Virtualisierung: VirtualBox 5.1 migriert GUI vollständig auf Qt5
Ein Jahr dauerte der Sprung von Hauptversion 5.0 auf 5.1 bei Oracles VirtualBox. Die neue Veröffentlichung bringt Vorteile für Anwender von Windows und Linux mit. So wurde die Umstellung der GUI auf Qt5 beendet und die Unterstützung von EFI verbessert. Damit können Nutzer per EFI jetzt auch von USB booten.
Die neue Hauptversion VirtualBox 5.1, die Hersteller Oracle jetzt veröffentlicht hat, bringt viele Neuerungen in allen Bereichen für Windows und Linux mit. Oracle verspricht durch neue APIC und I/O-APIC-Implementationen unter anderem eine verbesserte Geschwindigkeit vor allem beim Netzwerk und in Multi-Core-Umgebungen. Für Windows-Gäste führt die neue Version paravirtualisiertes Debugging für Hyper-V ein. Die Unterstützung für Multi-Channel-Audio wurde ebenfalls verbessert.
Schnellere GUI
Die jetzt komplett auf Qt5 portierte GUI soll durch einen neuen passiven API-Event-Handler kürzere Reaktionszeiten aufweisen. Das Fenster für die Informationen über die laufende Sitzung wurde überarbeitet. Zudem kann bei der Erstellung einer neuen virtuellen Maschine (VM) deren Speicherort direkt festgelegt werden.
Im Bereich Speichertechnologien erlaubt eine neue Implementation der Non-Volatile Memory Host Controller Interface Specification (NVMHCI) durch einen neuen Speicher-Controller die Emulation von NVM Express-Geräten (NVMe).
VirtualBox unter Linux autonomer
Unter Linux wird zum Bau der Kernelmodule kein Dynamic Kernel Module Support (DKMS) mehr benötigt. VirtualBox baut die Module nun intern ohne fremde Hilfe. Das gilt auch für die Kernel 4.6 und 4.7, die von VirtualBox 5.1 bereits unterstützt werden. Zudem erhielt Linux Unterstützung für HDA (High Definition Audio). Der Support von Python 3 wurde ebenfalls verbessert.
Darüber hinaus wurden wieder viele Fehler beseitigt. So konnte es unter Linux passieren, dass nach dem Bau der Gastmodule das Initramfs nicht aktualisiert werden konnte. Ein neues Modul zum Loggen kann Informationen über Gast-Vms herausfiltern, ein neues Fehlerberichtwerkzeug sammelt automatisch Informationen über das Gast- sowie das Host-Betriebssystem. Alle Änderungen können im Changelog nachgelesen werden.
VirtualBox ist für Windows, OS X, Linux und Solaris verfügbar. Linux-Anwender können alternativ auf entsprechende Pakete ihrer Distribution warten.