Upgradepfad: Linux Mint 18 erlaubt Aktualisierung von Mint 17.3
Vor rund zwei Wochen erschien Linux Mint 18 „Sarah“ mit den Desktopumgebungen Cinnamon und MATE. Jetzt ebnet das Projekt den Upgradepfad von Linux Mint 17.3 „Rosa“ auf die neue Version mit einer Anleitung von Projektleiter Clement Lefebvre.
Nach einer Veröffentlichung von Linux Mint dauert es immer eine Weile, bis offiziell der Upgradepfad von der letzten auf die neue Version freigegeben wird. Diese Freigabe hat Projektleiter Clement Lefebvre jetzt erteilt. Dazu passend wird eine ausführliche Anleitung veröffentlicht.
Gemäß der konservativen Ausrichtung der Distribution empfiehlt Lefebvre, die Aktualisierung nur vorzunehmen, wenn es einen Grund gibt. Der Wunsch, die neueste Version zu haben, sei dabei kein ausreichender Grund. Immerhin werde Linux Mint 13 noch bis 2017 unterstützt, Linux Mint 17, 17.1, 17.2 und 17.3 erführen sogar bis 2019 Unterstützung, so der Projektleiter.
Generische X-Apps
Linux Mint 18 brachte einige grundlegende Neuerungen für die Anwender, wie das Blog des Projekts darlegt. Cinnamon wurde dabei in Version 3.0 ausgeliefert, MATE ist mit 1.14 dabei. Die größte Neuerung ist das bereits im Januar angekündigte Konzept der X-Apps. Dabei handelt es sich um selbst entwickelte, generische Apps, die bei Mint für die Desktops Cinnamon, MATE und teilweise auch Xfce einige prominente GNOME-Apps ersetzen sollen. Das wurde nötig, da mit der fortschreitenden Entwicklung von GNOME 3 viele Apps mehr und mehr an die GNOME-Shell angepasst werden. Das bedeutet, dass sie bei Mint optisch aus dem Konzept fallen und somit zusätzlichen Entwickleraufwand erzeugen.
So werden mit Mint 18 erstmals die Anwendungen Xed und Xviewer und Xplayer ausgeliefert, die auf dem Editor Pluma, dem Bildbetrachter Eye und dem Medienplayer Totem aufbauen und diese künftig bei Mint ersetzen. Weitere X-Apps sollen folgen, so etwa der Dokumentenbetrachter Xreader auf der Basis von Evince.
Keine Codecs, dafür neue Kleider
Eine weitere Änderung betrifft die bisher mit ausgelieferten Multimedia-Codecs. Diese werden künftig nicht mehr auf den ISO-Images ausgeliefert. Auch hier wird als Grund die Arbeitserleichterung angegeben. Der Aufwand zur Erstellung von Images ohne Codecs, etwa für OEMs, sei laut Lefebvre zu hoch. Die Codecs können nun mit einem Klick im Willkommensbildschirm der Distribution nachinstalliert werden.
Zudem wurde die grafische Ausgestaltung modernisiert. Dabei wurden Icons und GTK-Themes überarbeitet, um einen „modernen, aber nicht minimalistischen“ Stil zu verwirklichen. Anwender können aber bei Nichtgefallen auf das alte Design umschalten. Die Abbilder für die Desktopumgebungen KDE und Xfce sollen noch im Juli veröffentlicht werden.