8K TV: Sony und Panasonic planen japanische Allianz
Die großen japanischen Elektronikkonzerne sind im Fernseh-Bereich gegenüber der Konkurrenz aus Südkorea und China in den letzten Jahren ins Hintertreffen geraten. Sony und Panasonic wollen mit einer 8K-Allianz unter Schirmherrschaft des öffentlich-rechtlichen japanischen Fernsehsenders NHK nun die Trendwende schaffen.
Technischer Vorsprung im Kampf um Marktanteile
Wie Nikkei Asian Review meldet, wollen die Konzerne mit einem Technologievorsprung bei der nächsten Fernsehgeneration nach Ultra High Definition (UHD) die Konkurrenz aus Übersee hinter sich lassen und verlorene Marktanteile zurückerobern, nachdem es zuletzt nur noch für Sony und Sharp für die Top 10 der größten TV-Hersteller reichte. Da die technischen Hürden groß sind und mit einer schnellen Verfügbarkeit von 8K-Inhalten mit einer gewaltigen Auflösung von 7.680 × 4.320 Bildpunkten nicht zu rechnen sei, will keines der Unternehmen die Entwicklungskosten alleine tragen.
Rein japanische Allianz
Stattdessen sollen weitere Unternehmen aus Japan ins Boot geholt werden, um unter Aufsicht des öffentlich-rechtlichen japanischen Fernsehsenders NHK die notwendige Technologie zu entwickeln. NHK wird sich zudem um die Entwicklung zugehöriger Standards sowie von Technologien für die Datenkompression und die Audioübertragung (Stichwort 22.2-Surround-Sound) kümmern. Bei der Entwicklung von Prozessoren für 8K-Hardware soll der SoC-Hersteller Socionext helfen, der im März letzten Jahres aus den LSI-Sparten von Fujitsu und Panasonic hervorgegangen ist.
Olympia in Rio bereits in 8K
Wie ernst es Japan mit der schnellen Einführung von 8K-Fernsehen meint, zeigt der ambitionierte Zeitplan. Bereits die Olympiade in Rio zeigte NHK an ausgewählten Standorten in 8K. Ab 2018 sollen 8K-Inhalte in Japan dann regulär ausgestrahlt werden, wenngleich die Auswahl passender Fernseher bis dahin noch überschaubar und hochpreisig sein dürfte. Sony plant laut Bericht ab 2020 8K-Fernseher anzubieten, wenn die Olympischen Spiele in Tokio vor der Tür stehen. Erste Komponenten wie einen Demodulator und Tuner für 8K-fähiges Satellitenfernsehen hat das Unternehmen bereits entwickelt.
Japanische Allianz auch im OLED-Sektor möglich
Eine japanische Allianz ist auch an anderer Stelle denkbar, wenngleich Sharp mittlerweile dem taiwanischen Elektronikunternehmen Foxconn gehört. So hat Sharps neuer CEO Tai Jeng-wu vor Journalisten den Konkurrenten Japan Display dazu aufgerufen, im Bereich OLED-Displays zu kooperieren, um gegenüber den Unternehmen aus Südkorea (LG und Samsung) aufzuholen. Beide Unternehmen planen derzeit, ab 2018 in die Massenproduktion von OLED-Panels einzusteigen, liegen damit aber weit hinter der südkoreanischen Konkurrenz.