Radeon RX 480 Nitro+: Erste eigene Eindrücke zur Sapphire-Partnerkarte
Erst gestern konnte ComputerBase einen ersten Test der Asus Radeon RX 480 Strix und damit der ersten Partnerkarte von AMDs neuer Polaris-Grafikkarte präsentieren. Mittlerweile ist auch die gefragte Sapphire Radeon RX 480 Nitro+ in der Redaktion eingetroffen. Zeit für erste Eindrücke nach den ersten Tests.
Zunächst in eigener Sache: Da die Sapphire Radeon RX 480 Nitro+ erst vor wenigen Stunden in der Redaktion eingetroffen ist, konnte zur Produktvorstellung noch kein vollständiger Test fertiggestellt werden. Stattdessen präsentiert ComputerBase erste Eindrücke, bevor Anfang nächster Woche der vollständige Test veröffentlicht wird.
Die Sapphire Radeon RX 480 Nitro+ mit acht Gigabyte Speicher macht wortwörtlich einen kleinen, aber feinen Eindruck. Die Grafikkarte ist mit 24 Zentimeter nicht größer als das Referenzdesign, während das eigens entwickelte PCB und das Dual-Slot-Kühlsystem deutlich wertiger wirken. Die Sapphire-Variante verfügt auch über eine überarbeitete Stromversorgung, sodass ein Acht-Pin-Stromstecker angeschlossen werden muss.
Über der Polaris-10-GPU ist ein Kupferkühlblock installiert, der von einem großen Aluminium-Kühlkörper umgeben ist. Ferner kommen drei Heatpipes zum Einsatz. Zwei im Durchmesser 95 Millimeter große Axial-Lüfter sorgen für Frischluft. Die Lüfter schalten sich bei niedrigen Temperaturen ab.
Die Radeon RX 480 Nitro+ bietet ein schnelles und ein leises BIOS
Sapphire stattet die Radeon RX 480 Nitro+ mit zwei verschiedenen BIOS-Versionen aus. Standardmäßig ist das „Boost-BIOS“ aktiviert. Dieses lässt die GPU mit maximal 1.342 MHz und den Speicher mit 4.000 MHz takten. Das Temperature Target ist auf 75 Grad Celsius eingestellt, die Lüftersteuerung darf die Lüfter mit maximal 2.300 Umdrehungen in der Minute rotieren lassen. Das zweite BIOS schaltet den „Quiet-Modus“ ein. In diesem taktet die GPU nur noch mit maximal 1.266 MHz (den Referenzwerten) und reduziert für fast alle Power States die Frequenzen und zugleich die Spannungen. Das Temperature Target liegt weiterhin bei 75 Grad Celsius. Gleichzeitig ist die Lüftersteuerung auf einen leisen Betrieb ausgelegt und lässt nicht mehr als 2.000 Umdrehungen zu.
In der Praxis funktionieren beide BIOS-Versionen gut. Mit dem Quiet-BIOS wird die Grafikkarte zwar nicht unhörbar, ist aber spürbar leiser als bei Nutzung des Boost-BIOS'. Während des Spielens fällt die Grafikkarte nicht unangenehm auf. Im Boost-Modus sind die Lüfter hingegen gut zu hören, stören aber noch nicht. Das Lüftergeräusche ist ein Rauschen, das deutlich angenehmer als das Brummen der Referenzkarte ist.
Während es je nach aktiviertem BIOS bei der Lautstärke einen messbaren Unterschied gibt, muss dies je nach Spiel jedoch nicht für die Leistungsaufnahme und die Performance gelten – denn beide BIOS-Versionen haben dasselbe Power Target. Wenn die Radeon RX 480 Nitro+ nah am Power Target agiert, fallen Frequenzen und Leistungsaufnahme entsprechend identisch aus.
Knapp zehn Prozent schneller als die Referenzkarte
In einem ersten Test mit dem stromfressenden Anno 2205 in Ultra HD taktete die Sapphire-Grafikkarte zum Beispiel unabhängig der BIOS-Version mit etwa 1.260 MHz und der Unterschied in der Leistungsaufnahme zwischen beiden BIOS-Versionen liegt innerhalb von neun Watt. Erste Performancemessungen mit dem Boost-BIOS zeigen, dass die Performance voraussichtlich knapp zehn Prozent über der Radeon RX 480 im Referenzdesign liegt. Damit wäre die Grafikkarte ungefähr auf dem Niveau der Asus Radeon RX 480 Strix im OC-Modus.
Die Sapphire Radeon RX 480 Nitro+ soll Mitte August im deutschen Handel aufschlagen. Die unverbindliche Preisempfehlung der Vier-Gigabyte-Karte liegt bei 249 Euro, die der Acht-Gigabyte-Version bei 319 Euro. Sapphire merkt jedoch schon an, dass die Handelspreise wahrscheinlich ein wenig darunter liegen werden.
Der Review-Plan zur Polaris-Grafikkarte
Das nächste Woche erscheinende Review zur Sapphire Radeon RX 480 Nitro+ wird neben der Acht-Gigabyte-Variante auch das Pendant mit vier Gigabyte behandeln. Letztere taktet mit dem Boost-BIOS mit 1.306 MHz und damit etwas langsamer als die Acht-Gigabyte-Version. Der Quiet-Modus ist hingegen unangetastet. Der Speicher taktet wie für die Vier-Gigabyte-Modelle der Radeon RX 480 vorgesehen mit 3.500 MHz und damit 500 MHz langsamer als bei den Acht-Gigabyte-Modellen. Am Freitag nächster Woche wird zudem der Test der PowerColor Radeon RX 480 Devil veröffentlicht werden.