AMD-Roadmap: Aktuelle Details zu Zen im Desktop und Notebook
Zwei neue durchgesickerte Präsentationsfolien zeigen die Pläne von AMD für den Desktop und das Notebook-Segment. Während die Details zum klassischen Zen-Desktop-Prozessor bereits bekannt sind, geht es bei der Plattform Raven Ridge, der ersten Zen-APU für den Desktop und das Notebook, etwas mehr ins Detail.
50 Prozent mehr Shader
Raven Ridge wird im kommenden Jahr die erste APU von AMD, die die neue Zen-Prozessorarchitektur mit einer modernen Grafikeinheit aus gleichem Hause zu einem SoC verschmilzt. Gemäß AMDs Marketing-Bezeichnungen wird Raven Ridge bis zu 16 Compute Cores haben, die sich in vier Kerne für den Prozessor zuzüglich SMT für insgesamt acht Threads sowie 12 „Kerne“ für die Grafik aufteilen. Nach aktueller Rechnung wären dies in klassischer Angabe 768 Shader, ein Zuwachs von 50 Prozent gegenüber den aktuellen APUs der Familien Carrizo und Bristol Ridge, die allesamt maximal 512 Shader bieten.
Die TDP-Angaben im Notebook überraschen auf den ersten Blick, beim zweiten Hinsehen folgen sie aber dem, was bereits einmal da war und was auch der große Mitbewerber Intel bietet.
Während 35 Watt für High-End-Notebooks und der Vollausbau des Prozessors hier Standard sind, werden als geringste TDP-Angabe 4 Watt genannt. Damit würde AMD einen neuen Gegenspieler zu den Core M aufstellen – seit Mullins im Frühjahr 2014 mit TDPs von 4 und 4,5 Watt vorgestellt wurde, hatte AMD diesen Bereich kein neues vergleichbares Produktes für den OEM-Markt.
Die Einordnung der APUs in die Pro-Sparte hatte sich zuletzt bei Bristol Ridge schon angekündigt. Dort wurden viele Modelle enthüllt, fast auf jeden klassischen Ableger kam auch ein Pro-Modell – und noch mehr. Dass mit Raven Ridge und der neuen Prozessorarchitektur der BGA-Sockel von FP4 auf FP5 gewechselt wird, ist zudem bereits seit über einem Jahr bekannt.
Desktop: Zen bleibt als CPU und APU im Plan
Im Desktop wird Raven Ridge die gleichen Möglichkeiten bieten wie im Notebook, allerdings mit größerem TDP-Spielraum von 35 bis 95 Watt. Dabei wird der gleiche neue Prozessorsockel AM4 genutzt, der in diesem Jahr mit Bristol Ridge eingeführt und später auch von Zen genutzt werden soll. Dass der Fokus für die neuen Produkte auf dem Jahr 2017 liegt, ist ebenfalls keine Neuheit, AMD hatte zuletzt noch einmal bestätigt, dass Zen auf Kurs für eine Auslieferung und eventuell auch die Vorstellung sowie einen Ersteindruck in diesem Jahr ist, der große Umsatz damit aber erst 2017 erfolgen wird.