Übernahme: SoftBank bietet mehr als 24 Mrd. Pfund für ARM
Der japanische Telekommunikations- und Medienkonzern SoftBank hat ein Gebot in Höhe von 24,3 Milliarden Pfund in bar (gut 29 Milliarden Euro) für den britischen Chiphersteller ARM abgegeben und sich mit dem ARM-Vorstand auf eine Übernahme geeinigt. Die offizielle Verlautbarung erfolgte heute Morgen.
Durch die Übernahme plant SoftBank sich eine Spitzenposition auf dem designierten Boommarkt des Internet of Things zu sichern, an dem ARM mit seinen Chip-Designs in absehbarer Zukunft kräftig mitverdienen wird. Bereits jetzt sind Chips auf Basis der ARM-Designs bei Smartphones und Tablets allgegenwärtig.
Zwar stellt ARM selbst keine Chips her, doch über Lizenzzahlungen verdient das Unternehmen an nahezu jedem mobilen Gerät mit. Im vergangenen Jahr resultierte daraus ein Umsatz von 1,48 Milliarden US-Dollar und ein Gewinn von 511,5 Millionen US-Dollar. Denn mit Ausnahme von Intel, das bei den energieeffizienten Chips für Mobilgeräte nur eine Nischenrolle einnimmt, setzen die meisten Hersteller im Mobil-Bereich auf die ARM-Architektur. Auch für das Internet of Things befindet sich ARM mit der energieeffizienten Architektur in der Pole-Position.
Angebot 43 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag
Das Angebot von SoftBank beträgt 17 Pfund pro ARM-Aktie und liegt damit 43 Prozent oberhalb des Schlusskurses vom Freitag und 41,1 Prozent über dem Allzeit-Hoch der ARM-Aktie. Die Japaner profitieren dabei auch von den Folgen des Brexit-Votums, durch das das britische Pfund innerhalb des letzten Jahres gegenüber dem japanischen Yen 30 Prozent an Wert verloren hat, was den Deal für SoftBank deutlich günstiger macht.
Das obere Management von ARM sowie die Standorte und die Zentrale in Cambridge sollen übernommen, das Personal in Großbritannien und an den anderen Standort in den nächsten Jahren deutlich aufgestockt werden.