Deutsche Telekom: Spotify verbraucht bei Neukunden Datenvolumen
Ab dem 2. August wird der durch Spotify erzeugte Datenverbrauch für Neukunden auf das inkludierte Datenvolumen des Telekom-Mobilfunkvertrags angerechnet. Für Altkunden und für Kunden, die bis inklusive 1. August ein neues Spotify-Abo abschließen, ändert sich am sogenannten Zero-Rating nichts.
Datenverkehr verursacht Kosten
Die Deutsche Telekom führt beim Musik-Streaming von Spotify ein sogenanntes Zero-Rating durch, bei dem der durch einen Dienst erzeugte Datenverbrauch nicht auf das Inklusivvolumen des Mobilfunkvertrags angerechnet wird. Verfechter der Netzneutralität sehen in dieser Vorgehensweise eine Bevorzugung und betrachten sie kritisch.
Mit der Einhaltung der Netzneutralität begründet die Deutsche Telekom den aktuellen Schritt aber nicht. „Datenverkehr verursacht Kosten, daher haben wir uns aus unternehmerischer Erwägung zu diesem Schritt entschieden“, heißt es in einem neuen Beitrag auf dem Blog der Telekom-hilft-Community.
Wie ein Telekom-Sprecher auf Anfrage von ComputerBase erklärt, hat sich die Haltung des Konzerns zur Vereinbarkeit von Zero-Ratings und der EU-Verordnung zur Netzneutralität nicht geändert. „Wir haben Zero-Rating immer als zulässige Preisdifferenzierung angesehen. Aus diesem Grund werden wir diesen Vorteil für unsere Bestandskunden auch beibehalten“, heißt es in der Antwort. Nach Ansicht der Deutschen Telekom sind Zero-Rating-Angebote also auch mit den neuen Netzneutralität-Regeln der EU möglich. Die finale Entscheidung fällt aber erst, wenn die BEREC im August die finalen Leitlinien vorlegt.
Nicht die erste Anpassung
Seit Beginn der Partnerschaft mit Spotify habe sich das inkludierte Datenvolumen von Telekom-Mobilfunkverträgen im Durchschnitt vervierfacht, deshalb sei das Zero-Rating von Musik-Streaming jetzt nicht mehr notwendig, erklärt die Deutsche Telekom.
Ende März hatte die Deutsche Telekom angekündigt, ab dem 28. April Spotify nicht länger von der Drosselung der Geschwindigkeit nach Verbrauch des inkludierten Datenvolumens auszunehmen. Bisher war es so gewesen, dass Spotify unabhängig vom Datenvolumen des Vertrags immer ohne Drossel gehört werden konnte. Seit dem 28. April wird Spotify zwar weiterhin nicht auf das Datenvolumen angerechnet, ist dieses aber durch andere Nutzung aufgebraucht, läuft auch Spotify nur noch mit reduzierter Bandbreite. Dieser Schritt war mit Verweis auf EU-Verordnung zur Netzneutralität erfolgt.
Aufhebung des Zero-Ratings gilt nur für Neukunden
Anders als die erste Anpassung im März gilt die neue Regelung nur für Neukunden. Aktuell bereits bestehende Spotify-Abos und solche, die noch bis inklusive 1. August über die Deutsche Telekom abgeschlossen werden, sind von der neuen Regelung ausgenommen. Erst ab dem 2. August abgeschlossene Abos werden auf das Inklusivvolumen angerechnet. Die Deutsche Telekom empfiehlt, Playlists über WLAN offline verfügbar zu machen, um die Titel unterwegs ohne Datenverbrauch zu hören.