zudem könnten auf einem nach vorne gerichteten Edge-Display Symbole für Apps angezeigt werden, die bei Halten und Öffnen sofort gestartet werden. Das Edge-Display würde sich auch für die Auswahl des Nutzers eignen, indem mehrere Avatare darauf angezeigt werden, und die Eingabe von Passwörtern erlauben.
Smartphone mit App-Verknüpfungen
Der Patentantrag für das Smartphone zeigt ein Gerät, das sich wie eine Puderdose in der Mitte falten lässt. Von solch einem Gerät hatte Bloomberg Anfang Juni auf Basis der Aussagen von angeblich über die Pläne von Samsung informierten Personen berichtet. Auch beim Smartphone würde Samsung laut Skizzen ein Edge-Display verbauen, das App-Symbole anzeigen und diese je nach Ausrichtung des Gerätes drehen kann. Die Skizzen zeigen außerdem, dass das faltbare Smartphone nur den Bereich des Displays aktivieren würde, den der Nutzer sehen kann – angefangen vom Edge-Display zur unteren Hälfte bis, je nach Öffnungswinkel des Smartphones, schließlich zum gesamten Display.
Nicht nur das Display muss sich verbiegen
Bei den in den Patentanträgen gezeigten Smartphones und Tablets müssen sich bestimmte Bereiche des Displays und Gehäuses verbiegen können, um das Gerät überhaupt zu ermöglichen. Soll das Gerät aber nicht nur an einer Stelle verbogen werden, müssten sich auch Platinen und Akkus verbiegen lassen. LG und Samsung haben unter anderem auf der InterBattery 2015 flexible Akkus für Smartwatch-Armbänder gezeigt, die aber auch in anderen Geräten zum Einsatz kommen könnten.
Dass jedoch nicht nur Samsung an faltbaren Geräten arbeitet, hatte zuletzt Lenovo im Rahmen der Hausmesse Tech World demonstriert. Dort zeigte das Unternehmen dem Publikum zwei Prototypen. Dies war zum einen ein Tablet, das sich in der Mitte falten lässt, und zum anderen ein Smartphone, das wie ein Armreif um das Handgelenk gelegt werden kann.