Streaming: Vivendi soll Watchever zum Jahresende schließen
Einem Bericht aus Frankreich zufolge schließt der Medienkonzern Vivendi das deutsche Streaming-Angebot Watchever zum Jahresende. Trotz Umstrukturierung konnte sich Watchever nicht gegen die Dominanz von Amazon und Netflix durchsetzen.
Betroffen von der Schließung zum 31. Dezember sind laut Les Échos alle 17 Mitarbeiter in Berlin. Die Infrastruktur von Watchever soll laut dem Bericht in anderen Angeboten weiterverwendet werden. Das Unterfangen wurde erst 2013 aufgenommen, bereits nach einem Jahr soll Vivendi an einem Verkauf interessiert gewesen sein.
2013 hat Watchever bei 12 Millionen Euro Umsatz einen Verlust von 66 Millionen Euro gemacht. Darauf folgte ein Verlust von 21 Millionen Euro im ersten Quartal 2014. Im April dieses Jahres hat Vivendi zudem angekündigt, die Pay-TV-Sparte des italienischen Medienkonzerns Mediaset zu übernehmen, um einen europäischen Konkurrenten für Netflix zu etablieren. Watchever als Marke wurde für dieses Projekt nicht in Betracht gezogen.
Laut einer Umfrage von Goldmedia hat Watchever in Deutschland bei Nutzern von Video-on-Demand-Diensten nur einen Marktanteil von drei Prozent, Amazon führt mit 32 Prozent vor Netflix mit 17 Prozent. Watchever bietet für 8,99 Euro monatlich Zugriff auf den eigenen Katalog, Amazons Angebot liegt bei 7,99 Euro monatlich, ist aber auch ohne Zusatzkosten im Prime-Dienst des Unternehmen integriert. Das Basis-Paket von Netflix kostet ebenfalls 7,99 Euro.